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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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nicht glücklich werden.«
    »Ziemlich viel, was du schon nach nur zwei Wochen so genau weißt.« Ich habe keine Lust auf Marcs Kritik oder seine Belehrungen, also schweige ich lieber und schaue weiter aus dem Autofenster.
    »Marc hat recht, Tobi. Gib nicht auf! Wer weiß, wie sich das alles noch entwickeln wird. Zwei Wochen ist doch keine Zeit. Es gibt noch so viel, was ihr über einander lernen müsst. Vertrauen aufzubauen dauert eben ein bisschen… Du darfst die Hoffnung nicht verlieren!«
    Hoffnung… Im Moment weiß ich nicht, worauf ich noch hoffen soll. Ich fühle mich ausgebrannt, müde und leer. Bin kaum in der Lage, meinen eigenen Gedanken zu folgen. Nur schlafen, ich will einfach nur schlafen, am besten zwei oder drei Wochen lang. Bis ich diesen beschissenen Tag vergessen habe…
    Hoffnung… In diesem Moment beginnt es, vorsichtig zu dämmern, keine Wolken am Himmel… sanfte Morgenröte, es wird ein wunderschöner Sonntag werden...

13. Kapitel

    Schlafwandeln
    Mein Alptraum entführt mich noch einmal in die dunklen Tiefen des Darkrooms. Wirre Bilder erzählen unzusammenhängende Geschichten von Schellfischen und steifen Familienfeiern. Die Pohlmanns echauffieren sich über die viel zu grellen Neonfarben der Kondome, Bettina und Joachim entschuldigen sich bei einer großen, schillernden Transe, weil sie nicht passend gekleidet sind und Alex mokiert leise, dass das Licht im Darkroom viel zu schlecht ist und er gar nicht erkennen kann, was er da eigentlich in sein Buch schreibt.
    Alex.
    Ich versuche mich durch die Masse aus schweißnassen Körpern zu ihm durchzukämpfen.
    »Alex!«
    Er ignoriert mein Rufen. Sein finsterer Blick richtet sich stur auf die Seiten des Buchs. Er schreibt mit verkrampfter Hand. Lässt sich für jeden Buchstaben Zeit. Schrecklich viel Zeit.
    Ich hasse dich!
    Drei Wörter, die er ständig wiederholt. Er reiht sie zu einer endlosen Kette aneinander.
    Ich hasse dich!
    Mein Herz pocht heftig gegen die Brust. Es tut weh.
    »Alex, ich…« Ein Krächzen und Röcheln. Ich kann nicht sprechen. Meine Stimme stirbt mit jeder Silbe. »Alex…«
    Ich will schreien und toben. Will zu ihm und ihn berühren. Will ihn aufhalten. Will die hässlichen, schmerzhaften Wörter ausradieren. Die Seiten zerreißen.
    Doch ich kann nicht. Die großen, breiten Männerkörper lassen mich nicht durch. Zappelnd und keuchend kämpfe ich gegen sie an.
    »Es ist doch alles okay, mein Kleiner. Alles ist gut!« Eine sanfte Stimme befreit mich aus meinem düsteren Alptraum.
    Erschrocken hebe ich den Kopf. Ein frischer Lufthauch streift mein Gesicht. Sonnenstrahlen lassen mich blinzeln. Ich atme immer noch viel zu schnell und spüre einen stechenden Schwindel hinter der Stirn. Orientierungslos schaue ich mich um.
    »Hast du schlecht geträumt?« Manu. Er kniet neben mir, beugt sich ein bisschen über mich und lächelt lieb.
    Ja, klar, jetzt weiß ich es wieder: Marc und Manu haben mich gestern Nacht mit nach Hause genommen. Vorsichtig richte ich mich auf und reibe mir den Schlaf aus den Augen.
    »Konntest du auf dem Sofa einigermaßen schlafen? Es ist nicht wirklich bequem, aber wir hatten schon öfters Besuch und bisher hat es eigentlich immer ganz gut geklappt…«
    Ich schaue mich in dem hellen Raum um. Eine schöne Altbauwohnung mit hohen, weißen Fenstern und einem beeindruckenden Blick auf die Stadt. Ich erinnere mich daran, wie ich schon vor ein paar Stunden staunend an einem der großen Fenster gestanden und den Sonnenaufgang beobachtet habe. Danach bin ich todmüde und total erledigt auf das weiche, beige Sofa gefallen, noch bevor Marc es mit einem Leintuch bespannen konnte.
    »Wehe, du sabberst es voll!«, war das Letzte, was ich von Marc gehört habe, ehe ich in einen ruhelosen Schlaf gefallen bin.
    »Danke, ich habe gut geschlafen…«, krächze ich ein bisschen übermüdet und versuche, meinen Gastgeber freundlich anzulächeln.
    »Das hat aber gerade ganz anders ausgesehen.« Besorgt setzt sich Manu neben mich und streichelt mir durchs Haar. Ich habe nichts dagegen. Jede Zärtlichkeit kommt mir gerade recht.
    Ich rücke noch ein bisschen näher an ihn heran und lehne mich etwas an ihn. Sofort legt sich sein starker Arm um meine Schultern und hält mich fest. Das ist schön! Ich würde sehr gerne auf seinen Schoß krabbeln und mein Gesicht an seine Brust drücken, aber ich lasse es lieber.
    »Ich hatte einen Alptraum«, erzähle ich ihm überflüssigerweise.
    »So?«
    »Es war alles sehr verwirrend…

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