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Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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verfolgten immer noch jede seiner Bewegungen. Cary ging hinüber, kauerte sich neben ihn und berührte leicht die schwarze Schulter des Otters. Unter dem Verband war es heiß.
    Cary suchte eine neue Bandage aus dem Verbandskasten und ging damit ans Ufer. Dort tauchte er sie ins Wasser, bis sie gänzlich vollgesogen war. Dann kam er zurück und kühlte Charlies Verletzung mit dem kalten Wasser des Flusses.
    Charlie hob kurz den Kopf vom Boden und sah Cary an. Durch seine Kehle trillerte ein verhaltener Pfiff.
    Cary begann erneut, im Gepäck zu wühlen. Diesmal nahm er Seife, ein Lösungsmittel und das Rasiermesser. Mit diesen Gegenständen versehen, setzte er sich ans Flußufer.
    Charlie pfiff ihm leise hinterdrein.
    Cary stand wieder auf, ließ seine Utensilien am Platz und nahm den Otter behutsam auf die Arme, trug ihn zum Floß und legte ihn sanft auf die Balken. Charlie pfiff nochmals. Er bog den Kopf in den Nacken, packte die feuchte Bandage mit den Zähnen und hing sie in das Wasser, welches unter den Balken gluckerte, dann schob er das Tuch zurück auf seine Schulter.
    »Hätte früher daran denken sollen«, sagte Cary, während er sich setzte.
    Er befeuchtete sein Gesicht mit Wasser, tauchte auch die Seife hinein und rieb sich Schaum in den Bart. Als sein Kinn reichlich eingeschmiert war, rasierte er es. Charlie sah zu und pfiff gelegentlich leise, als stelle er Fragen. Cary antwortete nicht.
    Nachdem er den Bart entfernt hatte, streifte er Jacke und Hemd ab und wusch seine Arme und den Oberkörper. Zuletzt seifte er die Kleidungsstücke ein und schrubbte sie im Wasser. Flackernder Feuerschein beleuchtete seine geheime Arbeit, und nur Charlie war Zeuge dieser seltsamen Zeremonie.
    Am Morgen stand er lange vor Mattie auf den Beinen, in Kleidern, die noch nicht völlig trocken waren und dampften, während er vor dem Feuer hockte und das Frühstück bereitete. Mattie erwachte und starrte ihn aus ihrem Schlafsack angestrengt an.
    »Morgen«, sagte er.
    »Guten Morgen«, antwortete sie. Einige Sekunden lang musterte sie ihn noch. Ihre Miene wandelte sich, als wolle sie etwas sagen, aber dann erhob sie sich wortlos und schritt an ihm vorbei ins Gebüsch.
    »Frühstück fertig? Gut. In einer Minute bin ich wieder da«, bemerkte sie über die Schulter.
    Sie verzehrten ihr Frühstück und tranken Kaffee.
    »Charlie geht's nicht gut, was?« meinte sie schließlich gedämpft.
    »Anscheinend fiebert er ein wenig«, erklärte Cary. »Ich habe keine Ahnung, ob das ein schlechtes Zeichen ist oder nicht. Vielleicht ist das eine ganz natürliche Reaktion.«
    »Du weißt es nicht?« fragte sie verwundert. »Du mußt doch schon verletzten Ottern begegnet sein.«
    »Verletzt, sicher«, meinte er. »Schnitte, Bißwunden, Kratzer, erfrorene Füße, selbst Einschüsse von Projektilen. Aber eine Verbrennung habe ich bisher nicht gesehen. Dort oben auf dem Plateau können sie sich an nichts verbrennen, es sei denn, einer von ihnen liefe in ein Lagerfeuer, aber so dumm sind sie keineswegs. Jedenfalls fühlt er sich mit einem feuchten Verband wohler, also habe ich ihn entsprechend versorgt.«
    Sie nickte bedächtig.
    »Er sollte sich nicht soviel bewegen«, sagte sie. »Keine Krankheit oder Verletzung verheilt folgenlos, wenn der Patient sich keine Ruhe gönnt. Heute braucht er doch das Floß nicht zu verlassen, oder?«
    »Wahrscheinlich kann man ihn nicht hindern«, sagte Cary. »Ungefähr eine Stunde flußabwärts liegt Apfurs Handelsstation. Dieser Apfur führt dort einen Laden und besitzt einen Bestand an Zugvieh. Wir müssen das Floß zurücklassen und ein Paar Ochsen mieten. Dann karren wir die Statue zum Strike River, der hinunter in das Farmland bei Arcadia City fließt. Dieser Fluß dagegen nicht.«
    Cary stand auf.
    »Laß uns jetzt packen.«
    Die Sonne stand kaum in den Wipfeln der Eichen, die den Fluß säumten, als sie eine Stelle erreichten, an der das Flußbett sich erheblich verbreiterte, so daß die Strömung sich abschwächte. Knapp hinter einer Windung vermochten sie eine Lichtung einzusehen, auf der in angemessener Entfernung vom Ufer ein großes Blockhaus stand. Daneben erstreckte sich ein Pferch, in dem einige Exemplare verschiedener Rinderarten weideten.
    Niemand war in Sicht, als sie um die Flußwindung bogen, aber aus dem steinernen Schornstein des Blockhauses quoll grauer Rauch. Doch während Cary das Floß auf die Sandbank unterhalb der Station steuerte, näherten sich fünf Männer.
    Der erste trug eine

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