Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
fährt er mich erschrocken an.
    »Ich, äh… ich wollte nur etwas Popcorn… äh!« Seine Reaktion hat mich völlig überrascht. Nervös und mit heißen Wangen schaue ich ihm in die Augen.
    »Ach so…!«, flüstert er und drückt mir dann die gesamte Schüssel in den Arm. Noch immer irritiert lasse ich mich wieder zurück in die Kissen sinken und fange an, mir Popcorn in den Mund zu schieben. Was hat er nur?
    » Independence Day ist so ein typischer Hollywoodfilm, findest du nicht auch?«, frage ich kauend und sehe Bill Pullman dabei zu, wie er im Morgenmantel durchs Weiße Haus spaziert.
    »Ich meine, so 'n richtiger, amerikanischer Actionfilm, in dem die Amis im Alleingang die Welt retten müssen!«
    »Hm.«
    »Und die Aliens sind auch so schrecklich klischeehaft. Ist dir schon mal aufgefallen, dass es in jedem Raumschiff einen Selbstzerstörungsknopf gibt? Und jeder Computerfreak kann sich in Filmen mit den einfachsten Laptops in absolut jedes Computersystem einhacken. In der Realität kannst du dir mit einem deutschen Fön in England nicht mal die Haare fönen, weil du keine passende Steckdose findest, aber in den Hollywoodfilmen passt dein USB-Stick in jedes Raumschiff!«
    »Bist du bald fertig?«
    »Was denn, ich finde das witzig! Und wenn man mal darüber nachdenkt, dann fallen einem noch viel mehr solcher Sachen ein. Zu Hause habe ich mit meinen Freunden Tina und Mario immer DVD-Abende gemacht. Wir haben uns meist ein Thema herausgesucht wie zum Beispiel Horrorfilme oder Liebesschnulzen, und dann alle Klischees aufgezählt, die uns aufgefallen sind. Das war immer total lustig!«
    »Wie schön für dich!«
    »Zum Beispiel: Warum rennen die Opfer in Horrorfilmen immer die Treppen nach oben? Oder wie schafft es der Killer, das Opfer einzuholen, obwohl Killer fast nie rennen und die Verfolgten immer um ihr Leben laufen? Das geht doch gar nicht! Und Killer wissen auch immer ganz genau, wo sich alle Sicherungen in einem Haus befinden, sie knacken jedes Schloss und bewegen sich rasend schnell von einem in ein anderes Versteck.«
    »Kannst du mal fünf Minuten die Klappe halten? Ich will den Film sehen!«
    Schmollend stopfe ich mir eine Handvoll Popcorn in den Mund. Spielverderber!
    »Wieso schaust du überhaupt Filme, wenn du dich nur über solche Sachen aufregst?«
    »Ich rege mich nicht auf! Ich find's eher witzig…«
    »Aha, witzig also…«
    Seufzend sehe ich ihn an. »Was ist denn jetzt schon wieder kaputt?«
    »Nichts weiter! Ich verstehe nur nicht, wie du dich so über Klischees in Filmen auslassen kannst, wenn du selbst ein Mensch bist, der in solchen Sparten denkt!«
    Was!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    »Bitte?!« Ich stelle die Popcornschüssel beiseite und drehe mich so, dass ich ihn direkt ansehen kann. Er starrt noch immer auf den Bildschirm, die dunklen Augenbrauen zusammengezogen, die schönen Lippen fest aufeinandergepresst. »Was sollte dieser Kommentar? Wie meinst du das?«
    »Na, du beurteilst Menschen nach oberflächlichen Kriterien und ordnest sie dann in die dementsprechenden Gruppen ein. So bildest du dir deine Meinung zu Fremden!«
    » Was?! « Der Typ hat ja mal so was von den Arsch offen! »Sag mal, spinnst du? Erstens ist das nicht wahr und zweitens, wie kannst du es wagen, so etwas über mich zu sagen? Du kennst mich doch gar nicht!«
    Nun reißt er seinen Blick vom Fernseher los und dreht sich ebenfalls zu mir. Wir sitzen uns gegenüber und funkeln uns wütend und aufgebracht an. Noch nie hat jemand so was zu mir gesagt, noch nie!
    »Du bist der oberflächlichste Mensch, den ich kenne!«, wirft er mir ruhig, aber mit eiskaltem Unterton an den Kopf. Mir bleibt für einen Augenblick der Mund offen stehen, und ich bin sprachlos.
    »Ich bin überhaupt nicht oberflächlich, im Gegenteil…!«
    »Ach, red keinen Scheiß! Ich kann mir genau vorstellen, wie du deinen Freunden am Telefon von uns erzählt hast: Dad, der herzlose Karrieremensch, Mom, das hirnlose Vorzeigeweibchen, Maria, die verwöhnte Prinzessin und ich, der arrogante, reiche Snob!«
    Mir ist schlecht! Ich glaube ich muss kotzen! Ja, genau, ich kotze jetzt gleich in die Popcornschüssel!
    »Das… ist nicht wahr!«, presse ich zwischen den Zähnen hervor und merke, wie meine Hände zittern… Es ist wahr, Scheiße…
    »Ja, klar!« Verächtlich mustert er mein Gesicht.
    »Ihr habt mir aber auch nicht wirklich die Möglichkeit gegeben, eine andere Seite von euch kennenzulernen!«, brülle ich ihn wütend an und verfluche dabei

Weitere Kostenlose Bücher