Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyrae Dawn
Vom Netzwerk:
habe.
    Ihr intensiver Blick hält meinen fest. »Sei einfach gut …, sei glücklich. Das ist alles, was ich für dich will. Und dass du weißt, wie einzigartig du bist. Du bist stark, loyal, fürsorglich. Du bringst dieses Mädchen da draußen zum Lächeln, als würde sie die Welt in ihren Händen halten.« Schweratmend hält sie inne, angestrengt vom vielen Reden. »Du hast mir die Welt gegeben«, flüstert sie dann.
    Ich flehe mich selbst an, etwas zu sagen, aber ich kann keine Worte finden. Sie sind in mir verschlossen. Jedes Mal, wenn sie versuchen, durchzuschlüpfen, schließt sich eine Tür und lässt sie nicht hinaus.
    »Du hast mir die Welt gegeben«, sagt sie erneut. »Du bist das Einzige, was ich getan habe, das jemals etwas bedeutet hat.«
    »Du hast mich zu dem gemacht, der ich bin«, schaffe ich zu sagen und hoffe, es ist genug. Hoffe, es ist das Richtige. Als ich sie ansehe, ist ihr Gesicht nass. Tränen spenden ihren Lippen Feuchtigkeit, die zu einem Lächeln geformt sind.

    Stunden vergehen, und ich weiß noch nicht mal, wie viele. Sie vergehen, während sie schläft und heisere Atemzüge nimmt. Sie ist schon so lange nicht mehr aufgewacht. Inzwischen ist es mitten in der Nacht. Ich müsste nur zur Uhr hochsehen, aber dazu fehlt mir die Energie.
    Cheyenne steht vor dem Fenster und blickt nach draußen in die Dunkelheit.
    Nur ein kleines Licht neben Moms Bett ist eingeschaltet. Eine Straßenlaterne hüllt meine Tänzerin in Licht.
    Ich sehe sie an und brauche sie plötzlich. Muss sie spüren und mit ihr reden. Sie zuckt zusammen, als der Stuhl unter mir quietscht, während ich aufstehe. Ohne ein Wort gehe ich zu ihr und ziehe sie in meine Arme. Vergrabe mein Gesicht in ihrer Halsbeuge, während sie sich an mir festklammert.
    Irgendwie … fühle ich mich besser. Immer noch zerbrochen und verloren und wütend, aber auch nicht mehr so alleine.
    Ich mache einen Schritt nach vorne, und Cheyenne macht einen zurück. Sie steht mit dem Rücken zur Wand, lässt mich sie einfach festhalten und hält mich fest.
    »Ich verliere sie«, murmle ich gegen ihren Nacken. »Verflucht, ich verliere sie. Ich will niemanden mehr verlieren, den ich liebe. Ich will dich nicht verlieren.« Keine Ahnung, wo diese Worte plötzlich herkommen, aber ich kann sie nicht aufhalten. Kann sie nicht wieder einfangen. »Die Hälfte der Zeit bin ich ein Mistkerl, aber du machst mich zu etwas Besserem. Du machst mich glücklich. Ich will dich nicht verlieren. Ich liebe dich und will dich nicht verlieren.«
    »Ich liebe dich auch und gehe nirgendwo hin. Wir machen einander besser.«
    Ich ziehe mich zurück, lege meine Hände auf ihre Hüften. Meine Finger graben sich in ihre Haut, während ich sie so fest halte, wie ich kann. Dann lehne ich mich zu ihr und küsse sie. Ein bedachtsamer, heilender Kuss. Sie stöhnt, und ich schlucke das Geräusch. Koste jeden Winkel ihres Mundes. Gebe ihr mich zurück. Drücke mich an sie und sie an mich.
    »Ich will jemand sein«, sage ich, nachdem ich den Kuss unterbrochen habe. »Ich weiß nicht, wer ich sein kann. Aber ich will nicht der Typ sein, der Gras verkauft. Der sein Handy gegen einem Baum wirft, weil ihm klar wird, dass er sich in ein Mädchen verliebt hat. Der ins Gefängnis geht und es an seinem Mädchen auslässt, weil es für seine Mom da war, als er es nicht sein konnte.«
    »Du bist mehr als das, Colt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das bin. Aber ich möchte es sein.«
    »Meine Mom hat mich geliebt«, sagt Cheyenne und überrascht mich damit. »Ich weiß nicht, ob sie mich verlassen wollte, aber sie hat mich geliebt. Und ich bin nicht perfekt. Ich will es gar nicht sein. Ich habe Panikattacken, um die ich mich nicht kümmere, aber das muss ich, und das werde ich.«
    Ich küsse sie erneut, denn sie ist so unglaublich stark. In diesem Moment, in diesem halbdunklen Raum, während meine Mom im Zimmer neben uns schläft, legen wir unsere Versprechen ab.
    Keine Lügen mehr. Erwachsen werden. Zu tun, was wir tun müssen, um nicht die Menschen zu sein, die ein verdrehtes Spiel spielen mussten, um sich zu verlieben.
    Wir sind beide still. Moms Atemzüge sind das einzige Geräusch im Raum. Wir lehnen an der Wand und halten einander fest.
    »Ich könnte das ohne dich nicht tun, kleine Tänzerin.«
    »Ich würde nirgendwo anders sein wollen.«
    Ich hole ein paar Mal tief Luft. »Ich kann mich nicht verabschieden.« Aber das muss ich. Ich weiß es. Weiß, dass sie darauf wartet.
    »Ich weiß. Es tut mir

Weitere Kostenlose Bücher