Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Herzschlag unter der weichen Baumwolle seines seinen Herzschlag unter der weichen Baumwolle seines Anzughemds, bevor ich ihn von mir schob. »Stopp!«
Er wich zwei wankende Schritte zurück. Sein Brustkorb hob und senkte sich, als er tief einatmete und auf mich herabstarrte.
»Das war ein Fehler«, sagte ich. »Es hätte nicht passieren dürfen.«
Er befeuchtete seine Lippen und rieb sich dann mit der Hand über sein Kinn. »Nein?«
»Nein.«
Schweigen. Dann: »Ich könnte dir mehr anbieten.«
Ich blinzelte, sah auf und ihm in die Augen. »Was?«
»Macht. Möglichkeiten. Belohnungen. Du müsstest mir nur zur Verfügung stehen, mir allein.«
Mein Mund öffnete sich wortlos, denn mir blieben die Worte im Halse stecken. Der Schock war zu entsetzlich. »Bittest du mich gerade, deine Geliebte zu werden?«
Er hielt inne, und ich hatte den Eindruck, dass er sich ernsthaft fragte, ob er mir genau das anbot. Vermutlich ging er die Vor-und Nachteile durch, überlegte, ob die Linderung seiner Erektion den Ärger wert wäre, den ich verursachen würde.
Seine klassisch schönen Wangen liefen rot an. »Ja.«
»Oh mein Gott.« Ich senkte den Blick, legte eine Hand auf meinen Bauch und fragte mich, wie diese Nacht plötzlich so grotesk hatte werden können. »Oh mein Gott.«
»Ist das ein Ja?«
Ich sah wieder zu ihm auf, und für einen Augenblick huschte Panik über sein Gesicht. »Nein, Ethan, um Himmels will en. Definitiv nicht.«
Seine Augen blitzten auf, und ich überlegte, ob er jemals zuvor abgelehnt worden war, ob eine einzige Frau in den fast vierhundert Jahren seines Lebens sich geweigert hatte, ihm zu Diensten zu sein. »Verstehst du, was ich dir gerade anbiete?«
»Verstehst du, dass wir nicht im Jahr 1815 leben?«
»Es ist für einen Meistervampir nicht unüblich, Gefährtinnen zu haben.«
»Ja«, sagte ich, »und deine momentane Gefährtin steht gerade in meiner Küche. Wenn du … Erleichterung brauchst, dann geh zu ihr.« Der Schock – der reine Schock über dieses Angebot – ließ langsam nach und wurde zögerlich durch Schmerz ersetzt, durch die Kränkung, dass er mich nicht genug mochte, um mir etwas anderes anzubieten, und dass er davon ausging, ich würde mich von dem wenigen, was er angeboten hatte, ich würde mich von dem wenigen, was er angeboten hatte, auch noch geschmeichelt fühlen.
»Auch wenn ich das nur mit Bedauern sage, aber Amber ist nicht du.«
Ich starrte ihn an. »Ich weiß nicht mal, was das heißen soll . Sollte ich – was? Mich geschmeichelt fühlen, dass du dich trotz deiner Verachtung mir gegenüber opfern würdest, nur um mir an die Wäsche gehen zu können?«
Seine Nasenflügel bebten. Ein schmaler Strich zeichnete sich zwischen den Augenbrauen ab. »Du bist vulgär.«
»Ich bin vulgär?« Meine Stimme war nur noch ein wütendes Flüstern. »Du hast mir gerade angeboten, mich zu deiner Nutte zu machen.«
Er kam einen Schritt auf mich zu, mit zusammengebissenen Zähnen, mit zuckenden Muskeln.
»Die Gefährtin eines Meistervampirs zu sein, ist eine Ehre, Initiantin, keine Beleidigung.«
»Für mich ist es eine Beleidigung. Ich werde niemals dein – oder irgendjemand anderes – sexuelles Ventil sein. Wenn es … passiert, wenn ich ihn treffe, dann will ich eine Partnerschaft. Liebe. Für das Erstere vertraust du mir nicht genug, und ich bin mir nicht mal sicher, ob du zum Zweiten fähig bist.«
Er zuckte zusammen, und ich bereute meine Worte sofort.
Ich atmete tief durch und brachte Distanz zwischen uns, indem ich zum Sofa hinüberging.
Es dauerte eine ganze Weile, bevor ich mit mir selbst wieder so weit im Reinen war, dass ich seinem Blick standhalten konnte. »Es tut mir leid. Ich hätte so etwas Schreckliches nicht sagen dürfen. Es ist bloß – ich lebe in einer anderen Zeit«, sagte ich ihm, »mit anderen Erwartungen. Ich wurde nicht geboren, um jemandem willkürlich zu Diensten zu sein, ohne eigene Gedanken zu haben. Was immer auch mein Vater falsch gemacht hat, er hat mich zu einem unabhängigen falsch gemacht hat, er hat mich zu einem unabhängigen Menschen erzogen.
Damit ich meinen eigenen Weg finden kann.« Er glaubte bloß nicht, dass mein eigener Weg der richtige ist – zumindest die meiste Zeit nicht.
»Ich versuche, ich selbst zu sein, Ethan. Ich versuche, mich selbst zu verstehen in al diesem« – ich hob eine Hand und machte mit den Fingern eine abstrakte Geste – »Chaos. Ich kann nicht diese Art Mädchen sein.« Es steckt mehr hinter
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