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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewachsen. Sadie und Ed stehen beide vor mir, mit erwartungsvollen Mienen. Mein Blick zuckt vom einen zum anderen. Jeden Augenblick wird Ed den Schluss ziehen, dass ich tatsächlich nicht ganz dicht bin, und gehen.
    »Lara?« Ed macht einen Schritt in meine Richtung. »Alles okay?«
    »Ja. Ich meine, nein. Ich meine...« Ich hole Luft. »Ich wollte dir sagen, wie leid es mir tut, dass ich bei unserem letzten Date so überstürzt gegangen bin. Es tut mir leid, dass du glaubst, ich wollte dir nur einen Job andrehen. Wollte ich nicht. Wollte ich wirklich nicht. Und ich hoffe sehr, dass du mir glaubst.«
    »Hör auf, mit ihm zu reden!«, bellt mich Sadie wütend an, aber ich zucke mit keiner Wimper. Eds dunkle, ernste Augen betrachten mich, und ich kann mich nicht von ihnen abwenden.
    »Aber ich glaube dir ja!«, sagt er. »Und ich muss mich auch entschuldigen. Ich habe überreagiert. Ich habe dir keine Chance gelassen. Später habe ich es bereut. Mir wurde bewusst, dass ich etwas weggeworfen habe... eine Freundschaft... die war...«
    »Was?«, presse ich hervor.
    »Gut.« Er hat einen fragenden Ausdruck im Gesicht. »Ich finde, was wir hatten, war gut. Oder nicht?«
    Das ist der Moment, in dem ich nicken und ja sagen sollte. Aber dabei kann ich es nicht belassen. Ich will keine gute Freundschaft. Ich will dieses Gefühl zurückhaben, als er mich in die Arme genommen und geküsst hat. Ich will ihn. So einfach ist das.
    »Du willst nur, dass wir... Freunde bleiben?« Ich zwinge mich dazu, die Worte auszusprechen, und augenblicklich sehe ich, wie sich Eds Miene wandelt.
    »Aufhören! Rede mit mir!« Sadie wirbelt zu Ed herum und kreischt ihm ins Ohr. »Hör auf, mit Lara zu reden! Geh weg!« Einen Moment blickt er ins Leere, und ich merke, dass er sie gehört hat. Aber er rührt sich nicht. Seine Augen verknittern zu einem warmen, liebevollen Lächeln.
    »Soll ich dir die Wahrheit sagen? Ich glaube, du bist mein Schutzengel.«
    »Was?« Ich versuche zu lachen, doch es kommt irgendwie nicht richtig heraus.
    »Weißt du, wie es ist, wenn jemand ohne jede Vorwarnung in dein Leben einbricht?« Ed schüttelt den Kopf. »Als du in mein Büro kamst, dachte ich: ›Was will die von mir?‹ Aber du hast mich wachgerüttelt. Du hast mich wieder ins Leben zurückgeholt, als ich nicht mehr weiterwusste. Du kamst im richtigen Moment.« Er zögert, dann fügt er hinzu. »Du kommst im richtigen Moment.« Seine Stimme wird immer leiser und dunkler. Bei seinem Blick läuft mir ein warmer Schauer über den Rücken.
    »Ich brauche dich auch.« Meine Stimme klingt erstickt. »Da haben wir was gemeinsam.«
    »Nein, haben wir nicht.« Er lächelt zerknirscht. »Du kommst gut ohne mich zurecht.«
    »Okay.« Ich zögere. »Vielleicht brauche ich dich nicht. Aber... ich will dich.«
    Einen Moment sagen wir beide nichts. Wir sehen uns nur in die Augen. Mein Herz schlägt so laut, dass er es bestimmt hören kann.
    »Geh weg, Ed!«, kreischt Sadie ihm ins Ohr. »Klärt das später!«
    Ich sehe, dass Ed zusammenzuckt, und ahne Böses. Wenn Sadie mir das hier verdirbt, werde ich, werde ich...
    »Geh!«, kreischt Sadie ihn an. »Sag ihr, du rufst sie nachher an! Geh weg! Geh nach Hause!«
    Ich koche vor Wut. »Aufhören!«, möchte ich schreien. »Lass ihn in Ruhe!« Aber ich bin machtlos. Ich muss mit ansehen, wie das Licht in seinen Augen leuchtet, als er sie hört und wahrnimmt, was sie sagt. Es ist genau wie bei Josh. Sie macht mir alles kaputt.
    »Weißt du, manchmal hört man eine Stimme in seinem Kopf«, sagt Ed, als käme ihm der Gedanke plötzlich in den Sinn. »Wie ein... Instinkt.«
    »Ich weiß«, sage ich unglücklich. »Du hörst eine Stimme, und die sagt dir, dass du gehen sollst. Ich verstehe.«
    »Nein, im Gegenteil.« Ed tritt vor und fasst mich an den Schultern. »Sie sagt mir, dass ich dich nicht loslassen soll. Sie sagt mir, dass du das Beste bist, was mir je passiert ist, und ich es nicht vermasseln darf.«
    Und bevor ich auch nur Luft holen kann, beugt er sich vor und küsst mich. Seine Arme umschlingen mich, stark und sicher und energisch.
    Ich kann es gar nicht fassen. Er geht nicht weg. Er hört nicht auf Sadie. Diese Stimme in seinem Kopf... das ist nicht ihre.
    Schließlich weicht er zurück und lächelt mich an, streicht sanft eine Strähne aus meinem Gesicht. Atemlos lächle ich zurück und widerstehe der Versuchung, ihn gleich noch mal zu mir herabzuziehen, um ihn zu knutschen.
    »Möchtest du gern tanzen, Charleston

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