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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Petrick
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sie denn so etwas in den Safe?«, frage ich verwirrt.
    Hanna kichert noch einmal. »Vielleicht wollte Ruth die berühmteste Bäckerin der Welt werden und diese Rezepte hier sind Geheimrezepte vom amerikanischen Präsidenten! Vielleicht sind diese Rezepte in Wirklichkeit ein Vermögen wert! Ihr wisst ja, dass das Originalrezept für CocaColain Atlanta in einem Safe liegt . . .« Ulli zeigt ihr einen Vogel.
    »Oder sie wollte, dass sich ein Einbrecher ärgert, wenn er den Safe aufbricht und keinen Schmuck findet«, schlägt Hanna vor.
    »Hm«, nuschele ich. Ich finde das alles sehr unlogisch. Die Einzigen, die sich jetzt wirklich gerade ärgern, sind doch wir. Und natürlich Lin.
    Ulli schüttelt den Kopf: »Ruth ist zwar meine Schwester, aber manchmal glaube ich, dass sie von einem anderen Stern kommt. Ich verstehe sie nicht. Was denkt sie sich bloß dabei?«
    »My Mom’s just different«
, sagt Nelli, »anders als Steffi.« Trotz alledem klingt es ein bisschen stolz. Sie nimmt Hanna den Rezeptordner aus der Hand. »Also, eins sage ich euch, wenn Ruth wieder aus dem Krankenhaus draußen ist, dann schleppe ich sie zur Bank. Dann kann sie dort alles schön in einem ordentlichen Safe deponieren.«
    »Falls sie dann überhaupt noch etwas hat zum Deponieren«, sagt Ulli düster. »Denkt an meine Worte!«
    »Alter Schwarzseher!« Steffi küsst ihn auf den Mund.
    Nelli und ich grinsen uns verlegen an. Ich finde es immer ein bisschen peinlich, wenn sich Erwachsene vor mir küssen.
    Wir suchen dann noch eine Weile weiter. Auch Timmi und Paul kramen eifrig in diversen Schrankschubladen. Sie kriechen sogar unter alle Betten, aber ohne Erfolg. Das Loft bietet viel mehr Möglichkeiten für Verstecke, als ich im ersten Augenblick gedacht habe. Abgesehen von diesen Fensterschränken gibt es in Ruths Atelierbereich noch einen zwei Meter hohen Mappenschrank und außerdem eine Art Apothekerschrank mit vielen kleinen Schubladen. Wir wühlen überall herum, was sich ja eigentlich nicht gehört. »Aber«, sagt Steffi, die anscheinend dasselbe denkt, »der Zweck heiligt die Mittel.«
    Hanna springt auf einmal auf, als habe sie jemand mit einer Stecknadel in den Po gepikst, und schreit: »Wir haben den Kühlschrank vergessen! Vielleicht hat sie mal wieder eine Tiefkühl-Gemüseverpackung als Versteck gewählt!«
    Timmi und Paul fallen beinah übereinander, als sie zum Kühlschrank hechten und an der Tür vom Gefrierschrank zerren.
    »Müsste mal abgetaut werden«, sagt Ulli mürrisch. Er ist ihnen gefolgt und beäugt missmutig das vereiste Tiefkühlfach.
    »Ich hab den
spinach
!«, schreit Timmi, »und gefrorenen
apple pie.«
Er öffnet die Packung. Aber leider befindet sich diesmal in der
spinach - Packung
nichts als Spinat und auch die andere Schachtel hat kein Diamant-Armband zu bieten.
    Unsere Suche war vergeblich. Das Diamant-Armband ist und bleibt verschwunden.
    Nelli und ich entdecken nur noch mehr Fotos von diesem Rick Carlton in einem Karton. Auch ein persönliches Autogramm für Ruth ist dabei.
    »
With love for Ruth. Forever yours, thousand kisses   – Rick

    Als Steffi das liest, lacht sie und sagt: »Diese Amerikaner, dass die immer so leichtfertig mit großen Worten umgehen.«
    Rick Carlton scheint als Schauspieler in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen. Mal trägt er eine braune Mönchskutte, dann ist er mit Degen und weißen Strumpfhosen neben einem Pferd zu sehen oder vor der Kulisse eines brennenden Hauses in Feuerwehruniform, aber auch mit kurzen Haaren Arm in Arm mit einer Unbekannten.
    Ruth besitzt eine Menge merkwürdige Fotos von ihm, in denen er auffällige Kostüme und Kopfbedeckungen trägt. Vom Zylinder bis zur Glatze fehlt nichts. Er sieht ziemlich gut aus, finde ich. Diese strahlend blauen Augen und die Grübchen in den Wangen . . .
    Hanna und Nelli sind sich über sein Aussehennicht einig. »Schnösel!« Das ist Hannas Meinung. Nelli weiß nicht, was ein Schnösel ist, sie meint nur, er wäre zu hübsch.
»
Handsome men
41 only love themselves«
, findet Nelli,
»that’s what my ballet teacher always says.«
    Sie zeigt uns die Fotos. Paul ruft:
»Nelli, I know this guy. I think he lives here in our building. I’ve seen him at the pool sometime.«
    Paul kennt den Mann und meint sogar, er würde hier im Haus wohnen? Jetzt wird es interessant.
    Aber Nelli schüttelt den Kopf:
»I don’t know, maybe he does, maybe he doesn’t. There are so many people living in this building
. Ich verstehe das

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