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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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komme ich nicht mehr dazu. Es klingelt. Marc zuckt fürchterlich zusammen.
    »Oh, Gott«, haucht er.
    »Gott? Nein, ich denke, das sind nur Manu und Alex.« Ich schiebe mich an ihm vorbei. Er folgt mir nervös.
    »Mach nicht auf!«, sagt er.
    Ich sehe ihn verwirrt an. »Aber wie sollen sie denn dann reinkommen?«
    Marc sieht mich böse an und knetet aufgeregt seine Finger. Er ist mindestens genauso blass wie ich, nur dass er es nicht auf einen grippalen Infekt schieben kann. Ich halte mir den Hörer der Sprechanlage ans Ohr.
    »Ja?«
    »Hey, wir sind's«, ruft Manu fröhlich.
    Ich drücke den Knopf neben der Sprechanlage und höre, wie der Türöffner summt.
    »Sie kommen hoch«, erkläre ich Marc überflüssigerweise.
    »Aha«, macht Marc und kaut auf seinen Fingernägeln herum. »Hast du schon eine Idee, was wir als Notfallsignal verwenden könnten?«
    »Wozu brauchen wir ein Notfallsignal?«
    »Für Notfälle.«
    »Oh.« Ich nicke ernst. »Du meinst, falls ich mit Alex im Wohnzimmer sitze und er auf einmal Feuer fängt?«
    »Nein«, mault Marc. »Ich spreche von dem Moment, in dem ein Gespräch aus dem Ruder läuft oder man aus einer unangenehmen Situation befreit werden möchte.«
    »Okay.« Ich versuche mir eine solche Situation vorzustellen.
    Schritte sind zu hören. Schwere Schuhe steigen die Stufen nach oben. Marc zupft wieder an seinen Haaren herum.
    »Ein Signal! Schnell!«
    Ich zucke die Schultern. »Mir fällt nichts ein. Soll ich krähen wie ein Hahn?«
    »Dumpfbacke«, zischt Marc. »Das Gute an geheimen Signalen ist doch, dass sie geheim und unauffällig sind, oder?« Er fischt sein Handy aus der Hosentasche und tippt auf den Gerät herum.
    »Ich werde deine Nummer wählen. Sobald du einen Anruf von mir bekommst, weißt du, dass ich in Schwierigkeiten bin…«
    Schwierigkeiten. Wie das klingt. Als würde ihn Manu entführen und anschließend skalpieren wollen.
    Die Klingel ertönt. Marc und ich zucken beide heftig zusammen. Manu und Alex stehen direkt vor der Wohnungstür.
    »Dein Signal – schnell!«, flüstert Marc aufgeregt.
    »Ich…«, mir fällt nichts ein. »Ich werde sehr laut und sehr hysterisch husten.« Keine besonders charmante Idee, aber besser als nichts, oder? Marc scheint zufrieden. Er nickt eilig und greift dann nach der Türklinke.
    »Hallo«, begrüßt uns Manu lächelnd. »Was hat denn das so lange gedauert?«
    »Marc hatte Suppe auf dem Hemd«, sage ich schnell. Marc funkelt mich böse an, kommt aber nicht zum Kontern, weil ihm Manus feste Umarmung die Luft nimmt. Er bekommt rote Wangen und tätschelt unsicher den breiten Rücken.
    Als Manu zur Seite tritt, fällt mein Blick auf Alex, der locker am Türrahmen lehnt und weder nervös noch begeistert wirkt.
    »Hi«, sage ich leise.
    »Hey.«
    Er sieht mich an. Seine grauen Augen tasten forschend über mein blasses Gesicht. Auf einmal finde ich Marcs Idee mit den Signalen gar nicht mehr so albern. Nervös drehe ich mich um und gehe zurück ins Wohnzimmer. Die anderen drei folgen mir. Manu erzählt, wie Alex und er sich einige Straßen weiter an einer U-Bahnhaltestelle getroffen haben.
    »Wir haben festgestellt, dass wir dasselbe Ziel hatten«, berichtet er lächelnd. Dann sieht er mich an. »Erholst du dich gut?«
    »Ja.« Ich nicke.



Alex setzt sich schweigend zu mir und kramt in seiner Tasche herum.
    »Hab ich dir mitgebracht«, sagt er schließlich mit tiefer Stimme und reicht mir eine Packung herzförmiger Hustenbonbons mit Kirschgeschmack.
    »Danke!«, flüstere ich lächelnd. Ich nehme die Bonbons an mich und bin froh, dass ich meine roten Wangen auf das Fieber schieben kann.
    Es entsteht eine Schweigeminute. Marc wippt nervös mit dem rechten Fuß, Manu lächelt versonnen, ich kaue auf meiner Unterlippe herum und Alex starrt mit kühler Miene ins Leere.
    »Also«, meint Manu schließlich. »Ich habe ja noch gar nicht Tobis neues Zimmer gesehen.« Er zwinkert mir zu. »Zeigst du es mir vielleicht, Marc?«
    Marc wirkt erschrocken. »Warum willst du es denn sehen?«
    »Ich bin einfach neugierig«, antwortet Manu.
    »Es ist aber überhaupt nichts Besonders. Im Grunde ist es wie Tobi: klein und stinkend.«
    Ich bin zwar schwach und sehr erschöpft, aber um den Arm zu heben und Marc meinen Mittelfinger entgegenzustrecken, reicht die Kraft gerade noch aus. Manu schnappt sich lachend Marcs Handgelenk und zieht ihn hinaus in den Flur. Marc wehrt sich halbherzig.
    »Wir sind gleich wieder da«, ruft er. »Also nicht genug Zeit für

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