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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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schüttelt den Kopf. »Es ist doch egal«, sagt er. »Es ist egal, was ich sage, es klingt alles hohl und billig. Ich kann das nicht. Ich bin kein gefühlvoller Poet, der seine Emotionen wunderbar in Worte verpacken kann. Es gelingt mir nicht, meine Gefühle so auszudrücken, dass sie dich wirklich überzeugen können. Ich bin niemand, der mit tollen Argumenten beeindruckt. Ich kann dir kein Liebeslied schreiben, ich kann dir kein kostbares Kunstwerk malen…« Er hält kurz inne. »Ich kann nur sagen: Es tut mir leid. Und ich liebe dich. Sehr.«
    Er sieht sie lange an.
    »Das ist alles, was ich habe. Diese paar Worte. Total einfach. Ich weiß nicht, ob du ihnen glaubst. Aber sie sind wahr.« Seine Stimme klingt rau und brüchig. »Es gibt Gründe für das, was ich getan habe. Irgendwelche Gründe gibt es immer. Wenn ich versuchen würde, sie dir zu erklären, würden sie bestimmt wieder nach billigen Ausreden oder Anschuldigungen klingen. Und vielleicht sind sie auch nur Ausreden. Ich weiß es nicht.«
    Er geht langsam auf sie zu.
    »Ich habe dich glücklich machen wollen. Sehr glücklich sogar. Ich wollte dir alles geben, was du dir wünschst. Aber irgendwie ist mir das nicht gelungen. Ich habe versagt. Wieder kann ich nur sagen, dass es mir leid tut. Ich weiß nicht, wie ich dich von der Ernsthaftigkeit meiner Worte überzeugen kann. Mir fällt nichts ein. Gibt es etwas, dass ich tun soll? Irgendeine Tat, die meine Liebe bestätigt? Sag es mir und ich mache es. Ich werde alles tun, was du willst. Im Moment kann ich dir nichts anderes anbieten als eine einfache Entschuldigung…«
    Pa greift nach Bettinas Händen. »Ich liebe dich.«
    Sie weint immer noch, sieht ihn aber nun direkt an.
    »Ich würde dich so gerne glücklich machen. Aber vielleicht willst du mich ja gar nicht mehr. Vielleicht ist es der andere, der wirklich weiß, was du brauchst.« Er senkt den Kopf. »Dieser Markus ist bestimmt ein viel besserer Ehemann und Vater… Weiß sicher immer genau, wie er erklären soll, was in ihm vorgeht. Er kann mit Worten umgehen, ich kann es nicht. Aber ich durfte einfach nicht länger warten. Ich musste dir jetzt sagen, was ich empfinde. Wenn du gegangen wärst, ohne dass ich die Chance hatte, mit dir zu sprechen… Das hätte ich mir selbst niemals verziehen… Dann hätte ich wirklich versagt…«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Du hast recht«, haucht sie zitternd. »Er kann seine Gefühle wirklich viel besser zum Ausdruck bringen. Und vielleicht ist er sogar der bessere Ehemann, keine Ahnung.« Unsicher tritt sie näher an ihn heran. »Deine Worte sind einfach… und wahr… Ich schaue in deine Augen und weiß es…« Sie lehnt sich vorsichtig an ihn.
    »Ich sollte dir nicht so schnell verzeihen«, flüstert sie unter Tränen. »Aber ich bin ein genauso großer Versager wie du…«
    Sie lächelt. Er lächelt. Dann küssen sie sich.
    Ich ziehe Alex von der Tür weg. Wir stehen in der kalten Halle, die plötzlich gar nicht mehr so kalt ist. Schweigend starren wir auf den hellen Marmorfußboden. Wir können uns gerade nicht ansehen. Ich wische mir ein paar Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Siehst du«, krächze ich. »Sie haben es auch ohne dich hinbekommen.«
    Er antwortet nicht.
    »Das bedeutet wohl, dass deine Mutter jetzt nicht nach Amerika geht…«
    Wieder kein Kommentar.

    »Und du?« Hoffnungsvoll hebe ich den Blick. Ich mustere sein Profil. Undurchdringlich. Kälte legt sich über mein Innerstes.
    »Ich sag meiner Mutter, dass ich jetzt nach Hause gehe…«, hauche ich.
    Ich haste ins Wohnzimmer zurück. Die Dunkelheit kommt mir sehr gelegen, denn erneut drängen sich einige Tränen hinaus in die Freiheit. Warum passiert mir das immer und immer wieder? Wieso schafft er es jedes Mal, mich so sehr zu verletzen?
    »Tobias!« Eine hohe Stimme ruft meinen Namen. Lydia Pohlmann. Neben ihr steht Erwin. Ich hasse sie beide. Am liebsten würde ich ihnen hier und jetzt vor die Füße kotzen.
    »Tobias, du kennst meine Schwester Olga noch nicht, oder?« Lydia deutet auf die alte Frau, mit der Pa zuvor gezwungenermaßen getanzt hat. »Bist du so nett und tanzt den nächsten Walzer mit ihr? Sie mag Walzer so gerne…«
    Lydias Lächeln ist so kalt, dass ich eine richtige Gänsehaut bekomme. Der Blick ihres Mannes, der mich abschätzig mustert, spricht von absoluter Arroganz und Überheblichkeit. Ich zittere vor Wut, schaffe es aber trotzdem nicht, die alte Dame stehenzulassen, die gerade langsam auf mich zuhumpelt.
    Die

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