Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
meiner Mutter, ist Biologe und erforscht eine seltene Fliegenart. Und Ma unterrichtet Englisch und außerdem hilft sie im örtlichen Hospital.« Überraschenderweise scheinen Erwin und Lydia von meiner Erzählung sogar ein winziges bisschen beeindruckt zu sein.
    »Ich muss schon sagen, ich bewundere deine Mutter. Ein fremdes Land, eine ganz andere Kultur… das ganze Elend…« Lydia nickt ernst in die Runde. Stolz strahle ich sie an. »Tja, manche Menschen haben eben feste Ziele und Pläne und wissen was mit ihrem Leben anzufangen. Und andere sind ewig undankbar, vergessen, was von ihnen erwartet wird und ignorieren ihre Verpflichtungen – so unterschiedlich sind die Leute…« Lydia nippt an ihrem Weißwein.
    Ich habe das unangenehme Gefühl, dass ihr Kommentar weniger unverfänglich gewesen ist, wie es vielleicht den Anschein haben könnte. Die Stimmung ist seltsam geladen. Erleichtert schaue ich auf, als mehrere Kellner kommen und uns das Essen bringen.
    Der Schellfisch auf meinem Teller sieht genauso unappetitlich aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Aus den Augenwinkeln heraus kann ich beobachten, wie Timmy seinen Fisch mit der Messerspitze anstupst, als hätte er Angst, das Schuppenvieh könnte noch am Leben sein. Ich muss grinsen und beuge mich zu ihm.
    »Na, lebt dein Fisch noch?« Er sieht mich schnell aus großen braunen Augen an, schüttelt dann den Kopf und piekt noch einmal in die zarte Haut des Fisches.
    »Magst du das nicht?«
    Wieder blickt er zu mir hoch, dann verzieht er sein Gesicht und schüttelt erneut den Kopf.
    »Sind die Kinder es nicht gewöhnt, Fisch zu essen?« Erwin sieht Bettina und Joachim nicht an, aber der tadelnde Unterton in seiner Stimme ist nicht zu überhören.
    »Doch… also nicht so oft, aber…« Bettina blickt Hilfe suchend zu Alex und Joachim, doch Emmas Antwort unterbricht ihre Erklärungsversuche.
    »Wir essen manchmal Fischstäbchen.«
    »Au ja, Fischstäbchen mit Pommes.« Timmy fängt zu strahlen an.
    »Na, aber das ist doch kein richtiges Essen, meine Süßen. Dieses Zeug ist nicht gesund für euch!« Lydia lächelt ihre Enkelkinder nachsichtig an und wendet sich dann an Bettina. »Ich hoffe, du achtest darauf, dass Martha auch mal was Anständiges für die Kinder kocht. Gib ihr nur nicht zu viele Freiheiten! Fischstäbchen, dass ich nicht lache – die würdest du sogar noch alleine hinbekommen.«
    »Natürlich weise ich Martha immer wieder darauf hin, wie wichtig ausgewogene Ernährung für die Entwicklung der Kinder ist.« Bettinas Stimme klingt gereizt und schrill. Sie selbst scheint es als letzte zu bemerken, schaut mit geröteten Wangen in unsere überraschten Gesichter und fängt dann verlegen an zu lächeln. »Wir achten alle sehr auf unsere Gesundheit und Fitness, nicht wahr, Joachim?« Ihr Blick bettelt förmlich um seine Unterstützung.
    Er reagiert schnell. »Ja, natürlich! Maria, erzähl den Großeltern doch bitte von deinen Erfolgen im Trainingslager.«
    Maria, die die ganze Zeit über stumm in ihrem Schellfisch gepult hat, schaut verwirrt auf, blinzelt ein paar Mal und benötigt einige Sekunden, ehe sie begreift, was von ihr verlangt wird.
    »Ja, also, Schweiz war super… Ich meine natürlich, das Trainingslager war super. Und am Ende der Woche gab es ein kleines internes Turnier. Ich habe den dritten Platz belegt und mich gegen dreißig Konkurrenten durchgesetzt.«
    Die Pohlmanns hören ihrer Enkelin interessiert und aufmerksam zu.
    »Ich habe ja immer gesagt, du hast Talent. Und wenn du weiter hart trainierst und dich noch mehr anstrengst, dann wirst du das nächste Turnier auch ganz bestimmt gewinnen.« Erwin zwinkert Maria zu.
    »Ja, Großvater«, antwortet Maria leise und ein bisschen enttäuscht. Sie ist wahnsinnig stolz gewesen, als sie aus der Schweiz zurückgekommen ist. Platz drei ist mehr, als sie jemals erwartet hätte, und die doofe Urkunde hängt immer noch an der Kühlschranktür.
    »Hast du denn auch einen netten jungen Herren kennengelernt?« Lydia kichert leise. »Ich habe gehört, dass Ulf von Eichstein auch da war. Seine Familie ist schon seit vielen Generationen bekannt für ihre ausgezeichnete Käseherstellung.«
    Ich muss grinsen. Maria hat uns nach ihrer Rückkehr vom dämlichen Käse-Fritze erzählt. Er ist am letzten Abend völlig nackt und besoffen über den Tennisplatz gerannt. Allerdings verkneift sie sich jetzt diese kleine Anekdote und nickt nur.
    »Ja, der Ulf war auch dabei… Aber ich habe einen Tennislehrer aus

Weitere Kostenlose Bücher