Chaosprinz Band 2
heftig miteinander, umspielen und ertasten sich. Gierig drücke ich mich an seinen nackten Körper. Ich will alles von dir.
Fast automatisch fangen meine Hüften an, sich zu bewegen. Sein Penis reibt an meinem Oberschenkel. Mach's mit mir… jetzt! Lang und leidenschaftlich, so wie letzte Nacht. Letzte Nacht… die letzte Nacht…
Es klopft. Wir lösen uns voneinander, schauen uns verwirrt in die Augen.
»Moment«, ruft Alex. Er springt auf, zieht sich eilig seine Jogginghose über und geht zur Tür. Er öffnet sie einen Spalt breit. Marthas Stimme ist zu hören.
»Guten Morgen, seid ihr schon auf?«, fragt sie mit leiser Stimme.
»Ja«, sagt Alex.
»Gut, dann macht euch schnell fertig, wir warten mit dem Frühstück auf euch. Markus ist schon da.«
»Okay«, sagt Alex.
Die Tür wird wieder geschlossen. Alex kommt langsam auf mich zu. Ich liege im Bett in seinem alten Zimmer. Nun, im Grunde ist es immer noch sein Zimmer, nur sieht es nicht mehr so aus wie noch vor ein paar Wochen. Einige Möbel sind verschwunden, die Wände strahlen uns kahl entgegen, da alle Bilder und Poster abgehängt worden sind und in den Regalen steht kein einziges Buch mehr. Seine CDs sind verschwunden und der Schreibtisch sieht unnatürlich leer aus.
Alex setzt sich an den Rand des Bettes und schaut auf mich herab.
»Kommst du nun mit duschen?«
Ich schüttle schwach den Kopf.
»Ich muss mich jetzt aber beeilen…«, sagt er bedauernd.
Ich reagiere nicht. Er seufzt und steht auf. Dann verschwindet er im Bad.
Ich liege einfach nur so da und starre an die Zimmerdecke. Kein Gedanke schwirrt durch mein Hirn. Gar nichts. Wie leergefegt. Genauso leer und kahl wie sein Zimmer. Ich lausche den Geräuschen, die aus dem Bad dringen. Das Rauschen des Wassers… Minuten vergehen. Ich rühre mich nicht.
Alex kommt aus dem Bad geschlurft. Seine Haare sind tropfnass, er trägt nur ein Handtuch um die Hüften. Ich beobachte ihn beim Abtrocknen und Anziehen. Ein perfekter Körper… Es ist so aufregend ihn anzufassen… Ich fasse ihn gerne an… Ich will dich berühren.
Alex verschwindet wieder im Bad. Der Föhn geht an. Langsam richte ich mich auf und suche nach meinen Boxershorts. Dann lege ich mich wieder ins Bett. Die warme Decke ziehe ich bis zum Kinn nach oben. Meine Lider schließen sich wie von selbst.
»Bambi? Wir sollen zum Frühstück kommen.« Alex rüttelt mich an der Schulter. »Kommst du?«
Ich ziehe mir die Decke über den Kopf. Er versuchte es noch ein paar Mal, dann lässt er es sein. Ich höre die Tür hinter ihm ins Schloss fallen. Meine Augen brennen, als ich sie erneut schließe.
»Tobi?« Eine helle Stimme lässt mich zusammenzucken. »Willst du mir denn gar nicht auf Wiedersehen sagen?«
Maria steht neben dem Bett und funkelt mich beleidigt an. Sie hat sich sehr hübsch gemacht, extra für New York. In dieser Stadt herrschen nämlich bestimmte Dresscodes, da könne man nicht wie der letzte Depp herumrennen, hat sie mir neulich erklärt. Ich bin mal gespannt, wie Maria nach vier Stunden Zugfahrt, der langen Warterei am Flughafen in Frankfurt und dem siebeneinhalbstündigen Flug aussehen wird. Mal schauen, wo ihr Glamour dann geblieben ist.
Sie tritt nervös von einem Bein aufs andere. »Kommst du nicht mit zum Bahnhof?«
Ich schüttle den Kopf.
»Wirklich nicht?«
Wieder verneine ich stumm.
»Aber alle sind dabei…«
Keine Antwort.
»Na dann…« Sie schluckt. »Also… Wir gehen in einer halben Stunde…« Nervös beißt sie sich auf die Unterlippe.
Wir sehen uns an.
»Dann… Mach's gut… Und bis bald…« Wieder schluckt sie hart. Ihre Augen werden glasig.
Ich rapple mich auf und ziehe sie ruckartig in meine Arme. »Pass auf dich auf«, hauche ich mit kratziger Stimme.
»Hm…«, macht sie und als sie sich von mir löst, rinnen ihr Tränen über die Wangen. »Toll, jetzt ist mein Make-up im Eimer, danke, Nervensäge.« Sie schluchzt noch einmal, sieht mich kurz an und stürmt dann aus dem Zimmer.
Ich werde dich vermissen, du Zicke. Mein Gesicht in das Kissen drückend, versuche ich, schnell wieder einzuschlafen, doch es gelingt mir nicht. Schon fünfzehn Minuten später wird die Zimmertür erneut geöffnet. Es ist Alex.
»Bambi, wir gehen jetzt.« Ich krieche noch tiefer unter die Bettdecke. »Ich rufe dich an, wenn wir losfliegen… und natürlich wenn wir angekommen sind…« Er setzt sich neben mich und mustert mich eine Weile. »Oder vielleicht schreibe ich dir auch lieber eine SMS – ist wohl
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