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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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vorenthalten.«
    Ich nickte verständnisvol . Wäre mein Vater hinter das Geheimnis meines Großvaters gekommen, hätte das zweierlei zur Folge haben können: Entweder hätte mein Vater dafür gesorgt, dass Grandpa gefeuert wird, oder er hätte versucht, ihn zu manipulieren, um näher an den Bürgermeister heranzukommen. Mein Vater, der Ränkeschmied.
    »Trotzdem«, sagte ich und starrte aus dem Fenster, während die Stadt an uns vorbeizog, »du hättest es mir sagen können.«
    »Vielleicht fühlst du dich besser, wenn ich dir sage, dass ich nun dein Ombudsmann bin. Und ich bringe dich zu unserem geheimen Hauptquartier.«
    Ich sah zu ihm hinüber und bemerkte, dass er nur schwer ein Lächeln unterdrücken konnte. »Geheim, hm?«
    Er nickte, sehr offiziell .
    »Nun ja«, meinte ich. »Das macht natürlich einen entscheidenden Unterschied.«
    Das Büro des Ombudsmanns befand sich in einem niedrigen, einfachen Ziegelsteingebäude, das am Ende eines ruhigen Straßenblocks in einem der Mittelklasseviertel der South Side stand. Die Häuser dort sahen bescheiden, aber gepflegt aus, und Maschendrahtzäune umgaben die Vorgärten. Mein Großvater parkte das Oldsmobile auf der Straße, und ich folgte ihm auf einem schmalen Gehweg. Er gab einen Zahlencode in eine kleine Tastatur ein, die sich an der Wand direkt neben der Eingangstür befand, und schloss diese dann mit einem Schlüssel auf. Das Innere des Gebäudes wirkte genauso einfach, fast so, als ob es seit den Sechzigern nicht mehr renoviert worden wäre. Orange war die vorherrschende Farbe. Die absolut vorherrschende Farbe.
    »So spät noch bei der Arbeit«, stellte ich fest, denn die Räume waren alle beleuchtet, trotz der Uhrzeit.
    »Geschöpfe der Nacht dienen den Geschöpfen der Nacht.«
    »Vielleicht solltest du den Spruch auf deine Visitenkarten drucken lassen«, schlug ich vor.
    Wir gingen an einem Empfangsbereich vorbei und einen breiten Flur entlang, bis wir einen Raum zu unserer Rechten betraten. In dem Raum standen sich vier Metallschreibtische in Paaren gegenüber. Die Wände vor und hinter mir verschwanden bis zur Decke hinter metallisch grauen Aktenschränken. An freien Stellen hingen Poster, von denen die meisten fantastisch aussehende, spärlich bekleidete Frauen mit Löwenmähne zeigten. Die Bilder schienen Teil einer Reihe zu sein: Auf jedem war eine andere Frau zu sehen, die ein geschickt platziertes Stück Stoff trug, aber ihre »Kleidung« hatte unterschiedliche Farben, genauso wie die Wimpel, die sie in den Händen hielten. Eine Frau war blond, trug ein blaues Kleid und auf dem Wimpel in ihrer Hand stand »Goose Kleid und auf dem Wimpel in ihrer Hand stand »Goose Island«. Eine zweite hatte langes rabenschwarzes Haar und trug rote Kleidung. Auf ihrem Wimpel stand »North Branch«.
    Ich nahm an, dass es sich bei ihnen um Flussnymphen des Chicago River handelte.
    »Jeff! Catcher.«
    Die Stimme meines Großvaters ließ die beiden Männer aufblicken, die arbeitend an zwei der Schreibtische saßen.
    Jeff sah so aus, wie man sich einen einundzwanzigjährigen Computerfreak vorstellt. Er hatte ein jugendlich frisches Gesicht und wirkte irgendwie süß, ein groß gewachsener, schlaksiger Kerl mit dichten, strubbeligen braunen Haaren.
    Er trug eine lange Hose und ein weißes Hemd, dessen oberster Knopf geöffnet war, die Ärmel waren zur Hälfte hochgerollt, und seine langen Finger schwebten über einem Haufen Tastaturen.
    Catcher vermittelte sofort den Eindruck eines ehemaligen Soldaten – ein muskulöser Körper unter einem eng anliegenden olivfarbenen T-Shirt, auf dem »Staatsfeind anliegenden olivfarbenen T-Shirt, auf dem »Staatsfeind Nummer eins« stand, Jeans. Seinen Kopf hatte er sich rasiert, seine Augen waren blassgrün, und er hatte volle, sinnliche Lippen. Hätte er nicht so verdrossen dreingeblickt, dann hätte ich gesagt, dass er verdammt sexy war. Aber so sah er einfach nur missmutig aus. Einen großen Bogen machen, unbedingt!
    Jeff grinste meinen Großvater gut gelaunt an. »He, Chuck! Wen hast du denn da?«
    Mein Großvater legte seine Hand auf meinen Rücken und führte mich in den Raum. »Das ist meine Enkelin Merit.«
    Jeffs blaue Augen blitzten auf. »Merit Merit?«
    »Einfach nur Merit«, sagte ich und streckte ihm meine Hand entgegen. »Freut mich, dich kennenzulernen, Jeff.«
    Er gab mir nicht die Hand, sondern starrte sie an, bevor er mir wieder in die Augen sah. »Du willst mir die Hand geben? Mir?«
    Verwirrt blickte ich zu meinem

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