Charles
daran.“
Er schüttelte den Kopf. „Es ist besser, wenn du Hard Luck verlässt.“
„Ich will nicht denselben Fehler machen wie meine Großmutter damals“, erklärte sie, und obwohl sie sich bemühte, ruhig zu sprechen, bebte ihre Stimme. „Ich werde nicht den Rest meines Lebens damit verbringen, mich nach einem Mann zu verzehren.“
„Das möchte ich auch nicht.“
„Ich werde nach Anchorage zurückgehen und versuchen, dich zu vergessen.“ Mit dem Handrücken wischte Lanni sich die Tränen ab, die ihr über die Wangen liefen.
Charles nickte kurz.
„Ich werde nie wieder nach Hard Luck kommen.“ Wütend über sich selbst, weil sie weinte, wich sie einen Schritt zurück.
Nun stand er auch auf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich dachte, du solltest es wissen.“
Sie ließ den Kopf sinken. „Es hat mir geholfen. Ich kann deine Familie genauso hassen.“
Charles wandte sich ab und verließ das Zimmer.
Damit verschwand er für immer aus ihrem Leben.
Sawyer saß im Bett, und Abbey lehnte sich an ihn, den Kopf an seiner behaarten Brust. Durch die geöffneten Verandatüren waren das leise Rauschen der Brandung zu hören und das Rascheln der Palmwedel, die sich in der tropischen Brise bewegten.
„Irgendwann müssen wir unser Zimmer verlassen“, meinte Abbey und seufzte.
Sawyer strich ihr übers Haar. „Warum?“
Sie lehnte sich zurück, um ihm in die Augen zu schauen. „Da draußen ist das Paradies, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest.“
„Das Paradies ist hier bei dir.“
Nicht zum ersten Mal staunte sie darüber, wie romantisch ihr Mann veranlagt war. Sie war darüber genauso angenehm überrascht wie über seine Sinnlichkeit. Die Ehe mit ihm würde fantastisch werden.
In der Hochzeitsnacht, die sie in Fairbanks verbracht hatten, hatten sie sich immer wieder geliebt, bis sie irgendwann dicht aneinander gekuschelt eingeschlafen waren. Am nächsten Morgen waren sie dann nach Hawaii geflogen.
Als sie dort angekommen waren, hatte Abbey sich nach einem Bett gesehnt – Sawyer auch, aber aus einem anderen Grund. Er war wirklich unersättlich, wie sie bald festgestellt hatte. Sie hatten bereits gefrühstückt, waren jedoch immer noch nicht aufgestanden.
„Ich würde gern ein bisschen die Gegend erkunden“, sagte Abbey. „Hast du etwas dagegen?“
Sawyer seufzte schwer, während er ihr mit einer Hand den Rücken streichelte. „Ich stehe nur auf, wenn du mir etwas versprichst.“
„Was denn?“
„Du musst mich füttern.“
Sie warf einen Blick auf den Wecker. „Zum Mittagessen ist es wohl noch etwas zu früh.“
Ein verführerisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich bin weniger am Hauptgang interessiert als am Nachtisch.“
„Jetzt?“
„Wir sollten keine Zeit verschwenden.“ Sobald er die Lippen auf ihre presste, stöhnte sie auf und schmiegte sich an ihn.
„Sawyer“, protestierte sie halbherzig, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. „Es ist schon halb elf, und …“
„Du hast Recht.“ Sawyer drückte sie auf die Matratze und beugte sich über sie. „Es lohnt sich gar nicht mehr, die Insel zu erkunden. Wir verschieben es auf morgen.“
Abbey kicherte. „Das habe ich nicht gemeint.“
Aufreizend ließ er die Zunge über ihre Lippen gleiten.
„Vielleicht hast du Recht“, brachte sie hervor.
„Ich wusste, dass du es einsiehst.“
Irgendwann verließen sie das Zimmer doch. Abbey überredete Sawyer sogar dazu, in dem hoteleigenen Geschenkeshop zwei Hemden und Hüte im Partnerlook zu kaufen.
„Ich sehe aus, als hätte ich eine Ananas auf dem Kopf“, beschwerte er sich, als er sich im Spiegel betrachtete.
Anschließend fuhren sie mit dem Leihwagen an die Nordküste von Oahu, wo sie einen menschenleeren Strand entdeckten. Abbey bat Sawyer, ihr den Rücken mit Sonnencreme einzureiben.
„Brauchst du vorn keine Hilfe?“ erkundigte er sich eifrig.
„Nein.“ Sie verteilte die Creme auf den Armen und hielt inne, als sie bemerkte, dass er sie dabei beobachtete.
„Hör auf damit“, bat sie ihn.
„Womit?“
„Mich so anzusehen.“
Er schaute sie mit Unschuldsmiene an. „Wie sehe ich dich denn an?“
Abbey verdrehte die Augen. „Als wolltest du dich jeden Moment auf mich stürzen.“
Als Sawyer seine Sonnenbrille abnahm, funkelten seine Augen. „Genau das habe ich vor.“
Unwillkürlich musste sie lächeln. Sie war zwar schon einmal verheiratet gewesen, doch sie hatte sich noch nie so geliebt und umsorgt gefühlt – und auch
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