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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Ethan, blond und gut aussehend in seinem Smoking, ich in meinem schwarzen Ballkleid aus Seide, zwei Vampire – einer von ihnen die Tochter des Gastgebers, ein Mädchen, das sich aus der Gesellschaft verabschiedet hatte, nur um am Arm dieses gut aussehenden Manns zurückzukehren – in inniger Umarmung, die sich während ihres Tanzes anlächelten und als Erste die Tanzfläche betreten hatten. Wenn wir tatsächlich zusammen gewesen wären und unsere Beziehung hätten verkünden wollen, dann hätte es keinen besseren Zeitpunkt dafür geben können.
    Mein Lächeln verschwand. Was sich so neuartig angefühlt hatte – mit einem Vampir im Haus meines Vaters zu tanzen –, begann sich wie eine lächerliche Theateraufführung anzufühlen.
    Mein Gesichtsausdruck musste Ethan meinen Stimmungswechsel verraten haben; als ich ihn wieder ansah, war auch sein Lächeln verschwunden.
    »Wir sollten das nicht tun.«
    »Warum«, fragte er, »sollten wir nicht miteinander tanzen?«
    »Das ist nicht echt.«
    »Es könnte es sein.«
    Mein Kopf schnellte nach oben, und ich blickte ihm in die Augen. Ich konnte die Begierde an seinem Blick ablesen, und obwohl ich nicht naiv genug war, um unser gegenseitiges Interesse zu leugnen, war unsere Beziehung als Meister und Hüterin schon kompliziert genug. Wir beide als Paar – das würde die Dinge auf keinen Fall einfacher machen.
    »Du denkst zu viel«, sagte Ethan leise, und sein Tonfall verriet mir, dass er dies begrüßte.
    Ich wich seinem Blick aus, um den anderen Paaren zuzusehen, die sich uns auf der Tanzfläche endlich anschlossen. »Du bildest mich dazu aus zu denken, Ethan. Immer zu denken, Strategien zu entwickeln, Pläne zu schmieden. Die Konsequenzen meiner Handlungen zu bewerten.« Ich schüttelte den Kopf. »Was du hier vorschlägst – nein. Es hätte zu viele Konsequenzen.«
    Stille.
    »Der Punkt geht an dich«, flüsterte er schließlich.
    Ich nickte fast unmerklich und fragte mich, wie lange das Spiel wohl so weitergehen würde.
    Kapitel Sechzehn
    Ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können
    Wir hatten fast eine Stunde lang gegessen, getanzt und am Champagner genippt, und immer noch gab es keine Spur von meinem Vater oder den Breckenridges. Nancy Drew, die Meisterdetektivin, konnte man nur spielen, wenn es auch entsprechende Hinweise gab.
    Als ich die neugierig hochgezogenen Augenbrauen Ethans bemerkte, folgte ich automatisch seiner Blickrichtung und erwartete, Joshua Merit in unserer Nähe zu entdecken.
    Doch inmitten eines Kreises lachender Männer stand anstelle meines Vaters der Bürgermeister.
    Seth Tate hatte gerade seine zweite Amtszeit begonnen. Der Sechsunddreißigjährige hatte sich selbst als Reformer bezeichnet. Den wirtschaftlichen Aufschwung aber, den er während der Kampagne gegen seinen politischen Kontrahenten Potter – der vor der Wahl Bürgermeister in Chicago war – versprochen hatte, konnte er nicht herbeiführen. Er hatte außerdem meinem Großvater die Stelle als Ombudsmann gegeben und damit den Übernatürlichen Chicagos den Zugang zur Stadtverwaltung und den Vollzugsbehörden offiziell ermöglicht.
    Tate war groß gewachsen und in überraschend guter Form für einen Mann, der sich tagtäglich mit Politik auseinandersetzen musste. Außerdem sah er verdammt gut aus. Er hatte das Gesicht eines rebellischen Engels – schwarze Haare, kristallblaue Augen, einen perfekten Mund – und einen typischen, grübelnden Böse-Jungen-Blick, der ihn ohne jeden Zweifel in der Windy City zum Traummann etlicher Frauen machte. Er war zum »amerikanischen Politiker mit dem größten Sex-Appeal« gewählt worden, und sein Konterfei hatte die Titelbilder zahlreicher Nachrichtenmagazine geziert. Trotz des medialen Interesses war Tate immer noch ledig, aber Gerüchten zufolge hatte er sich in der gesamten Umgebung Chicagos mehrere Geliebte zugelegt. Keine von ihnen – soweit ich wusste jedenfalls – war Vampirin. Aber nachdem ich die erotischen Flussnymphen, die die einzelnen Abschnitte des Chicago River beherrschten, kennengelernt hatte, hätte es mich nicht überrascht, wenn er eine von ihnen in seinen Terminkalender eingetragen hätte.
    Ich sah wieder Ethan an, der seinen Blick immer noch auf Tate gerichtet hatte, und entdeckte in seinen Augen eine seltsame Begierde. Und plötzlich ergab alles einen Sinn.
    Ich wusste, dass Ethan Zugang zu meinem Vater und seinesgleichen suchte. Unser Versuch, die Raves aus der Presse zu halten, war ein nützliches Mittel zum Zweck, um

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