Cheers, Baby!
Marty etwas damit zu tun hat?«
»Ich habe Martys Aktivitäten in den letzten beiden Jahren überprüft und bin auf siebzehn Fälle von Diebstahl gestoßen. Alle haben sich bei Partys ereignet, zu denen Marty eingeladen war. Marty ist die einzige Person, die mit allen siebzehn Vorfällen in Verbindung gebracht werden kann.«
»Zufall?«
»Siebzehn ist eine hohe Zahl für Zufall. Vor zwei Wochen trat Marty auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Haus meines Kunden auf, und am nächsten Tag entdeckte mein Auftraggeber, dass eine Halskette – ein Erbstück – aus seinem Safe entwendet worden war. Ich wurde engagiert, um ihm diese Halskette zurückzubringen.
Und ich hoffte, ich würde sie in Martys Wohnung finden.«
»Also hast du dich an mich herangemacht, um eine Gelegenheit zu haben, Martys Wohnung zu durchsuchen.«
»Das war mein ursprünglicher Plan. Er gefiel mir wesentlich besser als die Vorstellung, Marty becircen zu müssen. Als ich dich jedoch eine Stunde lang bei deiner Arbeit in der Bar beobachtet hatte, wollte ich nicht mehr nur mit dir bekannt werden, um den Auftrag zu erledigen.«
»Das klingt nach einer typisch irischen Schmeichelei«, meinte Cate.
»Naja, ich bin kein Ire. Mein wirklicher Name lautet Kellen Koster.«
»Kellen Koster?«
Kellen fuhr langsam die Straße entlang, in der Cate wohnte, und hielt Ausschau nach einem Parkplatz.
Einen halben Block von ihrem Haus entfernt entdeckte er eine Lücke und manövrierte den Mustang geschickt hinein.
»Eigentlich sollte ich Kevin Koster heißen, aber im Krankenhaus wurde der Name versehentlich falsch geschrieben und nie richtiggestellt. Die meisten Leute nennen mich Ko.«
»Ich gehöre aber nicht zu den meisten Leuten.«
»Das ist mir bereits aufgefallen.«
»Und was nun?«, fragte Cate.
»Jetzt lassen wir Biest aus dem Mustang. Er bläst mir seinen heißen Atem in den Nacken. Dann schlendern wir gemütlich zu deiner Wohnung und überlegen uns, wohin wir noch gehen wollen.«
Cate packte Biests Leine und lockte den Hund aus dem Wagen auf den Gehsteig. Es war kurz nach neun, und die Hitze in der Stadt hatte sich immer noch nicht gelegt. Das Wetter in Boston weckte Gelüste nach kaltem Bier und Eiskaffee. Nach Kappen der Red Soxs, verrückten T-Shirts und Sandalen. Die Luft war so schwer von Kohlenwasserstoff, dass sie in der Kehle kratzte, und der Schmutz der Stadt brannte in den Augen. Das alles gehörte zum Sommer in Boston, und die Menschen genossen ihn vergnügt in Straßencafes und jubelnd im Baseballstadion Fenway.
Biest trottete Cate hinterher und wartete geduldig, während sie den Schlüssel in das Haustürschloss steckte.
»Gute Nacht«, sagte Cate zu Kellen, als die Tür sich mit einem Klicken öffnete. »Es war… nun, recht interessant.«
»So schnell wirst du mich nicht los«, erklärte Kellen.
»Ich komme mit nach oben.«
»Auf keinen Fall.«
Kellen stieß die Haustür auf und betrat das Gebäude.
»Ich möchte mich in der Wohnung noch einmal umsehen. Und außerdem hätte ich nichts gegen einen Gutenachtkuss.«
»Darauf kannst du lange warten.«
»Auf den Kuss oder die Wohnungsdurchsuchung?«
»Auf beides.«
Kellen stieg mit Cate und Biest in den Aufzug und drückte auf den Knopf zum vierten Stockwerk.
»Normalerweise wird auf der Straße darüber gesprochen, wenn ein ungewöhnliches Stück im Umlauf ist. Über mein Schmuckstück wurde bisher noch kein einziges Wort verloren. Ich glaube, dass Marty es noch hat. Irgendwo.«
»Warum sollte er es aufbewahren? Das würde doch das Risiko erhöhen, dass man ihn schnappt, oder?«
»Nur wenn er es irgendwo zur Schau stellt. Viele Diebe, die wertvolle Gegenstände stehlen, behalten hin und wieder ein bestimmtes Stück für ihre persönliche Sammlung. Wenn sie klug sind, halten sie diese persönliche Sammlung gut versteckt. Und manchmal wird auch ein Gegenstand gestohlen, der zu heiß zum Weiterverkauf ist und deshalb zuerst ein, zwei oder sogar zehn Jahre versteckt werden muss.«
»Martys Wohnung wurde aber bereits durchsucht.«
»Ich möchte sie noch einmal überprüfen.« Aber vor allem wollte Kellen einen Kuss von Cate.
Kapitel 9
Cate drehte den Schlüssel im Schloss und stieß die Wohnungstür auf.
»Verdammter Mist«, entfuhr es ihr. »Deja-vu.«
Kellen betrat die Wohnung und sah sich um. »Das sieht nicht gut aus.«
Cate und Biest folgten ihm in den Gang und starrten entgeistert auf das Chaos. Tische waren umgeworfen, Möbelstücke verrückt, und die
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