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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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beobachtet mich amüsiert. Sie reckt begeistert beide Daumen nach oben und nickt anerkennend. Ich verdrehe die Augen.
    Maria und Patrick schunkeln an uns vorbei. Sie sehen so entnervt aus, wie ich mich fühle. Pa tanzt mit einer alten Dame. Sie ist bestimmt schon über siebzig, bewegt sich nur schwerfällig und ihr dürrer Körper hat sich scheinbar dem Alter gebeugt. Sie hängt förmlich in Pas Armen und lässt sich von ihm über das Parkett schleifen. Er sieht tief unglücklich aus.
    Bettinas Tanzpartner ist ein Mann Mitte vierzig, der einen sehr teuren Anzug trägt und ohne Unterbrechung auf sie einredet. Sie nickt immer wieder höflich, scheint ihm aber nicht wirklich zuzuhören.
    Alex steht einige Meter von mir entfernt bei einem attraktiven Ehepaar und… Anja… Sie unterhalten sich. Der Mann und die Frau scheinen sehr von Alex angetan zu sein und stellen ihm immer wieder interessierte Fragen. Alex antwortet höflich und schenkt ihnen sein perfekt einstudiertes Lächeln.
    Anja sieht heute Abend wirklich hübsch aus. Ihr langes, braunes Haar ist im Nacken zu einem eleganten Knoten zusammengesteckt. Sie trägt ein weißes Kleid, das an der Hüfte weit auseinander geht und ihr die Figur einer kleinen, zerbrechlichen Balletttänzerin verleiht.
    Sie lächelt Alex schwärmerisch an, legt ihm schließlich ihre schmale Hand auf den Unterarm und deutet auf die Tanzfläche.
    »Aua, pass doch auf, wo du hintrittst«, motzt Larissa und verzieht schmerzvoll das Gesicht.
    »Tut mir leid«, lüge ich.
    Meine Augen sind immer noch auf Anja und Alex fixiert. Sie legt eine Hand in seine. Er umfasst den zierlichen Körper und gemeinsam schweben sie im Takt der Musik über das Parkett. Sie gleiten ganz nah an der Stelle vorbei, auf der Larissa und ich seit einer Minute im Kreis herumhinken.
    Mein Blick trifft den von Anja. Sie strahlt triumphierend. Armes Mädchen , denke ich böse und schenke ihr ein mitleidiges Lächeln. Glaubst du wirklich, dieser eine Tanz wird irgendetwas ändern? Glaubst du, er kommt zu dir zurück, nur weil sein Omalein es verlangt?
    Hm… Zumindest tanzt er schon mal mit ihr, weil Lydia es so wollte. Aber wie erbärmlich wäre das denn? Ich meine, wie würde sie denn dastehen, wenn sie einen Kerl zurücknimmt, der sie für eine Affäre mit einem anderen Jungen verlassen hat?
    Eine Affäre… ist dies der Grund für Anjas Triumph? Soll ihr Blick vielleicht sagen: Ich habe ihn zwar verloren, aber du hast ihn nie wirklich gehabt… Mir wird schlecht. Betreten senke ich den Blick, achte darauf, Anja und Alex nicht mehr anzusehen.
    »Aua!«, schreit Larissa wieder.
    Der Tanzlehrer – sein Name ist Herr Waltenmeier von Südland – nimmt diesen Vorfall erfreut als Grund, um die Musik auszuschalten und seine lieben Schüler um ungeteilte Aufmerksamkeit zu bitten.
    Larissa und ich dienen ihm als Vorzeigeobjekte. Wir stehen mitten auf der Tanzfläche, während sich die anderen in einem großen Kreis um uns herum aufstellen. Mit lauter Stimme zählt Herr Waltenmeier von Südland unsere Fehler auf und zeigt, was wir – im Besonderen natürlich ich – falsch gemacht haben. Er korrigiert uns und wir müssen einmal für alle vortanzen.
    Ma und Elena stehen mit den Zwillingen am Rand der Zuschauer und kichern amüsiert. Ja, ja, ich mache mich zum Deppen und ihr habt euren Spaß.
    »Und vergiss nicht«, sagt Herr Waltenmeier von Südland und sieht mich warnend an. »Der Mann führt!«
    Welcher Mann? , will ich fragen. Ich habe nichts dagegen, dass der Mann führt. Nein, wirklich nicht, ich lasse mich sehr, sehr gerne von Männern führen… oder auch ver führen… Aber das behalte ich lieber für mich. Und so senke ich verbissen den Blick und nicke nur. Herr Waltenmeier von Südland ist zufrieden, die Musik wird wieder eingeschaltet und die anderen Paare gesellen sich zu uns auf die Tanzfläche.
    »Darf ich abklatschen?«, fragt Ma nach einer Weile und grinst mich an.
    »Ja…«, murrt Larissa. Sie ist nicht begeistert, verzieht sich aber gezwungenermaßen und nicht ohne mir vorher einen tiefen Blick zuzuwerfen.
    »Danke!«, hauche ich erleichtert, als Larissa weg ist und Ma ihren Arm auf meine Schulter legt. »Die wäre ich sonst nicht mehr losgeworden.«
    »Ich weiß nicht, was du hast«, meint Ma grinsend. »Ihr wart ein wirklich entzückendes Paar. Ich bin ganz begeistert. Vielleicht komme ich ja doch noch zu meinen Enkelkindern.«
    »Witzig«, fauche ich.
    »Was für eine wunderbar spießige Veranstaltung.« Sie

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