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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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den Achseln. »Die Wahrheit ist, Merit, dass es sich um das erste übernatürliche Outing der neueren Geschichte handelt, und es geschah nach Harry Potter. Nach dem Herr der Ringe. Die Menschen haben nicht mehr so große Probleme damit, sich übernatürliche Wesen vorzustellen, im Gegensatz zu den Zeiten, als sie Hexen und Vampire noch verbrannt haben. Ich hoffe, dass die Dinge diesmal anders verlaufen.« Er schwieg einen Augenblick lang, um uns beiden die Gelegenheit zu geben, über diese Möglichkeit nachzudenken – die Möglichkeit, um es banal auszudrücken, dass wir einfach alle miteinander auskommen.
    Das war auf jeden Fall besser, als sich das schlimmste Szenario vorzustellen: Scheiterhaufen. Lynchjustiz. Inquisitionsähnliche Zustände. Die Art Gewalt, die dann ausbricht, wenn eine Mehrheit ihre Macht zu verlieren dann ausbricht, wenn eine Mehrheit ihre Macht zu verlieren fürchtet, den Verlust des status quo.
    Als mein Großvater weitersprach, war er stiller. Ernsthafter. Vielleicht bedrückter.
    »Es gibt keinen Präzedenzfall. Ich habe nicht vierunddreißig Jahre lang erfolgreich Dienst geschoben, indem ich wild geraten habe. Ich kann dir also nicht sagen, was passieren wird oder wer im ungünstigsten Fall gewinnen würde. Wir halten einfach Augen und Ohren offen, hoffen, dass uns die Übernatürlichen vertrauen und dass sich der Bürgermeister einschaltet, wenn es zum Letzten kommt.«
    »Das ist wohl der schlechteste Zeitpunkt, um in einen Vampir verwandelt zu werden«, seufzte ich.
    Er lachte gut gelaunt und tätschelte mein Knie. Die plötzliche melancholische Stimmung war wie weggeblasen. »Da hast du recht, meine Kleine. Da hast du recht.«
    Hinter uns öffnete sich die Tür, und Catcher kam heraus.
    Seine Stiefel knallten auf den Gehweg. »Hast du kurz Zeit?«, fragte er meinen Großvater und wies mit dem Kopf in meine fragte er meinen Großvater und wies mit dem Kopf in meine Richtung. Grandpa sah mich fragend an, und ich nickte. Er beugte sich vor, küsste meine Stirn, legte seine Hände auf die Knie und stand auf.
    »Ich habe dich hierher gebracht, weil ich dich wissen lassen wollte, dass es für dich immer einen sicheren Ort gibt, Merit. Wenn du Hilfe oder einen Ratschlag brauchst, wenn du Fragen hast – egal, was. Du kannst immer hierherkommen. Wir wissen, womit du es zu tun hast, und wir helfen dir, so gut wir können. Okay?«
    Ich stand auf und umarmte ihn. »Danke, Grandpa! Und es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich zu dir gekommen bin.«
    Er klopfte mir auf den Rücken. »Das ist kein Problem, meine Kleine. Ich wusste, du würdest anrufen, wenn du dich mit der Sache arrangiert hast.«
    Ich glaube nicht, dass ich mich jemals damit arrangieren würde, aber ich wollte ihm nicht widersprechen.
    »Gib ihr ein paar Karten!«, lautete Grandpas Anweisung, bevor er mir zum Abschied winkte. Nachdem er ins Gebäude zurückgegangen war, zog Catcher einige Visitenkarten aus seiner Tasche und reichte sie mir. Auf ihnen stand nur eine Telefonnummer und das Wort »OMBUDSMANN«.
    »Versteh sie als eine ›Du kommst aus dem Gefängnis frei‹-Karte«, erklärte Catcher und setzte sich an das Ende der Lattenholzbank. Er streckte sich aus, rutschte gemütlich nach unten und schlug seine Beine übereinander. »Du hast also Sullivan herausgefordert«, sagte er schließlich.
    »Nicht absichtlich. Ich habe Cadogan aufgesucht, um ihm den Drohbrief zu zeigen. Ich war sauer, gerade verwandelt worden zu sein, aber ich hatte nicht vorgehabt, mich mit ihm deswegen zu streiten.«
    »Und was ist passiert?«
    Ich bückte mich, um einen Löwenzahn aus dem taunassen Gras vor der Bank zu pflücken und drehte ihn in meiner Hand. Eine Wolke vergänglicher Samen erhob sich in die Luft.
    »Ethan sagte irgendetwas übertrieben Besitzergreifendes, und das hat mich verärgert. Ich habe ihn herausgefordert. Ich glaube, meine Vampirgene waren wesentlich mehr an dem Kampf interessiert als ich selbst, aber er hat mir einen Handel vorgeschlagen – mich aus meinen Verpflichtungen gegenüber dem Haus zu entlassen, falls ich einen Schlag landen würde.«
    Catcher warf mir einen kurzen Blick zu. »Ich nehme an, das hast du nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Am Ende lag ich mit dem Rücken auf dem Boden. Aber ich habe ein paar Angriffe ausführen können. Ich habe mich behaupten können. Und er hat auch keinen Schlag gelandet. Er schien überrascht, wie stark ich war. Dass ich so schnell war.«
    Catcher atmete

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