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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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streckt uns ihre Arme entgegen und zieht erst mich, dann Pa an ihre üppige Brust. »Wie geht es euch? Ihr seht so dünn aus. Esst ihr denn auch genug? Bestimmt immer nur dieses ungesunde Fast Food.« Sie schüttelt tadelnd den Kopf und mustert uns besorgt.
    »Uns geht es gut, Martha«, beruhigt Pa sie lächelnd. »Und dir?«
    »Ich kann mich nicht beklagen«, meint Martha und befreit Pas Mantel von Schnee und Eis. »Naja, es hat sich eine ganze Menge geändert… in letzter Zeit… Du kannst es dir ja vorstellen…« Ihr Blick wird ernst. Sie sieht ihn traurig an.
    Er nickt hastig. »Ja, natürlich…«
    »Nun, aber genug davon«, sagt sie und zwingt sich kopfschüttelnd zu einem freundlichen Lächeln. »Gebt mir eure Jacken, ich werde sie aufhängen, und dann geht gleich in die Küche. Euch ist doch sicher kalt und ihr möchtet etwas Heißes zum Trinken. Wie wäre es mit Kaffee? Oder doch lieber Tee? Alex…« Martha wendet sich an Alex, der gerade hinter uns die Tür schließt. »Geh und sag deiner Mutter Bescheid…« Er nickt.
    Ich reiche Martha meine Jacke und versuche, Alex' Blick aufzufangen, der an mir vorbei und ins Wohnzimmer geht. Ganz kurz sehen wir uns an. Ich würde ihn gerne küssen und in den Arm nehmen… Dann ist er verschwunden.
    In der Küche herrscht ein unheimliches Durcheinander. Geschirr stapelt sich neben der Spüle, auf dem Herd kochen unbekannte Speisen in großen Töpfen und zahlreiche Kekse, Küchlein und Häppchen sind auf silbernen Servierplatten verteilt worden, die nun auf der Theke bereitstehen.
    »Was ist denn hier los?«, frage ich verdutzt. »Wird Angela Merkel erwartet? Oder Jesus Christus?«
    »Weder noch«, meint Martha schmunzelnd. »In einigen Wochen werden die Pohlmanns ihre Goldene Hochzeit feiern und auf diesem Fest soll natürlich auch getanzt werden.«
    »Yeah, Rock 'n Roll, Baby«, werfe ich grinsend ein.
    »Ich glaube, sie bevorzugen eher die klassische Variante«, korrigiert mich Martha lächelnd. »Tango, Walzer, Foxtrott… Naja, eben die gesamte Palette des Standardtanzes. Und aus diesem Grund haben sie für heute Abend einen Tanzlehrer eingeladen. Sie möchten ihre Grundkenntnisse etwas auffrischen.« Martha reicht erst Pa und dann mir jeweils eine Kaffeetasse.
    »Und nun hopsen die beiden allein durchs Wohnzimmer, während ein Mann mit schwarzem Schnurrbart und einem unechten, französischen Akzent im Hintergrund herumsteht und die ganze Zeit über Und eins und zwei und drei und eins und zwei… sagt?«, frage ich spöttisch und greife nach einem besonders verführerisch aussehenden Keks.
    »Nein«, sagt Martha und nimmt mir den Keks aus der Hand. »Sie haben einige Verwandte und Bekannte eingeladen.«
    »Volles Haus…«, stöhnt Pa und verdreht die Augen. »Wir sollten wirklich gehen…«
    Bevor Martha und ich ihn zurückhalten können, stellt er seine Tasse auf dem Tisch ab und stürmt auf die Küchentür zu.
    »Pa, warte«, rufe ich ihm hinterher. Er schüttelt nur den Kopf.
    »Das war eine beschissene Idee«, murmelt er.
    »War es nicht.«
    Er durchquert die Eingangshalle und steuert geradewegs die Garderobe an.
    »Ich habe wirklich keine Lust auf einen kleinen Zusammenstoß mit Erwin und Lydia.«
    Er wühlt sich suchend durch die verschiedenen Jacken und Mäntel. Es fällt mir leicht, ihn zu verstehen, wirklich. Ich selbst bin auch kein Fan der Pohlmanns und kann auf ein Aufeinandertreffen gerne verzichten. Aber trotzdem…
    »Pa, bitte…«, sage ich und lege eine Hand auf seine Schulter.
    »Bitte was?«, faucht er leise und sieht mich mit funkelnden Augen an. »Bitte lass dich fertig machen? Bitte lass dich erniedrigen? Bitte ramm dir einen Dolch in den Bauch und lauf barfuß über Glasscherben?«
    »Daddy!« Ein lauter, hoher Schrei lässt uns zusammenzucken. Wir drehen uns um und erblicken Emma, deren Kopf gerade im Rahmen der Wohnzimmertür erscheint. Sie strahlt Pa glücklich an, ihre großen, grauen Augen weiten sich vor Freude.
    »Hallo, meine Süße«, begrüßt Pa sie liebevoll. Er zwingt sich zu einem fröhlichen Lächeln, geht in die Knie und streckt beide Arme aus. Emma eilt auf ihn zu und wirft sich ihm schwungvoll an die Brust.
    »Daddy, wir tanzen alle«, erzählt sie ihm aufgeregt. »Oma, Opa, Mommy… alle…«
    »Schön«, meint Pa und drückt den kleinen Kinderkörper fest an sich. »Macht es Spaß?«
    »Ja«, sagt Emma strahlend. »Es macht total Spaß, das müsst ihr unbedingt selbst ausprobieren.«
    Ma kommt mit verschränkten Armen

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