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Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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einen so kräftigen Stoß zwischen die Beine verpassen, dass seine Weichteile durch seinen haarigen kleinen Körper bis in seine Nasenlöcher schießen«, drohte Julie.
    »Das klingt unangenehm«, meinte Pugg. Julie drückte ein nasses Handtuch auf Puggs Gesicht. »Mein Onkel Lester bekam einmal einen Tritt in die Eier, von dem seine gesamte Körperbehaarung schneeweiß wurde. Er sah aus wie einer dieser Albinos«, erzählte sie. »Das war, kurz nachdem er einen Job in einer Chemiefabrik bekommen hatte und in ein großes Fass mit Formaldehyd gefallen war. Lester gehörte zu den Menschen, die, wenn sie schon kein Pech hatten, auch kein Glück hatten.«
    »Was ist aus Lester geworden?«, wollte Pugg wissen.
    »Erstaunlicherweise ist er nicht daran gestorben«, erklärte Julie. »Aber er benahm sich danach sehr merkwürdig. Und der Geruch nach Formaldehyd verschwand nie. Man wusste immer genau, wann Onkel Lester sich im Raum befand. Es roch dann wie in einem Biologielabor, wenn die Gläser mit den eingelegten Fröschen geöffnet wurden.«
    »Das ist eine sehr seltsame Geschichte«, meinte Pugg.
    »Nicht in meiner Heimatstadt«, erwiderte Julie. »Bei uns sind eine Menge Menschen dort geboren, wo der Wind von dem Atomkraftwerk herüberweht, und von diesen Leuten gibt es einige Geschichten zu erzählen.«
    »Hast du die Adresse von dem Stadthaus an der Commonwealth Avenue?«, fragte Kellen Pugg.
    »Pugg hat… hoppla!« Pugg legte rasch die Hände auf seinen Schritt. »Pugg wollte sagen: Ich! Ich habe die Hausnummer nicht gesehen, aber ich kenne das Haus. Es liegt in dem Block zwischen Gloucester und Hereford Street. Auf der Straßenseite gegenüber vom Prudential Center. Und es ist leicht zu finden, weil die Haustür rot ist.«
    Kellen trat einen Schritt zurück und betrachtete das Stadthaus vor ihm. Wenn man das Erdgeschoss mitzählte, hatte es vier Etagen. Ein klassisches Sandsteinhaus. Frisch renoviert. Um ein Uhr morgens waren alle Fenster dunkel. Das Haus lag an der Commonwealth Avenue zwischen der Gloucester Street und der Hereford Street. Es hatte eine rote Haustür. Kellen griff in seine Tasche und zog Martys Schlüssel hervor. Er steckte ihn in das große Messingschloss, konnte ihn aber nicht drehen. Er wandte sich um, warf Cate einen Blick zu und zuckte die Schultern.
    Cate befand sich drei Meter vom Haus entfernt auf dem Gehsteig und stand Schmiere für Kellen. Ihr fiel auf, dass er auf beunruhigende Weise sehr vertraut mit den Tätigkeiten eines Einbrechers wirkte. Eigentlich schien er mit einer Menge Fähigkeiten vertraut zu sein, die Cate normalerweise bei einem Mann erschreckend finden würde – und dazu gehörte nicht zuletzt geschicktes Lügen. Kellen McBride-Koster war bei Weitem der beste Lügner, den Cate jemals kennengelernt hatte. Und trotzdem fühlte sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen. Er war charmant, selbstbewusst und klug. Und er war bereit dazu, den Helden zu spielen, wenn es nötig war.
    Er stand im Schein des Mondlichts, und Cate schoss der Gedanke durch den Kopf, wie sexy er in seiner dunklen Jeans und dem schwarzen Hemd mit den hochgekrempelten Ärmeln aussah. Die Worte ihrer Mutter klangen ihr in den Ohren: Schöne Menschen brechen dir das Herz. Und dann fielen ihr Julies Worte ein: Du solltest mal eine Probefahrt mit ihm riskieren.
    Cate biss sich auf die Unterlippe. Sie tendierte eher dazu, Julies Rat zu folgen.
    »Von hier aus ist es nicht genau zu erkennen, aber ich glaube, das Haus zwei Eingänge weiter hat ebenfalls eine rote Tür«, rief Cate Kellen leise zu.
    Kellen schlich vorsichtig zu Cate hinüber und warf einen Blick die Straße hinunter. »Ich schätze, Rot ist eine beliebte Farbe für Türen.«
    Auch bei der zweiten Tür hatte Kellen kein Glück, aber bei dem dritten Haus ließ sich der Schlüssel im Schloss drehen. Die dritte rote Tür befand sich in einem der kleineren Häuser in dem Block. Das Haus lag tief im Schatten. Nur ein schmaler Lichtstrahl von der gasbetriebenen Laterne am Randstein fiel auf das Gebäude, und einige Mondstrahlen, die durch die Blätter der Bäume drangen, trafen auf den winzigen Vorgarten.
    »Okay, jetzt wissen wir, dass es sich um dieses Haus handelt«, stellte Cate fest. »Was nun?«
    »Jetzt hoffen wir, dass er nicht zu Hause ist«, erwiderte Kellen. Er drückte mit dem Finger auf die Türklingel.
    »Mich kennt er nicht. Wenn er die Tür öffnen sollte, werde ich so tun, als sei ich betrunken und hätte mich verlaufen. Du solltest dich

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