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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mut. »Das lassen wir uns nicht gefallen. Sind Sie sich darüber im Klaren, dass Bill Lington mein Onkel ist? Ich bin mir sicher, dass er alles tun wird, um dagegen vorzugehen... diese Klausel ist lächerlich. Es ist unser Bild!
    Malcolm Gledhill weiß offensichtlich nicht mehr weiter.
    »Die Vereinbarung besagt ausdrücklich...«, bringt er schließlich hervor, dann schweigt er. Ich sehe, dass sein Blick unablässig zum Aktenkoffer zuckt.
    »Ist die Akte da drin?«, sage ich.
    »Zufällig ja«, sagt Malcolm Gledhill kleinlaut. »Ich nehme die Unterlagen mit nach Hause, um sie mir anzusehen. Kopien natürlich.«
    »Sie könnten uns den Vertrag also zeigen«, sagt Ed mit leiser Stimme. »Wir sagen es auch nicht weiter.«
    »Überhaupt nichts könnte ich Ihnen zeigen!« Malcolm Gledhill fällt vor Schreck fast von der Bank. »Die Information ist, wie ich bereits mehrfach betont habe, vertraulich.«
    »Selbstverständlich ist sie das.« Ich bemühe mich, vermittelnd zu klingen. »Das verstehen wir ja. Aber vielleicht könnten Sie mir einen kleinen Gefallen tun und mal einen Blick auf das Erwerbsdatum werfen. Das ist doch nicht geheim, oder?«
    Ed wirft mir einen fragenden Blick zu, aber ich tue, als hätte ich es nicht bemerkt. Mir ist ein neuer Plan eingefallen. Den würde Ed nicht verstehen.
    »Es war im Juni 1982, soweit ich mich erinnere«, sagt Malcolm Gledhill.
    »Aber das genaue Datum? Könnten Sie nicht mal kurz einen Blick in denVertrag werfen?« Ich mache unschuldig große Augen. »Bitte? Das wäre eine große Hilfe.«
    Malcolm Gledhill sieht mich argwöhnisch an, doch offenbar will ihm kein Grund einfallen, wieso er es mir verweigern sollte. Er bückt sich, klickt seinen Aktenkoffer auf und holt einen Ordner mit Papieren heraus.
    Ich werfe Sadie einen Blick zu und deute mit dem Kopf auf Malcolm Gledhill.
    »Was?«, sagt sie.
    Du meine Güte. Und ich bin ihr zu langsam.
    Wieder zeige ich auf Malcolm Gledhill, der gerade ein Blatt Papier glatt streicht.
    »Was?«, wiederholt sie ungeduldig. »Was willst du mir sagen?«
    »Da wären wir...« Er setzt eine Lesebrille auf. »Ich muss das Datum erst mal suchen...«
    Ich werde mir den Hals verrenken, wenn ich noch heftiger mit dem Kopf zucke. Wahrscheinlich falle ich sowieso jeden Augenblick vor Frust tot um. Da ist die Information, die wir brauchen. Direkt vor ihrer Nase. Leicht einzusehen für jeden, der zufällig von geistigem, unsichtbarem Wesen ist. Und dennoch starrt mich Sadie verständnislos an.
    »Sieh nach!«, sage ich aus dem Mundwinkel heraus. »Guck hin! Guck hin!«
    »Oh!« Plötzlich begreift sie. Eine Nanosekunde später steht sie hinter Malcolm Gledhill und späht über seine Schulter.
    »Wo hingucken?«, sagt Ed verdutzt, aber ich höre ihn kaum. Ich lasse Sadie nicht aus den Augen, während sie liest, die Stirn runzelt, leise stöhnt - und dann aufblickt.
    »William Lington. Er hat es für fünfhunderttausend Pfund verkauft.«
    »William Lington?« Sprachlos glotze ich sie an. »Etwa... Onkel Bill?«
    Meine Worte verfehlen ihre Wirkung nicht. Malcolm Gledhill zuckt fürchterlich zusammen, presst den Brief an seine Brust, wird weiß, wird pink, sieht den Brief an, dann drückt er ihn wieder an sich. »Was... was haben Sie gesagt?«
    Es fällt mir selbst nicht leicht, das zu verdauen.
    »William Lington hat dem Museum das Bild verkauft.« Ich versuche, entschlossen zu klingen, doch meine Stimme kommt eher kraftlos heraus. »Das ist der Name, der auf dem Vertrag steht.«
    »Du machst wohl Witze.« Eds Augen leuchten. »Dein eigener Onkel?«
    »Für eine halbe Million Pfund.«
    Malcolm Gledhill sieht aus, als wollte er in Tränen ausbrechen. »Ich weiß nicht, woher Sie diese Information haben.« Er fleht Ed an. »Sie können bezeugen, dass ich keine Informationen an Miss Lington weitergegeben habe.«
    »Dann hat sie also recht?«, sagt Ed und zieht die Augenbrauen hoch. Das scheint Malcolm Gledhills Panik nur noch zu verstärken.
    »Ich kann nicht sagen, ob oder nicht...« Sein Satz erstirbt, und er wischt seine Stirn. »Ich habe denVertrag nie aus den Augen gelassen und ihr auch keinen Blick darauf ermöglicht... «
    »Das mussten Sie auch nicht«, sagt Ed beruhigend. »Sie besitzt übernatürliche Kräfte.«
    In meinem Kopf fliegt alles durcheinander, während ich versuche, über meinen Schock hinwegzukommen und alles zu verarbeiten. Onkel Bill hatte das Bild. Onkel Bill hat das Bild verkauft. Dads Stimme geht mir gar nicht aus dem Kopf: Die Sachen

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