Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
genügend lernen meinem Schicksal – überzeugt, dass ich genügend lernen konnte, um meine körperliche Stärke zu verbessern, um gute Entscheidungen für das Haus Cadogan zu treffen, um die Vampire zu schützen, denen ich zweifach geschworen hatte zu dienen.
Luc entließ uns, und ich folgte den Vampiren, die ebenso Dienstschluss hatten, die Treppe hinauf. Ich verabschiedete mich dann von Lindsey, da ich noch vorhatte, wie verlangt bei Ethan vorbeizuschauen. Seine Bürotür stand offen, aber er war nicht da. Und obwohl ich für einen Augenblick in Versuchung war, die Gelegenheit zu ergreifen und seine Bücher und Papiere zu durchwühlen und herauszufinden, welche Geheimnisse die Antiquitäten verbargen, so konnte ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, seine Privatsphäre zu verletzen. Also blieb ich im Türrahmen stehen, und das offensichtlich lang genug, um jemanden auf mich aufmerksam zu machen.
»Entschuldigung.«
Ich drehte mich zu einer Brünetten um. Die Vampirin war wie die Sekretärin einer Detektivreihe der Film-noir-Ära gekleidet, ihr Körper katzenhaft an den Türrahmen gelehnt, eine Hand am Türpfosten.
»Du bist in Ethans Büro«, sagte sie in einem arroganten Tonfall.
Ich nickte. »Er hatte mich gebeten, vorbeizuschauen. Weißt du, wo er ist?«
Sie verschränkte die Arme, und ihre kurzen schwarz lackierten Fingernägel klopften auf die eng anliegenden Ärmelaufschläge ihres Hemds. Sie musterte mich eingehend. »Mein Name ist Gabrielle. Ich bin eine Freundin von Amber.«
Nicht die Antwort auf die Frage, die ich gestellt hatte, aber dennoch aufschlussreich. Gabrielle dachte offenbar, ich würde in verbotenen Jagdgebieten wildern; vielleicht dachte sie sogar, ich würde den Meister des Hauses seiner Gefährtin vor der Nase wegschnappen. Wenn sie nur wüsste.
Aber ich hatte kein Interesse daran, ihr oder sonst irgendjemandem zu erzählen, was er mir angeboten hatte.
Ich hatte das noch nicht mal Lindsey erzählt. Stattdessen lächelte ich höflich und spielte die Nette.
»Es freut mich, dich kennenzulernen, Gabrielle. Ethan hatte mich gebeten, ihn wegen einiger Sicherheitsfragen aufzusuchen. Weißt du, wo er ist?«
Doch ich wurde nur einer weiteren eingehenden Prüfung unterzogen. Territorialverhalten war also Gabrielles Spezialität. Schließlich sah sie mir in die Augen, eine dunkle, sorgfältig gezupfte Augenbraue höher als die andere. »Oh, er ist… drinnen.«
Ich nickte. »Ich weiß, dass er im Haus ist. Ich habe ihn vorhin gesehen, und er bat mich vorbeizuschauen. Weißt du, wo er sich im Moment aufhält?«
Sie spitzte die Lippen, als ob sie ein Grinsen zu unterdrücken versuchte, und bewegte ihren Kopf dann ruckartig und auf überheblich wirkende Weise. »Er ist drinnen«, wiederholte sie. »Und ich bezweifle, dass er sich freuen würde, dich zu sehen.«
Aber sie lächelte, während sie das sagte. Ich wusste, dass ich ihren Witz nicht verstand – ich konnte beim bestem Willen keine Pointe entdecken.
Ich musste meine Hände zu Fäusten ballen, um ihr nicht aus schierer Frustration eine zu knallen. »Er bat mich, ihn aufzusuchen«, erklärte ich, »um über geschäftliche Dinge zu sprechen?«
Sie zuckte leicht mit den Achseln. »Das interessiert mich nicht wirklich. Aber wenn du so scharf darauf bist, ihn zu sehen, dann bitte … geh zu ihm. Es wird dir wahrscheinlich guttun. Er ist in seiner Wohnung.«
»Danke.« Sie wartete an der Tür, bis ich das Büro verlassen hatte; dann zog sie sie hinter uns zu. Ich machte mich auf den Weg zur Treppe und hörte sie gehässig lachen, als ich den Flur entlangging.
Ich nahm die Treppe in den ersten Stock, umrundete den Treppenabsatz und stieg die Treppe in den zweiten Stock hinauf. In kleinen Nischen standen Sofas und Stühle, in denen vereinzelt Vampire saßen, um Bücher oder Zeitschriften zu lesen oder mit anderen zu reden. Je höher ich kam, umso ruhiger wurde es, und der zweite Stock war nahezu still. Ich folgte dem langen Flur bis zu Ethans Wohnung und blieb vor folgte dem langen Flur bis zu Ethans Wohnung und blieb vor der geschlossenen Doppeltür stehen.
Ich klopfte, und als ich keine Antwort erhielt, presste ich mein Ohr an die Tür. Ich hörte nichts, also drehte ich den Knauf auf Ohr an die Tür. Ich hörte nichts, also drehte ich den Knauf auf der rechten Seite und öffnete langsam die Tür.
Vor mir lag das Wohnzimmer. Gut eingerichtet, stilvolleingerichtet. Eichenholzpaneele waren hüfthoch als Vertäfelung
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