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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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vor den anderen oder so… Ich seh aus wie der allerletzte Grobmotoriker, als ich langsam zum DVD-Regal rüberwanke.
    »Was möchtest du gucken?«, frage ich ihn mit Reibeisenstimme.
    »Scheißegal«, murmelt er der Fensterscheibe entgegen. Na toll, das kann ja heiter werden.
    Ich seufze und fahre mir mit den Händen durch die Haare. Ohne wirkliche Motivation durchsuche ich die Regalreihen und wähle schließlich einen Film aus, den ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Wortlos lege ich die DVD in den Player, schalte den Fernseher an und gehe zurück zum Sofa. Alex sitzt mit verschlossener Miene zwischen den Kissen und starrt auf den Bildschirm.
    Ich zögere. Wo soll ich mich hinsetzen? Ich könnte mich in den Sessel pflanzen, doch wirkt das nicht albern? Ich meine, neben ihm ist noch reichlich Platz, das Sofa ist lang und breit. Wenn ich mich in den Sessel setze, dann könnte er denken, dass ich ihm nicht zu nah kommen will. Naja, ist ja auch irgendwie so… Also, eigentlich ist es überhaupt nicht so… Am liebsten säße ich auf seinem Schoß… Aber genau das ist ja das Problem… Arrrrrgh, Scheiße, Scheiße, Scheiße. Ich bin restlos überfordert.
    »Was ist?« Er sieht mich nicht an, aber seine Stimme klingt gereizt.
    »Wieso?«
    »Hast du vor, den ganzen Film über wie ein Vollidiot herumzustehen?«
    Ich bin kein Vollidiot! Und beleidigen lassen muss ich mich schon dreimal nicht. Schnaubend lasse ich mich neben ihm auf die Couch fallen.
    »Ach, habt ihr's euch schon schön gemütlich gemacht!« Martha lächelt uns erfreut an. In den Händen hält sie eine große Schale mit frischem Popcorn. Es ist noch warm und riecht ganz wunderbar.
    Alex und ich ignorieren ihren Kommentar. Ja, sehr gemütlich haben wir es hier! Ich habe zwar das Gefühl, ich müsste mir augenblicklich meine dicke Winterjacke anziehen, weil ich hier sonst neben diesem Eisklotz jämmerlich erfrieren werde, aber sonst ist es ganz nett… Martha reicht Alex die Schüssel und wünscht uns noch viel Spaß, dann geht sie wieder. Und wir sind alleine.
    »Sollen wir anfangen?« Er zuckt nur mit den Schultern. »Okay!« Ich verdrehe die Augen und drücke auf der Fernbedienung auf Play .
    »Was hast du überhaupt rausgesucht?« » Scheißegal mit Istmir Wurst und Machdoch Wasduwillst in den Hauptrollen, unter der Regie von Gehtmich Nixan . Ganz wie du wolltest!«
    Kurz, ganz kurz, eine Sekunde, nein, eine Millisekunde lang, muss er grinsen. Dann starrt er wieder todernst in den Fernseher, aber das nützt ihm jetzt auch nichts mehr! Ein kleiner Optimismusschub fährt durch meinen Bauch, in mein Herz und lässt es hüpfen. Noch sind es kleine, zaghafte Hüpferchen, aber wenigstens ist mir nicht mehr ganz so kalt…
    »Ich hab Independence Day mit Will Smith genommen. Den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.«
    Er antwortet nicht, hält sich lediglich an der Schüssel in seinem Schoß fest und starrt weiter geradeaus. Auf dem Flachbildschirm erscheint das Hauptmenü. Ich wähle die Sprache aus und starte den Film.
    Die ersten Minuten sitzen wir schweigend nebeneinander. Der Film läuft und ich bekomme rein gar nichts mit. Mein Hirn ist viel zu sehr damit beschäftigt, all die seltsamen Empfindungen meines Körpers zu verarbeiten. Meine Sinne arbeiten auf Hochtouren.
    Alex' Duft, Alex' Atem, Alex' Körper, Alex' Wärme… So nah…
    Ich kann ihn im Augenwinkel sehen. Die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Und mein gesamter Körper wird unnatürlich warm… Ich muss was tun, ich kann keine zweieinhalb Stunden so neben ihm sitzen, da werde ich irre…
    »Hast du den Film schon öfters gesehen?« Ich muss reden.
    »Ja.« Aber er will anscheinend nicht.
    »Wie findest du ihn?« Ich geb nicht auf.
    »Naja…« Mehr kommt nicht.
    »Naja, gut oder naja, schlecht?« Komm schon, Alex, lass mich nicht so hängen.
    »Naja, halt!« Er ist gereizt.
    Mir fällt nichts mehr ein. Nervös rutsche ich auf dem Sofa herum, ziehe die Beine an und umschlinge sie mit meinen Armen. Vorsichtig schaue ich ihn an. Oh Gott, er ist so hübsch... Und sexy, süß, schön, attraktiv, männlich… einfach… ach…
    Jetzt trommelt mein Herz richtig und in meinem Bauch kribbelt es ganz arg. Und zwischen meinen Beinen… hm… da auch… Er hält immer noch die Popcornschüssel umklammert, hat aber noch nicht einmal hineingefasst. Ich rutsche zaghaft etwas näher an ihn heran, bis sich unsere Schultern fast berühren und strecke meinen Arm aus.
    »Was soll das?«,

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