Cheers, Baby!
mein Geschäft aufgebaut habe, war ich immer unterwegs und blieb immer nur so lange an einem Ort, wie mein Job es erforderte. Daher besitze ich bisher nur ein Buttermesser.«
»Hast du die Möglichkeit, länger hierzubleiben?«
»Ja. Meine Aufgaben verändern sich. Ich kann mittlerweile alle Voruntersuchungen am Computer und per Telefon im Büro im ersten Stock erledigen. Und ich habe zwei Ermittler, die für mich die Laufarbeit machen. Also gehören meine Tage auf der Straße hoffentlich der Vergangenheit an. Zumindest werde ich nicht mehr so oft unterwegs sein.«
»Das Haus ist wirklich hübsch. Und die Küche ist fantastisch.«
Kellen wurde mit einem Mal blitzartig klar, was in diesem Haus fehlte. Es waren nicht die Plätzchen und die Kaffeemaschine, die aus diesem Haus ein Heim machen würden. Es waren eine rothaarige Frau und ein großer, tollpatschiger Hund.
Zehn Minuten später standen Cate und Kellen wieder vor dem Haus, in dem Marty wohnte. Pugg war ebenfalls da und hielt sich ein blutiges Taschentuch an die Nase.
»Was ist passiert?«, erkundigte sich Cate.
»Pugg war in der Nähe des Plattenladens am Ende der Newbury Street und sah, wie die riesige Judy Garland das Geschäft verließ. Also folgte Pugg ihr in gebührendem Abstand. Pugg wollte wissen, ob Judy irgendwelche männlichen Züge an sich hatte. Pugg folgte Judy einige Blocks, bis Judy die Straße überquerte und in die Commonwealth Avenue einbog.
Und Pugg ging hinter ihr her. Bis dahin war Pugg der Überzeugung, dass Judy im wahrsten Sinne des Wortes eine, Lady war. Sie war sehr geschmackvoll gekleidet und bewegte sich absolut damenhaft.«
»Judy Garland?«, fragte Kellen.
»Marty«, erklärte Cate.
Pugg presste die Lippen aufeinander, als er hörte, dass Judys Name Marty sein könnte. »Judy blieb vor einem Stadthaus stehen und wollte mit ihrem Schlüssel die Haustür aufsperren, als plötzlich diese schreckliche blonde Frau hinter den Büschen hervorsprang. Sie sagte, sie habe gewusst, dass Judy auftauchen würde.
Und sie wisse auch, dass Judy das Geschäft in den Sand gesetzt hätte. Und Judy wirkte sehr erschrocken.
Pugg war klar, dass Judy sich nicht gegen diese blonde Frau zur Wehr setzen konnte, also mischte Pugg sich ein. »Verzeihen Sie‹, sagte Pugg zu Judy. ›Brauchen Sie Hilfe?‹ Und diese blonde Frau sagte zu Pugg, er solle verschwinden, und schlug Pugg auf die Nase.«
»Und bist du verschwunden?«, wollte Kellen wissen.
»Ja. Pugg hat heftig geblutet. Und Pugg hat bemerkt, dass zwei große Männer neben dem Haus im Schatten standen. Pugg nimmt an, dass sie zu der blonden Frau gehörten.«
»Also hast du Judy im Stich gelassen?«, fragte Cate.
»Wie eine Ratte das sinkende Schiff«, gestand Pugg.
»Aber Pugg hat mit seinem Handy die Polizei angerufen. Und dann ist Pugg hierhergekommen, um dir alles zu erzählen. Dein Name steht nicht auf dem Klingelbrett, aber Pugg hätte überall geläutet, bis er dich gefunden hätte.«
»Pugg ist beunruhigend hartnäckig«, meinte Cate.
»Darauf kannst du wetten«, bestätigte Pugg.
Oben streckte Julie den Kopf aus dem Fenster. »Hallo, zusammen. Was ist dort unten los? Unterhaltet ihr euch mit dem reizenden, haarigen kleinen Mann?«
»Meinst du damit etwa Pugg?«, fragte Pugg.
»Ich weiß nicht«, erwiderte Julie. »Was ist ein Pugg?«
»Ich bin Pugg«, erklärte er.
»Und ich dachte, Pugg sei ein kleiner Hund«, sagte Julie. »Warum hältst du dir das Taschentuch an die Nase?«
»Pugg wurde verletzt, als er versuchte, einer Dame in Not zu helfen.«
»Armes Ding«, meinte Julie. »Komm rauf, dann lege ich dir ein wenig Eis auf. Geh einfach zur Tür, dann lasse ich dich ins Haus, Schätzchen.«
Pugg wandte sich an Cate. »Pugg hofft, du hast Verständnis dafür, wenn er sich von dir abwendet. Pugg hat den Eindruck, dass er bei der Frau am Fenster Chancen hat.«
Cate und Kellen folgten Pugg in Julies Wohnung.
»Diesen Kerl kann ich dir nicht empfehlen«, erklärte Cate Julie. »Er ist schlimmer als Fußpilz.«
»Vielleicht ist er nur ein ungeschliffener Diamant«, meinte Julie. »Und sicher ist es nicht einfach, ein Pugg zu sein. Ist das ein fremdes Land?«, fragte sie Pugg.
»Pugg ist ein Name. Patrick Pugg. Pugg spricht nicht in der Ich-Form. Pugg nennt sich selbst immer Pugg.«
»Damit fällst du den anderen sicher auf die Nerven.«
»Unsinn«, entgegnete Pugg. »Pugg ist charaiant. Ein reizender Mann.«
»Pugg sollte aufhören, so zu reden, oder ich werde ihm
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