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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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er und klingt dabei etwas wie ein Roboter. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«
    Oh mein Gott. Sadie. Was macht sie?
    »Nun... vielen Dank«, sage ich. »Das ist wirklich nett. Ich werde Sie allen meinen Freunden weiterempfehlen!«
    Gareth Birch geht hinaus, und ich mache mich daran, die Schachteln auszupacken. Ich spüre, dass Mum und Dad mich sprachlos anstarren.
    »Hat er die eben selbst gebracht, ganz von Hackney?«, sagt Dad schließlich.
    »Scheint so.« Ich versuche, munter zu klingen, als sei das vollkommen normal. Zum Glück klingelt das Telefon, bevor sie noch was sagen können, und ich laufe hin. »Hallo, Magic Search.«
    »Könnte ich bitte Lara Lington sprechen?« Es ist eine Frauen stimme, die ich nicht kenne...
    »Am Apparat.« Ich setze mich auf einen der neuen Drehstühle und hoffe, dass sie nicht das Plastik knirschen hört. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Hier ist Pauline Reed. Ich leite die Personalabteilung bei Wheeler Foods. Ich wollte fragen, ob Sie nicht mal bei uns reinschauen möchten? Wir haben viel Gutes über Sie gehört.«
    »Oh, wie nett!« Ich strahle ins Telefon. »Von wem, wenn ich fragen darf? Janet Grady?«
    Schweigen. Als Pauline Reed wieder etwas sagt, klingt sie etwas verwirrt.
    »Ich kann mich nicht recht erinnern. Aber Sie haben einen guten Ruf, was neue Talente angeht, und ich wollte Sie gern kennenlernen. Irgendwas sagt mir, dass Sie uns eine große Hilfe sein könnten.«
    Sadie.
    »Also... das wäre großartig!« Ich reiß mich zusammen. »Lassen Sie mich kurz einen Blick auf meinen Kalender werfen...« Ich klappe ihn auf und vereinbare einen Termin. Als ich auflege, beobachten mich Mum und Dad mit hoffnungsfrohem Eifer.
    »Gute Nachricht, Liebes?«, sagt Dad.
    »Nur die Personalchefin von Wheeler Foods «, sage ich, als wäre nichts dabei. »Sie wollte einen Termin.«
    »Wheeler Foods , die diese leckeren Frühstücksflocken machen?« Mum steht völlig neben sich.
    »Jep.« Unwillkürlich strahle ich sie an. »Mir scheint, mein Schutzengel passt gut auf mich auf.«
    »Hallo!« Kates helle Stimme unterbricht mich, als sie zur Tür hereinplatzt, mit einem großen Blumenstrauß. »Guck mal, was eben abgegeben wurde! Hallo, Mr. und Mrs. Lington«, fügt sie höflich hinzu. »Gefällt Ihnen unser neues Büro? Ist es nicht toll?«
    Ich nehme Kate die Blumen ab und reiße den kleinen Umschlag mit der Karte auf.
    »›Für alle bei Magic Search‹ «, lese ich laut vor. »›In der Hoffnung, Sie als Geschäftspartner und Freunde zu gewinnen. Herzlichst, Brian Chalmers, Leiter der Personalabteilung bei Dwyer Dunbar. Und er hat mir seine Durchwahl aufgeschrieben.«
    »Das ist ja 'n Ding!« Kates Augen werden groß. »Kennst du den?«
    »Nein.«
    »Kennst du irgendwen bei Dwyer Dunbar?«
    »Ah... nein.«
    Mum und Dad fehlen die Worte. Ich glaube, ich sollte sie lieber hier rausschaffen, bevor noch irgendwas Komisches passiert.
    »Wir wollen in dieser Pizzeria was essen«, sage ich zu Kate. »Kommst du mit?«
    »Ich komme gleich nach.« Sie nickt begeistert. »Ich muss nur erst noch ein paar Sachen klären.«
    Ich schiebe Mum und Dad aus dem Büro, die Treppe hinunter und auf die Straße. Ein ältlicher Pfarrer mit Kragen und Talar steht draußen auf dem Bürgersteig und macht einen etwas verlorenen Eindruck. Mir scheint, er weiß nicht, wo er hinsoll.
    »Hi. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Nun... ja, ich kenne mich hier in der Gegend nicht aus.« Er sieht mich benommen an. »Ich suche Hausnummer 59.«
    »Das ist dieses Haus hier.« Ich deute auf unser Foyer, in dem auf einer Glasscheibe »59« steht.
    »Ah, ja. Da ist es!« Seine Miene entspannt sich, und er geht auf den Eingang zu. Allerdings geht er nicht hinein. Er hebt nur die Hand und schlägt ein Kreuz.
    »Herr, ich bitte Dich, alle zu segnen, die in diesem Hause arbeiten«, sagt er mit zittriger Stimme. »Segne alle Geschäfte und Unternehmungen darin, besonders aber Magic...«
    Das kann ja wohl nicht wahr sein.
    »Also!« Ich schnappe mir Mum und Dad. »Lasst uns Pizza essen gehen!«
    »Lara«, sagt Dad entkräftet, als ich ihn die Straße entlangmanövriere. »Werde ich langsam verrückt, oder hat dieser Pfarrer da eben...«
    »Ich glaube, ich nehme ´ne Quattro Stagioni «, falle ich ihm freudestrahlend ins Wort. »Und Knobibrot. Und ihr?«
    Ich glaube, Mum und Dad haben aufgegeben. Sie nehmen es, wie es kommt. Nachdem wir ein Gläschen Valpolicella hatten, lächeln alle, und es kommen keine heiklen Fragen mehr. Wir

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