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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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macht ihr denn hier?«
    »Oh, hallo, Schatz, schön, dass du uns abholst.«
    »Ma, ich dachte, ihr wollt nach Äthiopien, Kinder retten und Armut stoppen.«
    »Warum so weit fahren, wenn das Elend so nah ist. Weißt du, wie viel Armut in Deutschland herrscht? Speziell in München? Außerdem ist Gordon hier, um die Weißwürste zu erforschen…«
    Ich bin sprachlos und blicke verwirrt zwischen den beiden hin und her, als wir plötzlich Lärm und Geschrei hinter uns hören. Ma und Gordon nehmen sich an der Hand. Schnell laufen sie los. Ma blickt sich um und streckt ihre Hand nach mir aus, doch ich kann nicht nach ihr greifen.
    Überhaupt komme ich nicht so schnell voran wie alle anderen, die Menschen rennen schreiend an mir vorbei, Ma und Gordon sind schon längst in der Menge verschwunden. Ich muss eine Sekunde stehen bleiben, um meine Atmung zu beruhigen.
    Eine fünf Meter große Ikea rennt wütend mit den Flügeln schlagend durch die Bahnhofshalle, ihren Schnabel gesenkt und immer angriffsbereit. Erschrocken weiche ich nach hinten aus und rempele jemanden an. Es sind Bettina und Joachim.
    »Gott sei Dank, dass ihr da seid! Wir müssen hier raus, Ikea ist völlig durchgedreht…«
    »Entschuldigung, kennen wir Sie?« Ihr gekünsteltes Lächeln lässt mich zurückweichen. Die beiden drehen sich um und rennen weiter. Eine Hand berührt meine Schulter, hektisch drehe ich mich um und schaue geradewegs in Manuels braune Augen. Mein Herz fühlt sich gleich um zwanzig Zentner leichter an.
    »Wir müssen hier raus, Tobi. Komm!« Er zieht mich in eine enge Nische, wo wir erst einmal durchatmen können. Die Menschen eilen schreiend an uns vorbei und ich kann Ikea in der Halle toben hören. Neben Manuel stehen Emma und Timmy. Sie pressen sich eng an seine Beine und schauen böse zu mir hoch.
    »Ich wollte sie nicht alleine in der Praxis lassen. Und Timmys Arm geht es auch schon viel besser, er tut nur noch ein bisschen weh.«
    »Ja, weil der da mich getreten hat!« Timmys kleiner Zeigefinger ist auf mich gerichtet und ich starre ihn erschrocken an.
    »Nein, nein, Timmy. Du bist von der Schaukel gefallen… Ich habe diese Taube da draußen getreten…!«
    »Lügner! Du hast mich getreten, dann bin ich gegen einen Pfeiler geknallt und war bewusstlos!«
    »Das ist nicht wahr! Manuel, sag doch auch mal was!« Doch Manuel schaut mich nur genauso entsetzt an wie die beiden Kleinen.
    Wütend lasse ich die drei hinter mir zurück und laufe alleine Richtung Ausgang. Ein großer Fehler. Ikea hat mich entdeckt und rennt nun in einem Affenzahn auf mich zu. Ihren großen Schnabel gesenkt, der Blick in den dunklen Knopfaugen wütend.
    »Tobi!« Alex springt aus seinem schwarzen Daimler und läuft mir entgegen. In der Hand schwenkt er einen gläsernen Turnschuh.
    »Ist das deiner?«
    » Was? «
    »Ist das dein Schuh?«
    »Alex, bitte, nicht jetzt, du musst mir helfen!«
    »Ich kann dir erst helfen, wenn ich weiß, ob es dein Schuh ist.«
    Ikea ist nun direkt hinter mir, sie schnappt nach meiner Sweatshirtjacke und reißt mich in die Luft. Schreiend hänge ich in dem Schnabel einer Riesentaube einige Meter über dem Boden und fuchtele wild mit den Armen.
    »Alex! Rette mich!«
    »Ich kann dich erst retten, nachdem du den Schuh anprobiert hast…«
    »Boah, Alex, das geht gerade schlecht«, brülle ich wütend zurück.
    »Aber woher soll ich denn dann wissen, ob du meine wahre Liebe bist…?«
    Ikea macht einige Bewegungen mit dem Kopf, sie will mich wohl gleich in einem Stück verschlucken. Ich wedele noch ein bisschen stärker mit den Armen. Fünf Meter unter mir steht Alex mit dem beschissenen Glasschuh in der Hand.
    »Scheiße, Alex, rette mich! Ich bin deine große Liebe, deine wahre Liebe! Das ist mein gottverdammter Glasschuh… Alex! «
    ***
    Als ich aufwache, bin ich schweißgebadet. Hektisch atme ich ein und aus. Gott, was für ein wahnsinniger Alptraum. Der ist so durchgeknallt gewesen, dass ich schon grinsen muss. Doch dann denke ich wieder an Alex… und dieses peinliche Liebesgeständnis. Hab ich ein verdammtes Glück, dass mir niemand in den Kopf gucken kann und meine Träume privat sind. Ansonsten hätte man mich bestimmt schon längst eingeliefert.
    Ich kenne diesen unfreundlichen, arroganten Schönling gerade mal seit ein paar Stunden und spreche schon von Liebe – zwar nur in meinen Träumen, aber immerhin. Krank, total krank! Und außerdem scheint er sich wohl eher für das weibliche Geschlecht zu interessieren. So wie er

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