Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
schwarzes Top und eine graue Anzugshose mit Aufschlag. Davor stand ein Paar schwarzer, hochhackiger Mary Janes. Als Ensemble wirkte es schlicht, stilvoll und mit den Stilettos ein bisschen böse. Ich sah sie an. »Was ist das?«
»Ein Geschenk zu deinem ersten Arbeitstag.«
Meine Augen füllten sich mit Tränen, und ich wischte sie mir mithilfe des langärmeligen T-Shirts weg, in dem ich geschlafen hatte. »Du kümmerst dich sehr um mich.«
Sie seufzte, kam auf mich zu und umarmte mich herzlich.
»Du hast Tag Nummer acht von Merits Urlaub vom Gehirn erreicht. Du hast noch bis Tag Nummer zehn. Ich erwarte von dir, dass du dich bis dahin angepasst hast.« Sie schob mir die dir, dass du dich bis dahin angepasst hast.« Sie schob mir die Haare aus dem Gesicht und spielte mit einer meiner Locken. »Ich vermisse meine kleine Intelligenzbestie, Merit.«
Ich lächelte verlegen. »Ich vermisse sie auch.«
Sie nickte. »Okay. Ich mach mich auf den Weg und besorge dir einen schwarzen Anzug. Da du demnächst Geburtstag hast, wird das auf jeden Fall dein Geburtstagsgeschenk.«
Nächste Woche war mein achtundzwanzigster Geburtstag. Und obwohl ich ihr potenzielles Geschenk zu schätzen wusste, hielt sich meine Begeisterung dafür in Grenzen.
»Ich möchte ja nicht pingelig sein, Mallory, aber könnte ich vielleicht ein Geburtstagsgeschenk bekommen, das nicht mit Ethan Sullivan zu tun hat?«
»Gibt es zu diesem Zeitpunkt in deinem Leben etwas, das nicht mit Ethan Sullivan zu tun hat?«
Hmmm. Sie hatte nicht ganz unrecht.
»Schluss mit der Trödelei! Ab unter die Dusche, zieh dir die hübschen Sachen an, und zieh dein Hüterinnen-Ding durch.«
Ich salutierte ihr und führte ihren Befehl aus.
Ich brauchte zwanzig Minuten, um mich anzuziehen und zumindest einen Anschein von Ordnung herzustellen. Ich band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz, kämmte den Pony, schlüpfte in meine neuen Klamotten, schloss die kleinen Schnallen an meinen acht Zentimeter hohen Mary Janes, packte meine schwarze Kuriertasche und befestigte meinen Piepser – und tat noch einiges andere, um nach Haus Cadogan aufbrechen zu können. Ich stellte das Auto ab, sobald ich in der Nähe des Eingangs war, und trabte auf sobald ich in der Nähe des Eingangs war, und trabte auf meinen Stöckelschuhen – und das musste ein ganz schönes Spektakel gewesen sein, da bin ich mir sicher – den Gehweg entlang.
Im Haus war es still – es war niemand zu sehen, als ich endlich die Eingangstreppe hinaufeilte und das Foyer betrat. Ich nahm an, dass die Vampire bereits unterwegs waren, um ihre täglichen Aufgaben zu erledigen und sich der Sache Cadogans zu widmen. Ich spähte kurz in den vorderen Salon, sah niemanden, und ging durch zum zweiten. Immer noch keine Vampire.
Vampire.
»Suchst du nach jemandem?«
Das nennt man Pech. Ich setzte, so meine Hoffnung, ein verlegenes und kleinlautes Gesicht auf und drehte mich zu Ethan um. Wenig überraschend trug er Schwarz – einen schwarzen Anzug über einem weißen Hemd, keine Krawatte.
Er stand mit verschränkten Armen im Türrahmen, die Haare hatte er in den Nacken gelegt.
»Ich bin zu spät«, lautete mein Geständnis.
Seine Augenbrauen hoben sich, und einer seiner Mundwinkel schien fast amüsiert nach oben zu zeigen, aber nicht ganz. »An deinem ersten Tag? Ich bin schockiert. Ich war davon ausgegangen, dass du dich als unsere vertrauenswürdigste und zuverlässigste Mitstreiterin erweisen würdest.«
Ich ging um ihn herum und blickte durch einen Türdurchgang, der vom Salon in einen Flur führte. Auch dieser war leer.
»Und ich wette, dass du aufgrund deiner aufsehenerregenden Scharfsinnigkeit der Meister Cadogans wurdest.« Ich blieb stehen, wandte mich zu ihm und stemmte die Hände in die Hüften. »Wo finde ich Luc?«
»Bitte?«
»Bitte was?«
Ethan verdrehte die Augen. »Das war das Stichwort, deinem Arbeitgeber ein wenig Respekt zu erweisen.«
»Und damit willst du andeuten, dass du das bist?« Seine Antwort war eine noch höher gehobene Augenbraue.
»Es verhält sich nämlich so«, machte ich ihm klar, »da ich die Verantwortung für die Sicherheit des Hauses trage, habe ich auch über dich eine Art Befehlsgewalt.«
Ethan stemmte die Hände in die Hüften. Seine Haltung wirkte leicht bedrohlich, und auch sein Tonfall klang nicht gerade freundlich. »Nur, wenn ich mich in einer für das Haus gefährlichen Weise verhalte. Und das werde ich nicht.«
»Aber die Beurteilung darüber ist doch meine
Weitere Kostenlose Bücher