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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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weiß, dass du dich von Anja getrennt hast. Junge Männer in deinem Alter sind manchmal etwas launisch und wissen nicht immer, was sie wollen. Aber ich kann dir versprechen, dass du spätestens in ein paar Jahren deinen Fehler sehr bereuen wirst. Anja ist ein wunderbares Mädchen. Klug, elegant, hübsch und aus sehr gutem Haus. Eine bessere gibt es nicht. Und außerdem haben wir sie und ihre Familie schon vor Wochen zur Goldenen Hochzeit eingeladen. Die jetzige Situation kann unangenehm werden. Für dich, uns, das Mädchen und ihre Familie. Noch mehr Skandale und Peinlichkeiten können wir uns nicht leisten.« Sie wirft einen kurzen, eisigen Blick auf Bettina.
    Alex beißt die Zähne aufeinander. Er steht unter einer enormen Anspannung. Seine Hände sind zu Fäusten geballt.
    »Großmutter…«, sagt er leise.
    »Alexander, nun sei vernünftig und denk an den Ruf, den deine Mutter, deine Großeltern und deine Geschwister zu verlieren haben«, zischt Lydia. »Geh und tanz mit Anja!«
    Bettina legt ihm beruhigend eine Hand auf den Unterarm. Sie sieht ihn flehend an. Er seufzt schwer. Mit gesenktem Kopf schreitet er an seiner Großmutter vorbei und betritt die Tanzfläche.
    Ich schaue ihm hinterher. Mein Herz schlägt laut. Es tut weh. Da befinden sich so viele Emotionen in ihm, so viele Gefühle, die alle an die Oberfläche wollen, die laut und wild nach Aufmerksamkeit verlangen.
    Ich bin wütend auf diese alte Hexe, die ihrem Enkel eine standesgemäße Beziehung aufzwingen möchte und sich nicht um seine Wünsche schert. Aber ich bin auch auf Alex wütend, der wieder einmal den Schwanz eingeklemmt hat und zum Wohle der Familie ein falsches Spiel spielt… ohne Rücksicht auf wahre Gefühle…
    Aber da ist auch Mitleid in meinem Herzen. Alex tut mir leid. Er versucht so verzweifelt, seiner Mutter und seinen Geschwistern alles recht zu machen, er will ihnen so unbedingt helfen und stellt sich selbst dabei immer hinten an.
    Und irgendwo tief in mir meldet sich nun eine traurige Enttäuschung. Ich dachte, die Dinge hätten sich geändert. Ich habe angenommen, Alex hätte begriffen, worauf es im Leben ankommt. Hat er nicht behauptet, nichts könnte uns mehr voneinander trennen? Hat er nicht gemeint, er wollte sich nicht mehr verbiegen lassen?
    Ich gebe zu, ich habe die Hoffnung auf eine richtige, ehrliche Beziehung gehabt. In der Schule steht er doch auch zu mir. Warum ist es jetzt anders? Habe ich mich getäuscht?
    »Der arme Junge ist vollkommen verwirrt«, zischt Lydia und funkelt Bettina aufgebracht an. »Er weiß gar nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Das kommt davon, wenn du ihm so ein Chaos vorlebst.«
    Bettina macht ein erschrockenes Gesicht. »Ich…«, murmelt sie beschämt.
    »Es wird Zeit, dass du dein Leben wieder in den Griff bekommst«, faucht Lydia weiter. »Und dieser alberne Künstler darf auf keinen Fall ein Teil davon sein…«
    Dann greift sie nach Pas Arm. »Joachim, du musst unbedingt mit meiner Schwester tanzen. Olga wird sich sehr freuen, dich zu sehen. Und dein Sohn…« Sie mustert mich wie einen hässlichen, braunen Käfer. »Nun… er kann ja Larissa zum Tanz auffordern.«
    Ich habe ja bereits die zweifelhafte Ehre gehabt, Larissa kennenlernen zu dürfen. Sie ist die Tochter von Bettinas Cousine Adelheid, fünfzehn Jahre alt und gesegnet mit zwei riesigen Ohren, die ihr zu beiden Seiten des Kopfs abstehen, und einer enormen Hakennase.
    Wenige Minuten später befinde ich mich mit Larissa im Arm auf der Tanzfläche. Der Lehrer, ohne Schnurrbart, aber dafür mit einem tief sitzenden Seitenscheitel und einem Kilo Gel in den Haaren, hüpft aufgeregt um uns herum und zeigt mir wild gestikulierend, wo ich meine Hände hin zu legen habe.
    »Nicht so weit nach unten«, ruft er und greift nach meinem Handgelenk. »Leg sie direkt unter das Schulterblatt deiner Tanzpartnerin. Du darfst der Dame nicht an der Hüfte herumfummeln – auch wenn du das möchtest.«
    Er sieht mich verschwörerisch an und grinst. Larissa kichert und wird rot. Ich beiße mir auf die Unterlippe und möchte fliehen. Nein, Fummeln mit Larissa ist nun wirklich nicht das, was ich mir schon immer sehnlich gewünscht habe.
    Sie tritt einen Schritt näher an mich heran und übernimmt sofort die Führung. Ich weiß wirklich nicht, wo ich hinschauen soll: Auf die überdimensionale Nase? Die Dumboohren oder ihren üppigen Busen, den sie mir entgegenstreckt?
    Ma steht am Rand der Tanzfläche, wiegt sich allein im Takt der Musik und

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