Cheers, Baby!
besser im Gebüsch verstecken.«
Cate schlich zu den Büschen neben dem Haus, kauerte sich hinter eine Azalee und hielt den Atem an.
Kellen klingelte wieder. Und noch einmal.
»Niemand zu Hause«, erklärte er. Dann öffnete er die Tür und bedeutete Cate, ihm zu folgen.
Cate kroch hinter den Büschen hervor und lief hinter Kellen her in das Haus. In dem dunklen Eingangsbereich blieb sie stehen, als sie einen Piepton hörte, und lauschte. »Was ist das?«, fragte sie.
»Der Alarm.« Kellen griff nach ihrer Hand. »Er wird gleich losgehen. Nicht erschrecken, es wird laut werden.«
Der Alarm heulte los, und Kellen legte seine Arme um Cate und zog sie an sich. Seine Lippen streiften ihr Ohr.
»Ich spüre dein Herz rasen«, flüsterte er.
»Die Polizei wird kommen und uns ins Gefängnis werfen.«
»Das ist unwahrscheinlich. Sie werden die Haustür und die Hintertür überprüfen und feststellen, dass alle abgeschlossen sind. Dann werden sie mit ihren Taschenlampen durch die Fenster leuchten, sehen, dass alles in Ordnung ist und keine Anzeichen von einem Einbruch erkennbar sind. Und wieder verschwinden.
Der Betreiber des Alarmsystems wird jemanden verständigen, höchstwahrscheinlich Marty, aber es wird eine Weile dauern, bis er hier ist, um der Sache nachzugehen. Falls er überhaupt erscheint. Bis dahin werden wir bereits verschwunden sein.«
»Du hast so etwas schon einmal gemacht.«
»Ich gestehe gar nichts.« Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon.
»Das ist die Alarmsystem-Firma«, meinte Kellen.
»Wenn sich niemand meldet, benachrichtigen sie die Polizei.«
Er öffnete den Garderobenschrank und schob Cate hinein. »Bleib hier und halte die Tür geschlossen, bis ich dich hole. Allein kann ich mich schneller im Haus bewegen.«
In dem Schrank hingen zwei Mäntel, und Cate erkannte den Duft von Martys Parfüm. Also war es sein Haus, und sie waren dort eingebrochen. Okay, sie hatten einen Schlüssel, aber den hatten sie eigentlich gestohlen. Sie schlüpfte hinter die Mäntel und versuchte, sich ruhig zu verhalten. Das Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals. Für so etwas bin ich nicht geschaffen, dachte sie. Ich wollte nie James Bond sein.
Schon immer wäre ich lieber Mr. Rogers gewesen. Das Telefon klingelte nicht mehr, aber die Alarmanlage schrillte immer noch. In dem Schrank war es stockdunkel. So dunkel, dass Cate das Ziffernblatt ihrer Armbanduhr nicht erkennen konnte. Und dann brach der Alarm ab, und es herrschte eine bedrückende Stille.
Cate atmete flach und lauschte. Sie hörte jemanden an der Haustür rütteln. Ihr schnürte sich die Kehle zu.
Wahrscheinlich würde sie sich gleich übergeben müssen und dann ohnmächtig werden. Und wenn sie das Bewusstsein wiedererlangte, wurde sie nie wieder ein Wort mit Kellen sprechen. Was zum Teufel fiel ihm eigentlich ein? Normale Menschen taten so etwas nicht.
Das war Einbruch. Es war verrückt!
Das Rütteln an der Haustür hörte auf, und Cate blieb wie zur Salzsäule erstarrt stehen.
Langsam normalisierte sich ihr Pulsschlag, und sie ließ sich gegen die Schranktür sinken und wartete. Und dann ging ohne Vorwarnung der Alarm wieder los. Sie hörte Schritte auf der Treppe, die Schranktür wurde aufgerissen, und Kellen griff nach ihr.
»Wir verschwinden von hier«, sagte er. »Durch die Küchentür. Von dort aus gelangen wir auf eine kleine Straße hinter dem Haus.«
»Es ist stockdunkel hier. Wie kannst du überhaupt etwas erkennen?«
»Mit der Stiftlampe.« Kellen bewegte die Hand hin und her.
Cate sah nach unten und entdeckte den Lichtfleck auf dem Boden. Sie war so aufgeregt, dass sie ihn vorher nicht bemerkt hatte.
Kellen zog sie rasch in den Flur und dann durch das Haus in die Küche. Durch die Küchentür gelangte sie auf eine kleine, eingezäunte Veranda und von dort aus durch die Terrassentür auf einen schmalen, dunklen Weg, der hinter den Häusern vorbeiführte. Sie befanden sich zwei Häuser von der Gloucester Street entfernt. Cate sah die Straßenlaternen am Ende des Wegs. Kellen hielt sie noch immer fest an der Hand und zog sie mit sich. Er begann zu laufen. Beide trugen Sportschuhe und rannten beinahe geräuschlos auf die Gloucester Street zu. Sie überquerten die Straße beim Prudential Center und liefen dann in Richtung South End.
Als sie die Boylston Street erreicht hatten, sah Cate den Streifenwagen. Er kam mit Blaulicht, aber ohne Sirene auf sie zu. Kellen schlüpfte in den Schatten eines Hauseingangs, zog Cate heftig an
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