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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Flussarme und Kanäle. Wenn sich dort etwas ereignet, dann spricht man zuerst mit ihnen.« Er hielt eine Hand hoch. »Du siehst also, dass es sich nicht nur um Ehestreitigkeiten oder simplen Diebstahl handelt.
    Es geht hier um wirklich ernste Dinge – Dinge, mit denen die meisten Jungs von der Polizei nicht umgehen können, weil sie nicht die entsprechende Ausbildung haben.
    Nun, Bürgermeister Tate wollte diese Art von Themen gern an einem Ort konzentrieren, in einem einzelnen Büro. Er wollte Leute, die mit solchen Auseinandersetzungen fertig werden, die sich um diese Dinge kümmern, bevor sie sich auf den Rest der Stadt auswirken. Also hat er vor vier Jahren das Büro des Ombudsmanns eingerichtet.«
    Ich nickte, denn mir fielen Ethans Worte wieder ein. »Ethan hat das erwähnt, er sagte etwas darüber, dass Mallory mit dem Ombudsmann reden müsse. Sie glauben, dass sie über Zauberkräfte verfügt. Dass sie so etwas wie eine Hexe ist.«
    Grandpa machte ein interessiert klingendes Geräusch.
    »Ach, wirklich? Catcher wird begeistert sein, das zu hören.«
    »Catcher?«, fragte ich. »Ist er der Ombudsmann?«
    Mein Großvater lachte glucksend. »Nein, meine Kleine. Das bin ich.«
    Ich war wie erstarrt und schaffte es kaum, den Kopf in seine Richtung zu drehen. »Was?«
    »Der Bürgermeister nennt mich gerne den ›Verbindungsbeamten‹ zwischen den Menschen und den Übernatürlichen. Wenn du mich fragst, ist das eine schwachsinnige bürokratische Bezeichnung. Aber der Bürgermeister hat mich gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen, und ich habe Ja gesagt. Ich geb’s gerne zu – als ich noch meine Runden gedreht habe, bin ich kein einziges Mal Vampiren oder Formwandlern begegnet, und ich war neugierig darauf, diese Wesen kennenzulernen. Ich liebe diese Stadt, Merit, und ich habe nichts dagegen, dafür zu sorgen, dass hier jeder seine faire Chance bekommt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Da habe ich keine Zweifel, aber ich weiß nicht, was ich zu dem ganzen Rest sagen soll . Du bist in Teilzeit gegangen, Grandpa. Du hast uns gesagt – du hast mir gesagt –, dass du in Altersteilzeit gehst.«

    »Das habe ich ja auch versucht«, sagte er. »Ich habe es sogar kurz mal in der Asservatenkammer versucht, ein echter Schreibtischjob. Aber ich bin dreißig Jahre lang Polizist gewesen. Das in der Asservatenkammer war nichts für mich. Ich konnte einfach noch nicht aufhören. Ein Polizist kann eine ganze Menge, Merit. Wir vermitteln. Wir lösen Probleme. Untersuchen.« Er zuckte mit den Achseln.
    »Jetzt erledige ich dasselbe nur für leicht kompliziertere Leute. Am Anfang hatte ich meinen Schreibtisch im Rathaus, mittlerweile hab ich meine eigenen Angestellten.«
    Er erklärte mir, dass er vier Leute eingestellt hatte.
    Nummer eins war Marjorie, seine Sekretärin, eine fünfzigjährige Frau, die fünfundzwanzig Jahre Telefondienst auf einer Polizeiwache in einem der gefährlichsten Viertel abgehärtet hatten. Nummer zwei war Jeff Christopher, ein einundzwanzigjähriges Computer-Ass, und, wie es der Zufall so wollte, Formwandler, dessen richtige Form bis jetzt noch nicht zum Vorschein gekommen war. Nummer drei war Catcher Bel . Catcher war neunundzwanzig und, wie mein Großvater es ausdrückte, schroff. Seine Warnung: »Er sieht gut aus, aber er ist gerissen. Mach einen großen Bogen um ihn!«
    »Das sind nur drei«, merkte ich an, als mein Großvater kurz innehielt.
    Schweigen. Dann: »Es gibt noch einen Vampir. Gehört zu einem Haus, aber seine Kollegen wissen nicht, dass er für mich arbeitet. Er meidet unser Büro, außer es ist absolut notwendig, dass er kommt. Sie erledigen die Basisarbeit, und ich muss mich nur noch einklinken und den netten Kerl spielen.« Ich bezweifelte sehr, dass mein Großvater so wenig damit zu haben sollte, aber – verglichen mit meinem Vater – war seine Bescheidenheit wohltuend. »Du wirst mir das nicht glauben«, sagte er mit einem rauen und leisen Lachen, »aber ich bin nicht mehr so fit wie früher.«
    »Nein!«, rief ich mit vorgetäuschtem Entsetzen aus, woraufhin er lachte. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du uns das verheimlicht hast. Ich kann nicht glauben, dass du seit vier Jahren mit Magie zu tun hast und es mir nicht erzählst. Mir! Dem Mädchen, das mit seiner Schreiberei über König Artus Dem Mädchen, das mit seiner Schreiberei über König Artus seinen Lebensunterhalt verdient hat.«
    Er tätschelte meine Hand. »Nicht dir wollte ich diese Information

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