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Chasm City

Chasm City

Titel: Chasm City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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verringert. Wollen wir gehen?«
    Ich setzte mich in Marsch. »Sie arbeiten für Reivich, nicht wahr?«
    Zum ersten Mal verriet mir etwas in seinem Gesicht, dass er die Lage nicht völlig unter Kontrolle hatte. »Den Namen habe ich noch nie gehört«, sagte er ärgerlich. Ich gestattete mir ein Lächeln. Es war kein großer Sieg, aber es war besser als nichts. Es war natürlich möglich, dass Pransky mir etwas vormachte. Aber das hätte er sicher überzeugender tun können. Ich hatte ihn überrumpelt.
    In der Halle erwartete mich ein leerer silberner Palankin. Pransky wartete, bis wir unbeobachtet waren, dann ließ er die Tür aufschwingen. Eine rote Plüschbank wurde sichtbar.
    »Sie werden nie erraten, was ich jetzt von Ihnen möchte«, sagte Pransky.
    Ich stieg ein und ließ mich auf die Sitzbank sinken. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, betätigte ich probeweise einige der Schalter im Innern, aber nichts geschah. Dann setzte sich der Palankin unheimlich lautlos in Bewegung. Durch das grüne Fensterchen sah ich die Halle an mir vorübergleiten. Pransky ging ein Stück vor mir.
    Und dann wurde ich auf einmal sehr müde.
 
    Zebra empfing mich mit einem langen, kühlen Blick, als begutachtete sie ein neues Gewehr. Ihr Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Alle Theorien, die ich aufgestellt hatte, basierten darauf, dass sie bei unserem ersten Wiedersehen sehr erfreut oder sehr böse auf mich wäre.
    Stattdessen schien sie nur besorgt.
    »Verdammt, was fällt dir eigentlich ein?«, sagte ich. »Wenn die Frage erlaubt ist.«
    Sie stand breitbeinig vor mir und schüttelte langsam den Kopf. »Du hast wirklich Nerven. Wie kannst du nach allem, was du mir angetan hast, so mit mir reden?«
    »Ich denke, im Moment sind wir quitt.«
    »Wo haben Sie ihn gefunden, und was hat er getrieben?«, wandte sie sich an Pransky.
    »Er ist nur rumgestanden«, sagte der Mann. »Und hat sich verdächtig gemacht.«
    »Ich wollte zu dir«, sagte ich zu Zebra.
    Pransky deutete auf einen der außerordentlich funktionalen Stühle, das einzige Mobiliar in diesem Raum. »Nehmen Sie Platz, Mirabel. Wir lassen Sie hier nicht so schnell wieder weg.«
    »Es wundert mich, dass du es so eilig hattest, mich wiederzusehen«, sagte Zebra. »Beim letzten Mal hast du dich ja nicht sehr lange aufgehalten.«
    Mein Blick wanderte zu Pransky. Was spielte er für eine Rolle, und wie viel mochte er wissen?
    »Ich hatte dir eine Nachricht hinterlassen«, sagte ich kläglich. »Und später habe ich dich angerufen und mich entschuldigt.«
    »Und dass du dabei auch in Erfahrung bringen wolltest, wo die nächste Jagd stattfand, war reiner Zufall?«
    Ich zuckte die Achseln und versuchte zugleich auszuloten, ob die Unbequemlichkeit des steifen, unnachgiebigen Stuhls irgendwelche Grenzen kannte. »Wen hätte ich denn sonst fragen sollen?«
    »Du bist ein Stück Dreck, Mirabel. Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich so sehr um dich bemühe. Du bist es überhaupt nicht wert.«
    Zebra sah immer noch aus wie Zebra, so lange man sich nicht auf die Details konzentrierte. Die hellen und die dunklen Hautpartien waren einander so weit angeglichen, dass nur noch schwache Striche zu erkennen waren, die wie graue Schilfhalme die Konturen ihres Gesichts betonten und bei einer bestimmten Beleuchtung vollends verschwanden. Aus dem steifen schwarzen Haar war ein blonder Pagenkopf mit einem stumpf geschnittenen Pony geworden. Ihre Kleidung war dezent, sie trug einen Mantel von ähnlichem Schnitt wie der meine, der ihr bis über die Stiefel mit den Pfennigabsätzen fiel und wie eine schwarze Schleppe hinter ihr über den Boden schleifte. Ich vermisste nur die groben Flicken, die Vadims Originalmantel zierten.
    »Ich habe nie behauptet, sehr viel wert zu sein«, sagte ich. »Aber ich finde doch, ich habe eine Erklärung verdient. Können wir festhalten, dass wir beide uns heute Abend begegnet wären, hätte sich nicht ein ziemlich großes Monstrum von Fisch mit Namen Methusalem zwischen uns gedrängt?«
    »Ich stand hinter dir«, sagte Zebra. »Wenn du etwas von mir gesehen hast, dann war es mein Spiegelbild. Es ist nicht meine Schuld, dass du dich nicht umgedreht hast.«
    »Du hättest etwas sagen können.«
    »Dein Mitteilungsbedürfnis war auch nicht gerade grenzenlos, Tanner.«
    »Na schön; können wir von vorne anfangen?« Ich bat nicht nur Zebra, sondern auch Pransky mit einem Blick ums Wort. »Ich sage, wie ich mir die Sache denke, und dann sehen wir weiter?«
    »Das

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