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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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gewarnt hatte. Weil es von Menschen Blut trank.
    Ich musterte sein Gesicht, versuchte seine Stimmung zu ergründen, versuchte zu beurteilen, woher der plötzliche Zorn kam – ob es wirklich an einer absurden Diskriminierung lag.
    »Machst du Witze?«
    Er packte mich am Handgelenk und zerrte mich an den anderen Tänzern vorbei von der Tanzfläche. Als wir einen ruhigeren Bereich erreichten, zwang er mich, stehen zu bleiben, und starrte mich wütend an. »Ich habe dich gefragt, wie du hereingekommen bist.«
    »Ich bin wie jeder andere durch den Vordereingang hereingekommen. Würdest du mir bitte erklären, was los ist?«
    Bevor er mir antworten konnte, erschien eine Gruppe von Vampiren, die sich um ihn versammelte. An vorderster Front stand Celine Desaulniers, Chicagos berühmteste Vampirin. Sie war im wahren Leben genauso schön wie im Fernsehen. Eine Vampirin, die für alle Pin-up-Girls und Comic-Heldinnen dieser Welt hätte Model stehen können – schlanke Figur, lange Beine, Wespentaille, riesige Oberweite.
    Ihre langen, welligen schwarzen Haare betonten ihre blauen Augen und ihren Porzellanteint. Ihr kurzes Etuikleid aus champagnerfarbenem Samt, das an der Taille aufwendig in Falten gelegt war, bedeckte nur wenig von ihrer Haut. Ihre Stöckelschuhe passten perfekt zum Ensemble.
    Sie sah mit offensichtlicher Verachtung auf mich herab.
    »Und wer ist das?« Ihre Stimme war zuckersüß, sanft und hatte selbst auf mich, die nur auf Jungs stand, eine unglaubliche Wirkung. Für einen Sekundenbruchteil verspürte ich das nahezu unwiderstehliche Verlangen, mich ihr zu Füßen zu werfen und sie um Verzeihung zu bitten, mich ihr zu nähern, damit ich ihre Haut mit meiner Hand liebkosen konnte, die, wie ich jetzt schon wusste, weich wie Seide sein würde. Aber ich ballte die Hände zu Fäusten, als ich fast zu spät bemerkte, dass dies ein weiterer Versuch Navarres war, mich zu verzaubern. Mein Widerstand gewann an Stärke, als Mallory und Catcher zu uns kamen und hinter mir ihre stille Unterstützung anboten.
    Celinas Augen wurden groß, und ich vermutete, dass sie Celinas überrascht war, dass ihr kleiner Trick versagt hatte.
    »Merit«, sagte Morgan knapp, der kleine Verräter.
    »Cadogan.«
    »Würde mir bitte jemand erklären, wo das Problem ist?«
    Ich erhielt auf meine Frage keine Antwort. Stattdessen sah Celina mich an, begutachtete mich und hob eine bezaubernd geformte Augenbraue. Sie nannte Morgans Namen – eine unmissverständliche Aufforderung.
    »Du musst jetzt gehen«, sagte Morgan. »Wir haben auch Menschen als Besucher, und wir erlauben Vampire aus Cadogan nicht in unserem Club.«
    Ich starrte ihn an. Was dachten sie denn von mir? Dass ich anfing, die Tanzenden anzuknabbern? »Hör mal, der Kerl am Eingang hat mich und meine Freunde hereingelassen«, sagte ich, denn ich wollte mich ihnen verständlich machen, wollte das unsinnige Vorurteil gegen mich beseitigen. »Wir haben keinen Ärger gemacht – wir haben nur getanzt. Und ganz bestimmt haben wir keine Menschen belästigt.«
    Ich sah Morgan an, hoffte auf seine Unterstützung, doch er wandte nur den Blick ab. Diese kleine Geste der Zurückweisung, der Ablehnung, traf mich zutiefst. Meine Enttäuschung verwandelte sich langsam in Zorn, und mein Blut geriet in Wallung. Ich wollte gerade einen Schritt nach vorn machen, als mich eine Hand am El bogen packte.
    »Es ist den Kampf nicht wert«, flüsterte Catcher. »Nicht deswegen.« Er zog mich sanft in Richtung Ausgang. »Lass uns verschwinden.«
    Celina betrachtete mich erneut, und für einen Augenblick waren wir beide die einzigen Vampire im Raum. Welche Kraft sie auch immer besaß – und sie übertraf alles, was ich bisher kennengelernt hatte –, sie kroch wie kleine, unsichtbare Finger langsam auf mich zu. Mein Herz schlug ein einziges Mal, und schon war ich von ihr umschlungen, in ihr gefangen. Zuerst war ich mir nicht klar, was sie zu erreichen versuchte – der Impuls war keine körperliche Bedrohung, aber er war dennoch aggressiv. Ich hielt sie nicht für fähig, mich zu verletzen, aber sie versuchte, in mein Innerstes vorzudringen, meine Schwächen aufzudecken, meine Stärken zu ergründen. Sie unterzog mich hier, vor ihrer Nummer eins und ihren Gästen, vor Catcher und Mallory, einem ausführlichen Test. Sie bewertete mich, forderte mich heraus, wartete darauf, dass ich bewertete mich, forderte mich heraus, wartete darauf, dass ich laut aufschrie, zurückwich und unter ihrem machtvollen Ansturm

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