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Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof

Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof

Titel: Charlottes Traumpferd | Gefahr auf dem Reiterhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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wusste gar nicht, dass deine Eltern dir ein Pferd kaufen wollten.« Die sommersprossige Annika sah mich das erste Mal, seitdem ich sie kannte, direkt an.
    »Wollten sie eigentlich auch nicht«, entgegnete ich. »Es hat sich in Frankreich zufällig so ergeben.«
    »Das Pferd kommt aus Frankreich?«, fragte Dani.
    »Ja.« Ich nickte. »Es ist gerade mit der Spedition eingetroffen.«
    »Ach.« Simon stand der Neid ganz deutlich ins Gesicht geschrieben. »Du siehst in Frankreich ein Pferd, und – schwupps – kauft dein Papi es für dich, was?«
    »Charlotte hat der Reitlehrerin in Frankreich das Leben gerettet und ist beim Gewitter durch die Sümpfe geritten!«, mischte sich mein kleiner Bruder ein.
    Simon beachtete ihn nicht.
    »Wie heißt dein Pferd denn?«, wollte Susanne wissen. »Und wie alt ist es?«
    »Sechs«, antwortete ich. »Und sein Name ist Won Da Pie.«
    »Was soll denn das wohl heißen?« Simon zog spöttisch die Augenbrauen hoch.
    »Das ist Bretonisch«, erwiderte ich todernst. »Es bedeutet: Das Pferd, das keine Männer mag.«
    Das Kleeblatt wechselte irritierte Blicke. Sie wussten nicht genau, ob ich das ernst meinte oder sie auf den Arm nehmen wollte. Als Doro und meine Geschwister losprusteten, guckten sie beleidigt. Da kam Bille die Auffahrt hochgeradelt. Ich hatte ihr heute Morgen in der Schule von Won Da Pie erzählt. Ihrem Vater gehörte Arthos, ein großer Fuchswallach mit einer breiten Blesse, der in der vorletzten Box im Stall stand.
    »Wenn man nicht gut genug reitet, um eine Reitbeteiligung zu kriegen, dann muss man sich von Papi eben ein Pferd kaufen lassen«, stichelte Simon gekränkt.
    »Na, dann sieh mal zu, dass dir deiner bald eins kauft«, erwiderte Bille trocken.
    Doro lachte. Für Simon, Dani, Annika und Susanne war es eine bittere Niederlage. Sie hielten sich für so großartige Reiter, und dennoch waren es nun die »Kleinen«, die sie mit eigenen Pferden meilenweit überholten. Simon schien einzusehen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, um mich wegen einer Beteiligung zu fragen. Die vier trollten sich Richtung Reithalle.
    Um halb vier traf Inga ein, die heute an der Reihe war, Corsario zu reiten. Meine Geschwister waren wieder nach Hause gegangen. Doro, Bille und ich saßen draußen am Rand des Reitplatzes. Ich erzählte von meinem abenteuerlichen Ritt durch die Salzsümpfe. Bis Inga bei uns war, hatte sie die große Neuigkeit schon erfahren.
    »Oh Lotte!«, rief sie zu meinem Erstaunen und strahlte. »Du hast jetzt auch ein eigenes Pferd! Das ist ja super! Herzlichen Glückwunsch!«
    Sie umarmte mich herzlich.
    »Wirklich, ich freu mich für dich«, sagte sie. »Jetzt können wir immer zusammen reiten!«
    »Danke.« Plötzlich schämte ich mich. Vielleicht hatte ich mich in Inga getäuscht. Ich war sofort bereit, ihr alles zu verzeihen, so glücklich, wie ich war. Natürlich wollte Inga sofort Won Da Pie sehen und wissen, wie es dazu gekommen war, dass meine Eltern ihn gekauft hatten. Wir gingen zu seiner Box, und ich war froh und erleichtert, dass wieder alles in Ordnung zu sein schien. Streitereien und Intrigen konnte ich nur schlecht ertragen.
    Eine Stunde später war die Reithalle leer. Die Reiter zogen es vor, bei dem schönen Wetter auf dem Platz zu reiten. Ich beschloss, Won Da Pie zu longieren. Bille lieh mir ihre Trense, Gamaschen, Longe und Peitsche. Won Da Pie ließ sich brav auftrensen und duldete auch die Gamaschen an seinen Beinen, ohne zu mucksen. Allerdings hob er beim Laufen die Hinterbeine ganz hoch, als ich ihn über den Hof in die Halle führte.
    »Wie ein Storch im Salat«, bemerkte Doro. Sie und Billesetzten sich auf die Tribüne, während ich den braunen Wallach zuerst durch die Halle führte, um ihn mit allem vertraut zu machen. Offensichtlich war eine Reithalle für ihn nichts Neues, denn er wirkte ganz gelassen. Ich hatte erst ein einziges Mal in meinem Leben ein Pferd longiert, und das auch nur unter den Augen der Voltigierlehrerin Gaby, aber schließlich hatte ich oft genug zugesehen. So schwer konnte es wohl nicht sein.
    Won Da Pie stand vor mir und sah mich erwartungsvoll an. Ich war ratlos. Wie sollte ich ihn dazu bringen, in einem Kreis um mich herumzulaufen?
    »Los, geh zurück!« Ich wedelte mit der Hand und er machte einen Schritt rückwärts. Wie hatte es Nicolas gemacht? Komisch, daran konnte ich mich nicht erinnern. Die meisten Pferde, die ich kannte, gingen von selbst brav auf den Zirkel.
    »Du musst ihm mit der Peitsche einen

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