Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Und alles über Helen laufen zu lassen bedeutete für mich auch eine Entschuldigung. Eine wirklich überzeugende Entschuldigung, da ich sie bei unserem letzten Treffen angeschrien und beleidigt und eine Hexenmeisterin dazu veranlasst hatte, sie aus dem Haus zu werfen.
Um die Sache wieder in Ordnung zu bringen, entschloss ich mich zu einer einfachen, geradezu klassischen Strategie – Bestechung. Ich würde ihre Gunst mit einem Dutzend rosafarbener und weißer Geburtstagscupcakes erlangen. Ich hatte sie in eine glänzende Bäckereischachtel umgepackt und war bereit, sie bei ihr abzugeben, sobald ich Cadogan erreichte.
Doch bevor ich das tat … hatte ich noch einige private Dinge zu regeln, und zwar in Form einer kleinen Vampir-Fashion-Show. Nachdem ich geduscht hatte, aber bevor ich mich in das übliche Schwarz Cadogans warf, nahm ich mein Geburtstagsensemble von seinem Bügel und zog die Lederklamotten an. Sie passten wie angegossen, als ob sie nur für meinen Körper bestimmt gewesen wären. Mit einem Schwert in der Hand und einem hochgebundenen Pferdeschwanz wirkte ich ziemlich böse. Ich sah aus, als ob Pferdeschwanz wirkte ich ziemlich böse. Ich sah aus, als ob Pferdeschwanz wirkte ich ziemlich böse. Ich sah aus, als ob ich jederzeit für einen echten Vampirkampf bereit wäre.
Das stimmte natürlich überhaupt nicht, aber es bereitete mir nicht weniger Spaß, vor dem Spiegel herumzuhüpfen.
Ich stand noch vor dem Spiegel, das Schwert in der Hand, als mein Piepser zu vibrieren begann. Das Geräusch ließ mich zusammenzucken, denn ich dachte, dass jemand in mein Zimmer gestürmt wäre und meine kleine Vampir-Show beobachtete. Als ich den Ursprung des Geräuschs erkundet hatte, schnappte ich mir den Piepser von meinem Schreibtisch und las auf dem Display:
CADGN.
EINBRUCH. GRÜN. 911.
Einbruch: Übernatürliche ohne Erlaubnis auf dem Grundstück.
Grün: Ethans Kennung. Er war in Schwierigkeiten, brauchte Unterstützung und so weiter.
911: Beeil dich, Hüterin.
Ich hörte Schritte im Flur. Mit dem Piepser in der Hand öffnete ich meine Schlafzimmertür und sah hinaus. Catcher kam in Jeans und langärmeligem T-Shirt auf mich zu. Das musste ich ihm zubilligen – mein Ensemble führte bei ihm zu keinerlei Reaktion.
»Hast du die Nachricht erhalten?«
Ich nickte. Doch bevor ich fragen konnte, woher er darüber Bescheid wusste, sprach er weiter. »Das Treffen, über das wir gesprochen hatten, das mit allen Vampiren? Das Sullivan hätte einberufen sollen? Das findet gerade statt, aber nicht auf seinen Wunsch hin.«
»Scheiße«, sagte ich und legte meine linke Hand auf den Griff des Katana. Für den Augenblick ignorierte ich die Tatsache, des Katana. Für den Augenblick ignorierte ich die Tatsache, dass er diese Informationen vor mir erhalten hatte. »Ich muss mich umziehen.«
Catcher schüttelte den Kopf. »Heute ist der Tag, an dem du bluffst«, sagte er. »Ich mach den Wagen klar.«
Ich starrte ihn an. »Machst du Witze? Ethan wird kotzen, wenn ich so angezogen vor anderen Vampiren Cadogans auftauche und erst recht vor anderen Häusern.«
Catcher schüttelte den Kopf. »Du bist die Hüterin, nicht Ethan. Du machst den Job, wie du ihn machen willst. Und wenn du mit einem Bluff versuchst, Ethan in Sicherheit zu bringen – willst du das lieber in Leder tun oder in einem bringen – willst du das lieber in Leder tun oder in einem Kostüm und zickigen Stöckelschuhen? Heute musst du Biss zeigen.«
Da das, was er sagte, meine Gedanken wiedergab, widersprach ich ihm nicht.
Auf der gesamten Fahrt nach Haus Cadogan erteilte er mir per Handy Ratschläge: Sieh jedem in die Augen. Halte die linke Hand auf dem Heft des Schwerts, Daumen unter der Parierstange, und zieh die rechte Hand nur hinüber, wenn du ernsthaft aggressiv wirken willst. Dein Körper muss sich zwischen Ethan und allem befinden, was eine scharfe Spitze besitzt – ob nun Klinge oder Fangzahn – und ihn bedroht. Als Catcher anfing, sich zu wiederholen, unterbrach ich ihn.
»Catcher, das bin ich nicht. Ich bin auf den Krieg nicht vorbereitet. Ich war Doktorandin. Aber er hat mir diesen Job gegeben, weil er vermutlich nach vierhundert Jahren Erfahrung dachte, ich hätte etwas vorzuweisen, das meine fehlende Ausbildung ersetzt. Ich schätze deinen Rat sehr, und ich schätze deinen Unterricht, aber jetzt ist es fünf vor zwölf, und was ich bis jetzt nicht gelernt habe, werde ich in den nächsten was ich bis jetzt nicht gelernt habe, werde ich in
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