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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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festhalten und an der Flucht hindern. »Hier kannst du nicht weg. Du bist mir schutzlos ausgeliefert…«
    Meine Kehle ist ganz ausgetrocknet, ich schlucke schwer. Diese Worte machen mich genauso nervös wie die raue Stimme, mit der sie ausgesprochen worden sind. In meinem Bauch fängt es plötzlich wie irre zu kribbeln an. Und eine unbekannte Wärme breitet sich in meinem Magen aus, durchflutet meinen ganzen Körper und bringt meine Wangen zum Glühen.
    »Entschuldige dich bei mir.« Alex steht nun knapp einen Meter vor mir. Sein Blick fixiert meinen. Ich kann sein Gesicht so gut erkennen, jede Einzelheit… die Wimpern, schwarz und lang, die zarte Haut, einen kleinen Leberfleck schräg unter dem rechten Auge…
    »Bitte entschuldige…«, flüstere ich fasziniert, »… großer Schaukelkönig!«
    Einen Moment lang ist Alex sprachlos. Das nutze ich rotzfrech aus, schiebe ihn grob beiseite und sprinte lachend an ihm vorbei in Richtung Garten. Doch Alex fängt sich schneller als erwartet. In einer raschen Bewegung schlingt er seine Arme um meinen Oberkörper und hält mich fest.
    »Du kannst es einfach nicht lassen, was, Bambi?« Seine Stimme erklingt ganz nah neben meinem Ohr. Ich winde mich spielerisch in seiner Umarmung und erreiche damit, dass er mich nur noch fester an sich drückt. Sein von der Anstrengung beschleunigter Atem streift mein Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut.
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich immer noch nur meine Badeshorts anhabe. Alex' Hände liegen fest auf meinem nackten Bauch, mein Rücken wird an seine Brust gedrückt. Sein Körper ist warm und fest. Er fühlt sich aufregend lebendig an. Und irgendwo da kann ich auch seinen Herzschlag fühlen… Bumm, bumm, bumm…
    Mein eigener hat längst seinen Rhythmus verloren. In mir wächst irgendetwas, eine seltsame Aufregung, die von meinen rasenden Gedanken über das pochende Herz und den kribbelnden Bauch bis in meinen Unterleib fließt…
    Plötzlich ist mir die ganze Sache unangenehm. Ich kann meinen Schwanz in der Badehose spüren, ich weiß nicht, ob ich ihn jemals so extrem wahrgenommen habe wie in diesem Moment… Und ich bekomme Angst. Was, wenn Alex meine Erregung bemerkt?
    »Lass mich los!« Hektisch versuche ich, mich aus seiner Umarmung zu befreien.
    »Nein, erst musst du dich entschuldigen und schwören, mich nie wieder großer Schaukelkönig zu nennen.«
    »Ja, ja, ich verspreche es. Jetzt lass mich los!«
    »Und die Entschuldigung?«
    »Okay, es tut mir leid…«
    »Ich glaube dir nicht, Bambi. Du musst es auch so meinen.«
    Scheiße, der Typ hat vielleicht Nerven, ich bekomme hier gerade einen Ständer und er bettelt um irgendwelche dämlichen Versprechen und Entschuldigungen.
    »Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid«, schreie ich wütend und versuche, mich mit Gewalt aus seinen starken Armen zu befreien, aber ohne Erfolg. Er ist viel zu kräftig für mich…
    »Was hast du denn plötzlich?«
    Ich erstarre, seine Stimme klingt nicht mehr kühl und provokativ. Ich kann auch keinen Sarkasmus oder Spott heraushören. Auf einmal ist sie so fragend, sanft und warm. Verwirrt will ich mich umdrehen. Scheiße, Alex, sieh mich an, ich muss jetzt dein Gesicht sehen…
    »Was macht ihr denn da?« Joachim steht in der Haustür und beobachtet uns mit hochgezogenen Augenbrauen.

9. Kapitel

    In dem ich ein Bett finde und meinen Vater verliere
    »Was macht ihr da? Was soll das werden?« Die Hände in die Hüften gestemmt, steht Joachim in der Haustür und starrt uns misstrauisch an.
    »Nichts!« Alex lässt mich augenblicklich los und streicht sich das T-Shirt glatt. Seine Miene ist verschlossen und kühl. Er schüttelt sich die einzelnen Haarsträhnen aus dem Gesicht und geht dann auf Joachim zu.
    »Du bist wieder zurück?«
    »Ja, der Termin hat nicht so lange gedauert wie erwartet.«
    Immer noch schwer atmend beiße ich mir auf die Unterlippe. Verdammt, das darf doch wohl nicht wahr sein. Fünfzehn Jahre lang hat sich mein Super-Vater nicht für mich interessiert. Er hat mein erstes Flötenkonzert verpasst, er war nicht da, um mich zu trösten, als mich Ole Dauer im Freibad vom 5-Meter-Brett gestoßen hat, und er war es auch nicht, der mich das erste Mal auf ein Fahrrad gesetzt hat, um mich anschließend ins Krankenhaus zu fahren.
    Er war nie da… Aber ganz plötzlich interessiert es ihn, was seine Söhne so treiben. Scheiße, er hat alles kaputt gemacht, diesen magischen Moment… Da ist was gewesen, ich weiß es…
    Alex

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