Charming Charly
Frontalangriff auf den Hauptlaser des Piratenschiffes. Geschickt manövrierte er den Fighter und entging einer Serie von Schüssen. Mit eiskalter Präzision feuerte er auf die Laserkanone, bis sie in alle Einzelteile zerbarst. Die Wrackteile wurden durch die Gegend geschleudert, doch Kordan wich ihnen gekonnt aus. Es bedeutete möglicherweise ihren Untergang, wenn eines der größeren Teile sie treffen würde. Durch den Druck der Explosion hatten sie eine hohe Geschwindigkeit erreicht und konnten dem Fighter Schäden zufügen, die im schlimmsten Falle fatal wären.
Auch die anderen Fighter flogen mittlerweile neben ihnen. Drei von ihnen nahmen die Luke zur Dockstation unter Beschuss.
„Die Dockstation ist passierbar. Alles klar zum Boarden“, befahl Kordan über Funk.
„Endlich“, murmelte Amano und ballte die Fäuste.
***
Charly lauschte. Außer den Sirenen war alles ruhig geworden.
„Scheint so, als ob die Schüsse aufgehört hätten. Meinst du, die Angreifer sind geschlagen worden?“, fragte sie.
„Entweder das oder sie boarden uns jetzt“, erwiderte Lory. „Wir sollten noch eine Weile hierbleiben und abwarten.“
Die Sirenen verstummten. Charly atmete angestrengt ein und aus. Beide Frauen lauschten, doch es war totenstill auf dem Schiff. Sie befanden sich weit entfernt von Brücke und Dockstation. Es war unwahrscheinlich, dass sie mitbekamen, wenn dort Kämpfe stattfinden würden.
„Verflixt!“, murmelte Lory.
„Was ist?“, wollte Charly wissen.
„Nichts. Ich hasse nur dieses Warten und Nichtstun.“
Charly hörte, wie Lory in der Dunkelheit umhertastete.
„Was machst du da?“, fragte sie.
„Ich suche nach Licht.“
„Bist du wahnsinnig? Willst du, dass die uns hier finden?“
„Natürlich nicht. Ich will nur kurz sehen, was hier drin ist. Vielleicht gibt es irgendetwas, das wir als Waffe benutzen können. Und außerdem glaube ich nicht, dass man von draußen was sehen kann. Da ist kein Spalt unter der Tür, wo Licht durchscheinen könnte, und ein Schlüsselloch gibt es ja auch nicht.“
„Bingo!“, jubelte Lory leise, als eine Lampe an der Decke flackernd zum Leben erwachte.
Sie sahen sich beide in den Regalen um.
Charly fand eine Spraydose.
„Ich hab irgendein Spray“, sagte sie. „Wenn man das in die Augen sprüht, ist es vielleicht wirksam.“
„Ja, das ist schon mal was. Such aber trotzdem weiter.“
„Skalpelle!“, rief Lory plötzlich erfreut aus.
„Wow!“, machte Charly. „Was machen die hier mit Skalpellen? Sei vorsichtig! Die sehen verdammt scharf aus.“
Lory grinste.
„Das sollen sie ja auch. Keine Panik, ich weiß, wie man mit so was umgeht.“
Charly sah sich unsicher um.
„Wir sollten das Licht wieder löschen. Meinst du nicht?“
„Okay“, stimmte Lory zu und verstaute das Etui in ihrem Gürtel. Sie betätigte den Schalter und sie saßen erneut in der Dunkelheit.
***
Amano kämpfte mit zwei Piraten. Einer von ihnen, ein haariges Biest mit üblem Mundgeruch, zog eine Laserkanone, doch Amano schaffte es, ihm die Waffe aus der Hand zu treten, ehe er einen Schuss abgeben konnte. Sein Schwert durchbohrte den dicken Pelz und er hatte Mühe, es wieder herauszubekommen, ehe die Axt des zweiten Piraten ihm den Schädel spalten konnte. Ihm blieb nur noch, sich zur Seite zu rollen. Während sein Gegner erneut ausholte, versuchte er mit zusammengebissenen Zähnen, seine Waffe aus dem dicken Pelz des toten Piraten zu ziehen.
„Verflixt noch mal, du dämliches Biest. Lass mein Schwert los!“, knurrte er ärgerlich.
Buchstäblich in letzter Minute gelang es ihm, die Klinge zu befreien, und er stieß aufwärts in die Brust seines Angreifers. Der Mann mit der blauen Haut und den gelben Augen eines Nuruaners stieß einen wütenden Schrei aus, dann fiel er nach vorne und begrub Amano, der noch immer am Boden kniete, unter sich.
„Uuffff!“, machte Amano, als die Luft aus seinem Brustkorb wich. Er schob die schwere Last von sich und schüttelte den Kopf.
„Verdammt“, schimpfte er. „Was hast du gegessen, Kumpel? Steine?“
Er blickte sich nach einem neuen Gegner um und sah seinen Cousin mit einem widerlichen Gallert-Typen kämpfen. Als Kordan sein Schwert in die schwabbelige Figur vor sich stieß, bespritzte ihn sein Gegner mit grünem Gallert.
„Du bist wirklich eklig, Bruder!“, stieß sein Cousin angewidert aus. „Wird Zeit, deiner traurigen Existenz ein Ende zu bereiten.“
Er holte aus und schlug den Kopf des Wesens
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