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Cheffe versenken (German Edition)

Cheffe versenken (German Edition)

Titel: Cheffe versenken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Güth
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Eins-A-Versöhnungsgelegenheit.
    »Zum Brüllen komisch, Trixi«, sagte sie müde und schloss mit einem tiefen Seufzer die Augen.
    Nach gefühlten zehn Minuten fuhr sie fort.
    »Ich habe wirklich lange über uns nachgedacht, Trixi. Es ist besser, wenn du dir eine eigene Wohnung suchst.«
    »Aber Betty!«, schoss es aus mir heraus.
    »Ja?«
    »Du hast doch gar keine Ahnung, was in den letzten Tagen bei mir passiert ist. Ich habe einen RICHTIGEN ERNSTEN JOB!«
    Jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Wenn ich bei ihr punkten wollte, dann musste ich genau in diesem Moment zuschlagen. Ich wusste, sie nähme ihre Drohung zurück, wenn sie erfuhr, wo ich arbeitete. Sie würde sagen: »Wenn das so ist, Trixi, dann kannst du natürlich hier wohnen bleiben.« Ich hätte gewonnen, und nach Beendigung meines grandiosen Schreibjobs würde mir schon etwas Neues einfallen.
    Doch stattdessen sagte sie: »Du hast eine Arbeit? Au fein, was machst du denn? Verkaufst du gegrillte Ameisen?«
    Na warte, Betty, gleich wirst du staunen!, dachte ich stolz und erzählte ihr von Ediths Angebot und der einmaligen Chance, die sich mir bot.
    Sie hörte geduldig zu und nickte anerkennend. Ich hatte es geschafft.
    »Das klingt wirklich gut. Aber –«
    Jetzt riss ich meinen Trumpf aus dem Ärmel.
    »Halt dich fest, Betty. Ich verdiene 18   000 Euro, bar auf die Hand!«
    »Du meinst in Form eines Schecks oder überwiesen? Und die Hälfte geht für Steuern drauf. Ist dir doch klar, oder?«
    Betty, die alte Spielverderberin!
    »Na und? Aber ich habe dann immer noch genug Geld, um dir die Miete für ein ganzes Jahr im Voraus zu zahlen.«
    Betty schien beeindruckt, die kurze Wortpause bewies es.
    »Ich habe da eine bessere Idee. Von diesem Geld kannst du dir prima eine eigene Wohnung suchen oder auch ein Zimmer in einer netten WG.«
    Bamm. Meinte Betty das gerade ernst? Wenn ja, hatte sie einen ausgewachsenen Sumo-Ringer an den Füßen genommen und ihn mir soeben an den Kopf geschleudert. Mein Unterkiefer klappte herunter.
    »Und dann?«
    Mehr als zwei Worte konnte ich nicht sprechen.
    »Wie? Und dann? Dann geht’s dir bald besser, und du musst auch nicht mehr ständig mit mir streiten. Als Mama und Papa weggezogen sind, habe ich gedacht, dass wir beiden das gut hinbekommen. Immer wieder habe ich ein Auge zugedrückt, wenn du mit einer neuen Ausrede wegen der Miete um die Ecke kamst. Aber jetzt reicht es mir. Ich habe keine Lust mehr, auch für ein zweites Kind die Mutterrolle zu übernehmen – und schon gar nicht für ein dreißigjähriges.«
    »Ich meinte doch, was nach Bellersen sein soll?«
    Das waren immerhin acht Worte.
    »Lass dir was einfallen. Ist doch sonst alles kein Problem bei dir. Willkommen im Leben!«
    Ich schaute sie traurig an, meine große Schwester war schließlich verpflichtet, mir zu helfen.
    »Ach ja«, fuhr sie gnadenlos fort. »Ich habe schon mit Sybille gesprochen. In sechs Wochen will sie einziehen. Sie braucht das Zimmer wirklich dringend. Im Moment ist sie im Frauenhaus und freut sich wahnsinnig, wenn sie wieder ein freies Leben führen kann. Falls du also schon eher etwas Passendes findest, sag bitte Bescheid. Je schneller sie da rauskommt, umso besser.«
    Betty stand auf und blieb noch einen Moment vor mir stehen.
    »Ich meine das nicht böse, Trixi. Und du hast recht, das ist doch jetzt wirklich eine einmalige Chance für dich. Ich helfe dir auch gern bei der Wohnungssuche.«
    Sie schlenderte aus dem Raum, ich blieb wie versteinert auf dem Sofa liegen. Betty hatte soeben ihre dritte Patientin verloren. Mein Leben war vorbei. Ein befristeter Job im Kerker des Grauens, kaum noch Sport und Partys und alle Rechnungen allein bezahlen? So viel Demütigung hatte ich nicht verdient.

Wüterich
    Der Wecker und mein Handy klingelten gleichzeitig. 6 Uhr 15 war für den Wecker nachvollziehbar. Ich hatte ihn auf diese frühe Zeit gestellt, damit ich kein zweites Mal verschlief. Für einen Telefonanruf um 6 Uhr 15 hatte ich keine Erklärung.
    Es war Edith, wach und frisch wie Ernie, wenn er Bert aus dem Schlaf mobbte.
    »Guten Morgen, Trixi!«, schrie sie in den Hörer.
    »Edith! Guck mal auf die Uhr, hast du dich vertan oder hast du zu Hause auch einen Kontrollwecker fürs Hahnenkrähen?«
    »Nix Kontrollwecker. Die Sonne scheint, und ich dachte mir, ideale Bedingungen für einen chinesischen Freitagmorgen.«
    »He?«
    »Tai Chi, du Dummchen. Das machen die Chinesen doch auch immer. Stehen im Morgengrauen im Park und lassen ihr Chi

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