Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
angebracht.«
Catcher nickte und steckte den Flyer zurück. »Sie wollte mal einen Blick erhaschen.«
»Auf mich?«
»Ich weiß nicht«, sagte er und blickte Mallory an.
»Vielleicht. Vielleicht nicht.«
»Und dann ist da noch Mr Schlafzimmerblick«, sagte ich. »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich auf seine Anmache reingefallen bin und sogar mit ihm getanzt habe. Glaubt ihr, das war alles ein Trick?«
Catcher hatte die Hände auf seinen Kopf gelegt, seufzte und blickte zurück zum Red. »Ich weiß es nicht, Merit. Glaubst du, dass er dich austricksen wollte?«
Er hatte einen ehrlichen Eindruck gemacht. Aufrichtig. Aber wer konnte das schon beurteilen? »Ich weiß es nicht«, stellte ich fest. »Aber wisst ihr, was die Moral von dieser Geschichte ist?«
Wir hatten den Volvo erreicht, und ich hielt kurz inne, während ich ihn aufschloss, um mir ihre gesamte Aufmerksamkeit zu sichern. Als sie mich beide ansahen, sagte Aufmerksamkeit zu sichern. Als sie mich beide ansahen, sagte ich: »Vertraue niemals einem Vampir! Niemals!«
Ich wollte mich gerade auf den Fahrersitz quetschen, als ich bemerkte, dass der Geländewagen vor meinem Auto, ein Hummer, ein personalisiertes Kennzeichen hatte, auf dem »NVARRE« zu lesen war. Mit einem boshaften Grinsen rannte ich zu dem Wagen und trat gegen einen der rannte ich zu dem Wagen und trat gegen einen der überdimensionierten Reifen. Als die Alarmanlage wild zu piepen begann, flüchtete ich mich in mein Auto, ließ es an und trat aufs Gas.
Der Hummer bekam nicht einen einzigen Kratzer ab, aber mich entspannte es unheimlich.
Als wir unterwegs und einige Blocks vom Club entfernt waren, fasste ich Catcher über den Rückspiegel ins Auge.
»Der ganze Aufstand, weil wir direkt von Menschen trinken?«
»Zum Teil«, sagte Catcher. »Mit dem Flyer bist du in den Club gekommen, damit sie mal einen Blick auf dich werfen können; wegen des Trinkens bist du rausgeflogen. Für Celina ist das eine bequeme Art, einen Überblick über die Stadt zu behalten, indem sie die Leute ohne deren Wissen bei sich antanzen lässt.«
»Ohne von ihrem Spinnennetz zu wissen«, brummte Mallory, und ich nickte zustimmend. Es war vermutlich sinnlos, das Haus zu verfluchen, in das ich geboren wurde, aber was für eine Art, in die Welt der Vampire aufgenommen zu werden.
Gerade mal vier Tage nach der Wandlung hatte sich ein beachtlicher Teil der Bevölkerung Chicagos dazu entschlossen, mich nicht zu mögen, weil ich zu diesem Haus gehörte. Wegen der Handlungen anderer.
Das hatte den bitteren Beigeschmack menschlicher Vorurteile.
Catcher streckte sich auf dem Rücksitz aus. »Nur für den Fall , dass du dich dann besser fühlen solltest – beide werden das dass du dich dann besser fühlen solltest – beide werden das bekommen, was sie verdienen.«
Ich klopfte während der Fahrt mit den Fingern auf das Lenkrad und suchte dann wieder seinen Blick. »Und was genau bedeutet das?«
Er zuckte mit den Achseln und wich meinem Blick aus, indem Er zuckte mit den Achseln und wich meinem Blick aus, indem er aus dem Fenster starrte. Offensichtlich war er auch noch Telepath, unser früherer Hexenmeister der vierten Ebene.
»Catch, wusstest du, dass das passieren würde? Wusstest du, dass das ein Navarre-Club ist?«
Catch? Ich sah zu Mallory hinüber, denn es überraschte mich, dass sie sich bereits Spitznamen gegeben hatten.
Sie waren sich auf der Tanzfläche wohl sehr nahe gekommen, und ich hatte das verpasst. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich auf jeden Fall nichts ablesen.
»Ja, Catch«, äffte ich sie nach, »hast du das alles geplant?«
»Ich wollte mal einen Blick in diesen Club werfen«, sagte er.
»Ich wusste, dass der Club zu Navarre gehört, aber ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass wir geködert wurden. Ich habe auch ganz bestimmt nicht beabsichtigt, rausgeworfen zu werden oder ein Teil von Celinas moralischer Aufführung zu werden, obwohl es mich ja eigentlich nicht überraschen sollte. Vampire«, sagte er mit einem müden Seufzen, »sind so scheiße anstrengend.«
Mallory und ich tauschten einen kurzen Blick aus, während sie eine Haarlocke um den Finger wickelte. »Yes, Dahling«, sagte sie in einer bezaubernden Imitation Zsa Zsa Gabors, »Vampire sind sooo anstrengend.«
Ich täuschte ein Lächeln vor und fuhr uns nach Hause.
Ich putzte gerade in einem schäbigen Schlafanzug meine Zähne – im blassgrünen T-Shirt eines Verflossenen, auf dem ICH BIN EIN ZOMBIE stand, und
Weitere Kostenlose Bücher