Charisma - wie Sie mit mehr Ausdruck Eindruck machen
wiederholen Sie den Denkgeräusche-Scan.
Wer alles auf einmal loswerden möchte und seinen Zuhörern keine Möglichkeit zur Sammlung gewährt, darf sich nicht wundern, wenn überhaupt nichts bei den Empfängern hängen bleibt. Geben Sie Ihren Zuhörern die Chance, das Gesagte aufzunehmen. Verhindern Sie diesen Prozess nicht durch unkontrollierte Ähs und Mmhs oder leere Phrasen. Im Grunde genommen sind diese Gedankenparasiten nichts anderes als Störgeräusche. Wie eine laute Lüftung, Baulärm vor dem Fenster, jemand, der ständig mit dem Kugelschreiber klickt.
Produzieren Sie selbst keine störende Geräuschkulisse, machen Sie stattdessen lieber Pausen. Damit beweisen Sie auch Mut und wirken entsprechend selbstbewusst. Denn wer sich traut, kleine Pausen auch tatsächlich Pausen sein zu lassen, signalisiert: »Ich habe keine Angst, dumm dazustehen. Was ich sage, ist so interessant, dass es sich lohnt, mir zuzuhören. Und ich traue Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, selbstverständlich zu, dem roten Faden zu folgen. Die Brücke zwischen meinen Gedanken ist Ihre Aufmerksamkeit, daher kann ich auf Äh-Ersatzbrücken getrost verzichten.«
Sie werden sehen: Ihr Publikum wird es Ihnen danken!
Königinnengarderobe
Nun zur Frage aller Fragen: Was ziehe ich an? Denn bevor Sie noch Piep sagen, haben Sie schon gewirkt. Nicht nur durch Ihre Körpersprache, sondern ganz entscheidend auch durch Ihre Kleidung.
Stellen Sie sich vor, Sie tragen ein atemberaubendes Designerkleid. Es ist maßgeschneidert und steht Ihnen ausgezeichnet. Schuhe, Frisur, Schmuck, Make-up – alles harmonisch aufeinander abgestimmt. Wie fühlen Sie sich in diesem Outfit? Welche Haltung nehmen Sie ein? Wie stehen und wie gehen Sie?
Schlüpfen Sie in Ihrer Vorstellung als nächstes in einen dunklen Business-Hosenanzug, und passen Sie auch den Rest Ihres imaginären Outfits diesem Dress an. Wie fühlen Sie sich nun? Wie bewegen Sie sich? Wie geht es Ihnen?
Zum Schluss ziehen Sie in Ihrer Vorstellung etwas sehr Gemütliches, Bequemes an. Wie fühlen Sie sich jetzt? Welche Haltung nehmen Sie ein? Bei welcher Tätigkeit sehen Sie sich?
Kleider machen etwas mit Ihnen, nicht wahr? Lange bevor Sie damit auf Ihre Umwelt einen bestimmten Eindruck machen, beeinflussen Sie sich mit Ihrer Kleidung selbst. Pumps oder Turnschuhe, figurbetont oder Schlabberlook, Jeans oder Dirndl – was Sie am Leib tragen, prägt Ihr Bild von sich, Ihr Selbstgefühl. Das ist die wichtigste Wirkung von Kleidung und Stil. Darüber hinaus wirkt unsere Aufmachung natürlich auch auf andere. Eine sehr selbstbewusste Frau kann auf der Rednertribüne vielleicht auch im Pyjama überzeugen – aber sie wird sich dafür sicherlich mehr Mühe geben müssen, als wenn sie die zum Anlass passende Garderobe trüge.
Machen Sie es sich einfach, und ziehen Sie sich nicht nur mit Geschmack, sondern auch mit Köpfchen an!
Schon in den ersten Sekunden einer Begegnung wird ein Mensch etikettiert und einsortiert, und natürlich hat das auch damit zu tun, welche Kleidung er trägt. Gut und teuer gekleideten Menschen wird landläufig automatisch ein hoher Status, schmuddelig gekleideten Menschen ein niedriger Status zuerkannt. Doch der erste Eindruck wird häufig überschätzt. Ein Redner, der auf den ersten Blick einen eher ungepflegten oder eigenbrötlerischen Eindruck macht, mag erst unter »Oje!« abgelegt werden. Wenn er dann aber einen brillanten, mitreißenden Vortrag hält, der die Zuhörer womöglich auch noch tief berührt, wird er sicher nicht im Kästchen »Erster Eindruck« eingesperrt bleiben.
Die Macht der Farben
Trotzdem: Kleidung wirkt, sowohl ihr Stil als auch ihre Farben. Herta Hirt, die lange als Maskenbildnerin beim Film gearbeitet hat und schon damals wegen ihres exzellenten Farbgefühls aufgefallen ist, hat seit 1989 ein System zur individuellen Farb- und Lebensberatung entwickelt. Die Farben, die wir tragen und mit denen wir uns im Alltag umgeben, können nicht nur zur Steigerung unseres Wohlbefindens und zur Selbstheilung beitragen. Sich in den richtigen Farben zu kleiden, ist auch wichtig für eine Selbstdarstellung, die unserem innersten Wesen entspricht.
Übrigens kann es durchaus vorkommen, dass Ihnen die Farben, die Sie besonders mögen, nicht unbedingt stehen. Selbst wenn Sie Komplimente bekommen für den entzückenden cremeweißen Pulli oder das elegante nachtblaue Kleid: Es ist gut möglich, dass sich die Farbe des gelobten Kleidungsstücks vordrängt und Sie
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