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Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Karma-Geschichten«, meinte Julie. »So als wärt ihr unglückliche Liebende. Meine Cousine Lily hatte einmal ein solches Gefühl. Sie arbeitete in einer Hühnerverarbeitungsfabrik. Eines Tages wurde ein Neuer eingestellt, und von der Minute an, als Lily einen Blick auf ihn geworfen hatte, war ihr klar, dass er der Richtige für sie war. Dummerweise arbeitete Lily am Verpackungsfließband, und der Junge war weit von ihr entfernt an dem Abschnitt eingeteilt, wo Schnäbel und Hinterteile für Hundefutter zermahlen wurden.
    Also versuchte Lily jeden Tag, irgendeine Möglichkeit zu finden, an dem Typen für Schnäbel und Hinterteile vorbeigehen zu können. Lily wusste einfach, dass es ihr Schicksal war, ihn kennenzulernen.« Julie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich muss los. Meine Schicht im Party-Trolley beginnt heute eher. Wir fahren eine Seniorengruppe, die wir bis spätestens um neun Uhr wieder im Altersheim abliefern müssen.«
    »Und was war mit Lily?«, wollte Sharon wissen. »Hat sie den Jungen aus der Abteilung für Schnäbel und Hinterteile kennengelernt?«
    »Nein. Lily hat ihn nie getroffen. Eines Tages war er einfach verschwunden. Und Lily heiratete ihren Cousin Butch.«
    »Sie heiratete ihren Cousin?«, fragte Sharon nach.
    »Na ja, er war kein Cousin ersten. Grades. Und ihre Kinder haben sich normal entwickelt. Nur das jüngste schielt stark.«
    »Geh ins Büro und versuch, ein Haus zu verkaufen«, sagte Cate zu Sharon. »Julie und ich werden uns etwas überlegen, wie du 2B kennenlernen kannst.«
    Sharon hob vier Schachteln Zigaretten hock »Seid ihr sicher, dass der Plan mit dem Rauch keine gute Idee ist?«
    »Ja«, antwortete Cate. »Es ist eine schlechte Idee. Ein Haus zu verkaufen ist viel besser.«
    Cate und Julie hakten sich bei Sharon ein und begleiteten sie in den Fahrstuhl. Cate drückte den Knopf für die Lobby, und als die Türen sich geöffnet hatten, brachten sie und Julie Sharon zum Ausgang des Gebäudes.
    »Los!«, forderte Cate sie auf. »Erledige deine Aufgaben als Maklerin.«
    »Wenn du möchtest, könnte ich ein paar deiner Kuchen mitnehmen und sie heute Abend den alten Leutchen im Trolley geben«, schlug Julie Cate vor.
    Cate war immer wieder verblüfft, wenn sie Julies Wohnung betrat. Mittlerweile wusste sie zwar, was sie erwartete, aber der Anblick des kahlen Apartments schockierte sie trotzdem jedes Mal von Neuem.
    »Wie ich sehe, bist du überrascht«, sagte Julie, während sie zwei Kuchen in die Küche trug. »Sicher ist dir sofort mein neues Möbelstück aufgefallen.«
    Die Neuanschaffung war ein zusammenklappbarer Liegestuhl mit Aluminiumstützen und quer gespannten Plastikbändern. Er stand nun vor dem Fernseher, und der Gartenstuhl hatte seinen festen Platz vor dem Fenster gefunden.
    Cate folgte Julie mit den restlichen Kuchen. »Meinst du den Liegestuhl?«
    »Ja. Wir fuhren mit dem Trolley die Straße entlang, als ich ihn neben einer Mülltonne entdeckte. Freddie hat den Bus angehalten, wir haben das kleine Prachtstück zusammengeklappt, und ich hab es mit nach Hause genommen. Der Liegestuhl ist sehr bequem. Ich kann mich jetzt beim Fernsehen sogar zurücklehnen, wenn ich möchte.«
    Cate stellte die Kuchen neben die anderen auf Julies Küchentresen. »Nett von dir, dass du die Kuchen mitnimmst. Der Gedanke, dass ich niemandem damit eine Freude machen kann, hat mich traurig gemacht.«
    »Bitte entschuldige die Unordnung«, sagte Julie. »Meine Papiere fliegen überall herum. Ich bin leider kein Organisationstalent.«
    Cate betrachtete die Ansammlung von Blöcken und losen Blättern auf der Arbeitsplatte. Sie waren alle dicht beschrieben. »Was ist das?«, erkundigte Cate sich.
    »Das sieht nach deiner Handschrift aus.«
    »Das sind meine Beobachtungen. Damit bin ich tagsüber beschäftigt bis zu meinem Dienst im Party-Trolley. Und manchmal schreibe ich auch nachts, wenn ich nach Hause komme. Das ist allerdings schwierig, weil ich nur eine Lampe habe.«
    Cate nahm sich eines der losen Blätter und begann zu lesen. Es ging um eine von Julies Verabredungen, nach der sie ihr Höschen in ihre Tasche gesteckt hatte. Beim Überqueren der Newbury Street war es ihr herausgerutscht und auf die Straße gefallen. Ein älterer Herr hatte den Verkehr aufgehalten, um Julies Höschen aufzuheben. Wie es der Zufall wollte, befand sich der Party-Trolley bei diesem Schauspiel in der ersten Reihe, und alle Fahrgäste applaudierten. Julie verbeugte sich und bedankte sich bei dem Mann, der

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