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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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sauer«, erkläre ich flüsternd. »Alex war gerade dabei, mir eine Liebeserklärung zu machen, als du uns mit deinem dämlichen Notfall dazwischen kamst…«
    »Eine Liebeserklärung? Dann hat er sich also bei dir entschuldigt?«
    Ich weiche Marcs Blick aus.
    »Tobi?«, zischt Marc stöhnend.
    »Er hat mir seine Gründe genannt und er sagte, dass er mich will…« Ich werde rot und grinse.
    Marc verdreht nur genervt die Augen und betritt die Küche. Die Suppe ist weder grün noch kocht sie über. Im Gegenteil, ein wohlriechender Duft geht von ihr aus und sie schmeckt auch ganz wunderbar – zumindest behaupten die anderen das, ich kann es ja leider nicht selbst herausfinden, da meine Geschmacksnerven vorübergehend verstorben sind.
    Zu viert sitzen wir um den Esstisch herum und verspeisen jeder zwei Teller Suppe. Wir unterhalten uns. Manu erzählt von seinem Trip durch Indien, den er nach dem Abi unternommen hat. Alex berichtet von einem Sommer in Australien und Marc und ich streiten darüber, welcher James Bond denn nun der männlichste war.
    Als ich einige Zeit später wieder auf die runde Wanduhr über der Küchentür schaue, bemerke ich, dass bereits zwei Stunden vergangen sind. Wir haben uns so gut unterhalten, dass wir nicht bemerkt haben, wie schnell die Zeit voran geschritten ist.
    Pa wird bald nach Hause kommen. Ein Aufeinandertreffen mit Alex halte ich für wenig sinnvoll. Alex scheint – wie immer – meine Gedanken lesen zu können. Er schlägt Manu vor, langsam aufzubrechen.
    »Ja.« Manu wirft erst einen Blick auf seine Armbanduhr, dann sieht er Marc an. »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Alex und er erheben sich. Auch Marc und ich stehen auf.
    »Sollen wir euch noch beim Abwasch helfen?«, fragt Manu Marc.
    »Nein«, sagt Marc. Manu nickt und folgt Alex hinaus in den Flur.
    »Bleibst du noch hier?« Wieder richtet sich seine Frage an Marc.
    »Ja«, sagt Marc. »Ich kann Tobi doch nicht allein lassen.«
    »Kannst du wohl«, rufe ich dazwischen und reiche Alex seinen Mantel.
    »Ich könnte dich natürlich auch nach Hause bringen«, schlägt Manu vor. Seine braunen Augen sehen Marc sehnsüchtig an. »Es würde mir nichts ausmachen.«
    »Ist nicht nötig, danke«, meint Marc entschieden.
    »Also gut«, nuschelt Manu. Er klingt etwas enttäuscht.
    Alex wickelt sich seinen Schal um den Hals und kramt in den Jackentaschen nach den Handschuhen. Draußen ist es sehr kalt.
    »Rufst du mich an?«, frage ich ihn leise.
    »Ja.« Er lächelt. Ich lehne mich ein bisschen an ihn, er streichelt mir durchs Haar. »Bis dann, Bambi«, flüstert er.
    Zärtlich legen sich seine Lippen auf meine. Der Kuss ist viel zu kurz. Zu kurz, um meine Sehnsucht zu stillen. Trotzdem bin ich glücklich.
    Er verabschiedet sich lächelnd von Marc, während Manu mich liebevoll in den Arm nimmt, dann verlassen die beiden die Wohnung. Marc schließt die Tür.
    »Eine Unverschämtheit«, faucht er leise. Ich blinzle. »Ich finde es einfach nur unverschämt«, zischt er. »Er wollte mich nicht nach Hause bringen.«
    »Hä?« Ich begreife immer noch nicht.
    »Manu«, blafft Marc erklärend. »Er hätte mich doch nach Hause begleiten können.«
    »Aber…« Entweder Marc ist bekloppt, oder bei mir sind jetzt irgendwelche Sicherungen durchgebrannt. »Er hat dich doch gefragt.«
    »Ja«, keift Marc aufgebracht. »Zweimal.«
    »Und?«
    »Er hätte ein drittes Mal fragen müssen, dann hätte ich auch ja gesagt.«
    Ich starre ihn entgeistert an.
    Marc schnaubt. »Wenn er mich dreimal gefragt hätte, wäre das ein sicheres Zeichen gewesen, dass es ihm auch wirklich wichtig war. Aber so… Ich musste doch abwarten, ich durfte nicht gleich Ja sagen, wie hätte das denn sonst gewirkt? Ich will nicht verzweifelt oder zu interessiert rüberkommen. Und er hätte sich ein bisschen mehr bemühen müssen. Dreimal fragen, zweimal Nein sagen und dann zustimmen. So sind die Spielregeln, weiß doch jeder.«
    Ich bin nicht jeder und scheinbar gilt das Gleiche auch für Manu. Er hat Marcs kryptisches Liebesspiel genauso wenig kapiert wie ich. Marc jedoch ist von seinem Regelwerk total überzeugt und lässt sich nun jammernd aufs Sofa plumpsen. Das Leben sei ja so schrecklich ungerecht.
    »Er will mich nicht mehr«, haucht Marc deprimiert. »Er hat mir nicht einmal beim Abwasch geholfen.«
    »Aber er hat dich doch extra noch gefragt«, unterbreche ich ihn schroff.
    »Einmal«, korrigiert mich Marc streng. »Er hätte…«
    »Er hätte dreimal fragen müssen«,

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