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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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doch keinen Sinn…«
    Alex seufzt leise. »Sag deinen Freunden Au revoir und lass uns von hier verschwinden!«
    Die Stimme in meinem Kopf, die so gruselig nach Marc klingt, schreit und protestiert: Sei doch wenigstens einmal ein Mann! Beharre auf deinem Standpunkt, setze dich für deine Prinzipien ein! Du bist kein Spielball!
    Mit ernster Miene drehe ich den Kopf und sehe Alex direkt an. Direkt in die grauen Augen. Mir wird ein bisschen schwindelig.
    »Ich bin dein Spielball… ähm, nein, falsch… Ich bin kein Spielball! Kein Spielball! Keiner!«
    Scheiße! Ich werde knallrot. Mein Kopf leuchtet heller als die Flamme der Kerze. Alex grinst selbstgefällig. Langsam richtet er sich auf, streicht sich die blonden Haare aus der Stirn und streckt seine Hand nach mir aus.
    »Komm, Bambi!«
    Mir ist immer noch sehr, sehr heiß und ich fühle mich auf einmal sehr wabbelig. Besonders meine Knie scheinen sich in Gummigelenke verwandelt zu haben.
    Alex beugt sich zu dem dicklichen Jungen herunter, bittet ihn etwas auf Französisch, woraufhin der Typ sofort aufsteht und Alex vorbeilässt. Alex steht nun vor mir. Er greift grob nach meinen Oberarmen und zieht mich ruckartig auf die Beine. Hui! Die Welt springt aus ihrer Umlaufbahn, der gesamte Planet wird einmal wild im Universum herumgeschleudert und dreht sich dabei in rasender Geschwindigkeit im Kreis. Ich taumle und klammere mich an Alex fest, um nicht umzufallen.
    »Was war das?«, frage ich nuschelnd. »Ich hoffe, die NASA hat das mitbekommen…«
    Alex sieht mich kurz stirnrunzelnd an. Einen Arm um meine Hüften geschlungen, schiebt er mich sacht vor sich her. »Sag schön brav auf Wiedersehen, Bambi.«
    Ich drehe mich zu den sechs Franzosen um. » Au revoir, c'est la vie und voulez-vous couchez avec moi? «
    Die sechs starren mich entgeistert an.
    » Drôle! «, meint Alex mit einem entschuldigenden Lächeln und deutet auf mich. Wütend ramme ich ihm meinen Ellenbogen in die Seite.
    »Selber Troll!«, fauche ich.
    Alex öffnet den Mund, schließt ihn aber sofort wieder und schnappt sich meinen rechten Oberarm, an dem er mich erbarmungslos durch den Raum zerrt.
    »Wo gehen wir denn hin?«, will ich wissen, während ich ihm hinterher taumle. Die Erde hat sich immer noch nicht von ihrem kleinen Ausflug in das fremde Universum erholt. Sie holpert, hopst und ruckelt durch ihre Umlaufbahn.
    »Erst einmal verlassen wir das Haus«, meint Alex.
    »Und dann?«
    »Mal schauen.«
    »Du hast keinen Plan?«
    »Schon lange nicht mehr…«, murmelt er grimmig und zieht mich hastig weiter.
    Ich kann der Bedeutung seiner Worte nicht wirklich folgen. Mein Kopf fühlt sich so schwer an und Denken erfordert auf einmal sehr viel Mühe.
    »Alex.« Tom steht ganz plötzlich vor uns. Hinter ihm kann ich Andrés braunen Lockenkopf erkennen. »Ihr geht?«
    »Ja«, stöhnt Alex. »Ich halte es hier einfach nicht mehr aus. Anjas ständige Blicke, das Getuschel der anderen, die komischen Fragen von Melli…«
    »Melli?« Tom macht ein verwirrtes Gesicht.
    »Ich glaube, sie hatte Streit mit Jan. Sie wollte wissen, worüber ich mich mit ihm unterhalten habe.«
    Die Hitze schwindet aus meinem Körper. Auf einmal ist mir seltsam kalt. Ich zittere und senke aufgewühlt die Lider.
    »Was hattest du denn so Wichtiges mit Jan zu besprechen?« Tom lässt nicht locker. Ich spüre seinen Blick auf mir ruhen. Will er mich verraten?
    »Ach nichts…« Alex zuckt nur kurz mit den Schultern.
    Nichts? Angst und Scham werden von Wut und Trauer abgelöst. Mir ist immer noch so wahnsinnig schwindelig. Ich wünschte, ich könnte einen Gedanken, ein Gefühl zu Ende bringen…
    »Naja, wenn es nicht so wichtig war…« Tom sieht mich immer noch an.
    Sag ihm die Wahrheit! , fordern seine dunklen Augen. Tu's oder ich muss es machen.
    Ich habe Angst.
    »Und?« Alex hat von unserem Blickwechsel nichts mitbekommen. »Habt ihr herausbekommen, wann denn nun die Uraufführung der Zauberflöte war?« Der Spott in seiner Stimme schlägt so gnadenlos um sich, dass man ihn nicht ignorieren kann. Oder zumindest fast nicht. Tom gibt sich die größte Mühe.
    »Ja, wir haben im Brockhaus nachgeschlagen. Die Aufführung war am dreißigsten September 1791.« Lächelnd sieht er André an, der bekräftigend nickt und Tom glücklich anstrahlt.
    »Ich muss gleich kotzen!«, nuschelt Alex, sodass nur ich ihn hören kann. Dann wendet er sich wieder Tom zu. »Viel Spaß noch!«
    »Euch auch…«, meint Tom und zieht vielsagend eine Augenbraue

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