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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Catcher, »dann schließ die Augen und taste ihn ab. Leere deinen Geist und erlaube dir selbst, sie tief einzuatmen.«
    Ich nickte, obwohl ich keine Idee hatte, wovon er da eigentlich sprach, blickte Jeff weiterhin an und schloss die Augen. Ich versuchte, meinen Geist von äußeren Einflüssen zu befreien und mich auf das zu konzentrieren, was sich vor mir befand –  nämlich ein schmaler, formwandelnder Softwareprogrammierer.
    In diesem Moment bemerkte ich es. Ich konnte es fühlen, wenn auch nur ganz schwach. Sein Gewicht war anders, er fühlte sich anders an. Er – vibrierte irgendwie anders.
    »Da ist … da ist …« Ich öffnete die Augen, starrte Jeff an und drehte mich um, um Catcher ansehen zu können. »Er trägt es. Stahl. Ein Messer oder etwas Ähnliches.« Ich nahm es zumindest an, wenn man das Gewicht bedachte.
    »Jeff?«
    »Ich besitze noch nicht mal eine Waffe«, empörte sich Jeff, aber er stand auf und griff in die erste Tasche. Während wir ihn al e wie gebannt anstarrten, drehte er sie von innen nach außen. Leer.
    Er versuchte es bei der zweiten, und als er hineingriff, zog er ein kleines, mit einer Kordel umwickeltes Messer in einer schwarzen Scheide hervor. Er hielt das Messer mit offensichtlichem Entsetzen in seiner Hand und sah jeden von uns an. »Das ist nicht meins.«
    Catcher, der neben ihm saß, schlug ihm auf den Rücken. »Das ist meins, James Bond. Ich habe es in deine Tasche gleiten lassen, als du Mallory angeglotzt hast«
    Jeffs Wangen röteten sich, als Catcher das Messer zurücknahm und in seiner eigenen Tasche verschwinden ließ.
    »Ich habe nicht geglotzt, Mallory«, sagte er und warf Mallory, die gerade mit einem Pappteller und einem Stück Kuchen zum Tisch zurückkehrte, einen reumütigen Blick zu.
    »Habe ich nicht«, betonte er noch einmal und sah dann wieder zu Catcher. »Glotzen ist ein hartes Wort.«
    Catcher lachte in sich hinein. »Das ist ›verprügeln‹ auch.«
    »Und nach diesem freundlichen Hinweis«, unterbrach uns Mallory mit einem Kichern und stellte das Kuchenstück vor mir auf den Tisch, »lasst uns essen.«
    Wir aßen, bis wir nicht mehr konnten und ich jeden Augenblick erwartete, wie eine kokosgefüllte Piñata zu platzen. Das Essen war unvergleichlich gut, selbst gemacht und lecker, und der süße Kuchen der perfekte Nachtisch.
    Als unsere Mägen prall gefüllt waren und mein Großvater anfing zu gähnen, bereitete ich mich darauf vor, das Team nach Hause zu bringen. Ich legte den Schwertgürtel um und schnappte mir die Schachtel mit dem Leder.
    Als ich den Wagen mit Geschenken und Cupcakes beladen hatte, huschte ich noch einmal ins Haus, um mich ein letztes Mal zu verabschieden – und platzte unbeabsichtigt in einen Catcher-Mallory-Moment hinein.
    Die beiden standen in einer Ecke des Wohnzimmers und hatten sich gegenseitig die Hände auf die Hüften gelegt. Catcher blickte auf Mallory herab, und aus seinen Augen sprach so viel Respekt und Bewunderung, dass es mir die Kehle zuschnürte. Mallory erwiderte seinen Blick, wich ihm nicht aus, klimperte nicht kokett mit den Wimpern oder wandte sich ab. Sie erwiderte seinen Blick, ein Ausdruck ihrer harmonischen Gemeinschaft.
    Und dann überfiel mich das schrecklichste, ekelerregendste Gefühl der Eifersucht, das ich je in meinem Leben verspürt hatte.
    Wie würde es wohl sein, fragte ich mich, wenn jemand mich Wie würde es wohl sein, fragte ich mich, wenn jemand mich so ansehen würde? Jemand, der in mir etwas erkennen würde, so ansehen würde? Jemand, der in mir etwas erkennen würde, etwas, das dieses Ausmaß an Bewunderung verdiente? Wie würde sie sein, diese Art der Aufmerksamkeit?
    Selbst als wir noch jünger gewesen waren, hatten sich die Männer immer um Mallory geschart. Ich war die intelligente, leicht seltsame Begleitung. Sie war die Göttin. Männer luden sie zu Drinks ein, boten ihr ihre Telefonnummer, ihre Bankverbindung und ihre Zeit an, wollten sie in ihren BMW-Cabrios mitfahren lassen. Die ganze Zeit saß ich neben ihr und lächelte höflich, wenn sie in meine Richtung sahen, um mich einzuschätzen, um herauszufinden, ob ich ein Hindernis auf dem Weg zu dem war, was sie haben wollten – die blonde/blauhaarige Mallory mit ihren blauen Augen.
    Jetzt hatte sie Catcher, und sie wurde erneut bewundert. Sie hatte einen Partner gefunden, einen Weggefährten, einen Beschützer.
    Ich versuchte, meine Eifersucht in Neugier umzuwandeln, mich zu fragen, wie es sich anfühlen musste, begehrt zu werden,

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