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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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behandelte. Nachdem das Schwert gesäubert war und im Licht der Gartenlampen schimmernd auf dem Leinen lag, stand er auf.
    »Ich lass euch beide jetzt allein, damit ihr euch kennenlernen könnt«, sagte er. »Da du keine Gewänder tragen wirst, habe ich drinnen einen Gürtel für dich. Die Schwertscheide passt dazu. Von heute an wirst du es tragen, jeden Tag, den ganzen Tag lang. Wenn du schlafen gehst, wird es neben dir liegen. Verstanden?«
    Da ich mir den gleichen Vortrag über meinen Piepser hatte anhören müssen und mir die Bedrohung durch den immer noch anhören müssen und mir die Bedrohung durch den immer noch frei herumlaufenden Mörder durchaus bewusst war, nickte ich und wartete darauf, dass er uns verließ. Dann sah ich auf das Schwert herab, das immer noch vor mir lag.
    Es war ein auf seltsame Weise sehr persönlicher Moment – das erste Mal mit ihm allein. Das hier war das Ding – diese komplexe Mischung aus Stahl und Seide und Rochenhaut und lackiertem Holz –, das mich die kommenden Hunderte von Jahren schützen sollte, das mir ermöglichte, meine Pflicht zu erfüllen und Ethan und die anderen Vampire Cadogans am Leben zu erhalten.
    Nervös blickte ich mich in dem Garten um, denn ich schämte mich noch ein wenig, es aufzuheben, und kratzte mich geistesabwesend an einer Augenbraue. Ich spielte mit meinen geistesabwesend an einer Augenbraue. Ich spielte mit meinen Fingern, räusperte mich und zwang mich, es anzuschauen.
    »Also«, sagte ich zu dem Schwert. Zu dem Schwert.
    Ich grinste es an. »Ich bin Merit, und wir werden zusammenarbeiten. Hoffentlich werde ich dich nicht… zerbrechen. Hoffentlich sorgst du dafür, dass ich nicht zerbrochen werde. Das ist es dann auch schon, glaube ich.«
    Ich streckte meine rechte Hand aus, ballte sie über dem Metall zu einer Faust und löste sie wieder, denn ich hatte plötzlich Angst, das erste Mal die Waffe zu ergreifen.
    Dann ließ ich meine Fingerspitzen zu der Kordel hinabgleiten, die um den Griff gewickelt war, und umschloss sie mit meiner gesamten Hand.
    Mein Arm kribbelte.
    Ich packte den Griff fester, hob das Schwert mit einer Hand und stand auf. Ich drehte die Klinge so, dass sie das Licht spiegelte, das wie ein Wasserfall den Stahl entlangglitt.
    Mein Herz schlug schneller, meine Pupillen weiteten sich – und ich spürte die Vampirin in mir aufsteigen und mein und ich und ich spürte die Vampirin in mir aufsteigen und mein und ich spürte die Vampirin in mir aufsteigen und mein Bewusstsein ausfüllen.
    Diesmal erwachte sie zum ersten Mal in mir, ohne zornig oder gierig oder hungrig zu sein, sondern aus schierer Neugier. Sie wusste, was ich in meiner Hand hielt, und sie genoss es.
    Und zum ersten Mal versuchte ich nicht, sie zu bekämpfen, sie zurückzudrängen, sondern ließ sie sich strecken und bewegen, ließ sie durch meine Augen sehen – wenn auch nur kurz. Nur einen kurzen Blick, denn mir war nur allzu bewusst, dass sie mich überwältigen konnte, wenn sie nur die Chance dazu erhielte. Sie würde durch mich handeln, mich übernehmen.
    Aber als ich das Schwert parallel zum Boden führte und durch die Luft pfeifen, es in einem Bogen über meinen Körper schnell en ließ und es wieder in die Schwertscheide zurücksteckte, hörte ich sie seufzen – und spürte die Wärme ihrer matten Zufriedenheit, wie die einer zutiefst befriedigten Frau.
    Ich küsste den Knauf des Schwerts – meines Schwerts –, ließ es dann in meine linke Hand gleiten und ging ins Haus zurück.
    Jeff, Catcher, Lindsey und Grandpa hatten sich um den Wohnzimmertisch gesetzt. Mallory stand an der Anrichte und schnitt den Kokoskuchen in Scheiben.
    »Oh, süß!«, sagte Jeff, und sein Blick glitt von dem Katana in meiner Hand zu Catcher. »Du hast ihr das Schwert gegeben?«
    Catcher nickte, betrachtete mich dann und hob eine Augenbraue. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob es geklappt hat. Trägt er es bei sich?«
    Ich blinzelte und sah abwechselnd Jeff und meinen Großvater an. »Wer trägt was bei sich?«
    »Sieh dir Jeff an«, sagte Catcher vorsichtig, »und sag mir, ob er eine Waffe trägt.«
    Ich hob eine Augenbraue.
    »Tu es einfach«, insistierte Catcher und klang dabei leicht enttäuscht.
    Ich seufzte, sah aber zu Jeff hinüber und runzelte die Stirn, während ich seinen Körper eingehend betrachtete und dabei zu verstehen versuchte, welchen Trick ich hier eigentlich demonstrieren sollte. »Was versuche ich …«
    »Wenn du die Waffe nicht sehen kannst«, unterbrach

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