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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Wow, extrem schnelle Kombinations- und Auffassungsgabe, Respekt. Ich antworte nicht und beobachte lieber einen streunenden Hund, der auf der anderen Straßenseite an einem Zaun schnüffelt und dann sein Bein hebt.
    »Das Schweigen deute ich jetzt einfach mal als ein Ja.« Marc sieht mich immer noch an, aber seine Stimme klingt nicht mehr ganz so böse. »Es ist sehr verantwortungslos, gleich das erste Mal mit fremden Typen mitzugehen.«
    »Ist ja gut, ist ja gut! Ich hab's kapiert!« Und ich möchte jetzt eigentlich auch nicht mehr darüber reden. »Manu und du, ihr scheint aber nicht zum ersten Mal hiergewesen zu sein.«
    Genau! Mir Vorwürfe machen wollen und selbst jeden Türsteher, Barkeeper, Piercingtyp, Stehtisch und Perlenvorhang auswendig kennen. Was haben die beiden überhaupt im Darkroom gemacht, kurz bevor sie mich entdeckt haben? Sind wohl auch gerade auf dem Weg zum Lesezirkel gewesen. Heute Abend: Jane Austens Roman Sinn und Sinnlichkei t.
    »Das kannst du ja wohl kaum vergleichen. Manu und ich sind ein ganzes Stück älter als du, wir haben Erfahrung mit der Szene und sind in einer festen Beziehung«, belehrt mich Marc und verschränkt abwehrend die Arme vor der Brust. Ich will gerade etwas Sinnfreies erwidern, als sich die schwere, rote Stahltür erneut öffnet und Manu, gefolgt von ein paar Leuten, den Club verlässt.
    »Na, wieder alles okay?« Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Marcs strenge Belehrungen oder Manus überfürsorgliche Besorgtheit.
    »Er war heute zum ersten Mal in einem Schwulenclub«, informiert Marc seinen Freund und die daneben stehenden Leute. Danke auch, willst du es nicht noch etwas lauter herumschreien, ich glaube, der Straßenköter drüben hat dich noch nicht gehört.
    »Ach so!« Manu sieht fast erleichtert aus. Was hat der denn gedacht, dass ich 'ne kleine Schlampe bin, die jede Nacht durch die Darkrooms dieser Stadt zieht und sich da durchficken lässt?
    »Aber Schätzchen, da muss man doch vorsichtig sein. Ein süßes Häschen wie du weiß doch nie, an wen es gerät.«
    Ich schaue auf und blicke in die strahlend grünen Augen eines schlanken, jungen Mannes, der ein enges T-Shirt trägt, auf dem ein glitzerndes Victory-Zeichen abgedruckt ist. Seine kurzen, blonden Haare sind top gestylt und seine Lippen glänzen von Lippgloss oder ähnlichem Zeug. Er sieht mich äußerst besorgt an und ich weiß gar nicht, wie mir geschieht, als er seine Arme um mich schlingt und mich fest an sich drückt.
    »Wenn ich so was schon höre, wird mir ganz anders. Armes Baby! Was da alles passieren kann: Drogen in den Drinks, Vergewaltigungen auf schmutzigen Toiletten, Entführungen, Auspeitschen…«
    »Janosch, lass ihn bitte los… Und hör auf mit diesem dummen Gelaber, du machst Tobi ja Angst.« Manu zerrt an dem Arm des schlanken Typen. Er lässt mich frei und ich versuche, röchelnd wieder Luft zu bekommen.
    »Aber ich habe doch recht«, schmollt er und Manu schüttelt lachend den Kopf.
    »Tobi, darf ich vorstellen, das sind unsere Freunde: Janosch, Uwe und Jens.«
    Uwe ist so klein und dick wie Janosch groß und dünn. Er hat dunkelbraune Locken und einen lieben, süßen Dackelblick. Er strahlt mich an und ich lächle dankbar zurück. Jens ist ein typischer Traummann: sexy, groß und sportlich, gut gekleidet und top gestylt. Er verzieht nur kurz das Gesicht zu einem angedeuteten Lächeln.
    »Ignorier ihn ruhig!« Janosch deutet mit dem Daumen auf Jens. »Er ist nur sauer, weil wir so plötzlich gehen mussten und er noch niemanden zum Vögeln gefunden hat.«
    »Was redest du denn da für einen Mist, Janosch? Natürlich habe ich schon einen passenden Kerl entdeckt, aber ehe ich ihn klarmachen konnte, kam Manu angerannt und hat rumgemotzt, wir müssten jetzt unbedingt los.«
    »… und so ist dieser arme Kerl noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen! Eigentlich müsste er sich bei Manu bedanken, weil er vor dir gerettet wurde…« Janosch lacht und macht schnell einen Schritt zur Seite, um Jens Ellbogen auszuweichen, der es auf seinen Bauch abgesehen hat.
    »Hört auf zu streiten und kommt mit, wir gehen ein Stück.« Marc packt mein Handgelenk und zieht mich wieder hinter sich her, die anderen folgen uns. Ich kann Janosch und Jens hören, wie sie sich mehr oder weniger ernst gemeint zanken. Uwes schlichtende Kommentare gehen da leider unter.
    »Eure Freunde sind nett.«
    Manu holt zu uns auf und geht neben mir, er dreht sich kurz um und wirft den dreien einen liebevollen Blick

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