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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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ich einen Blick über die Schulter und entdeckte genügend Feuer in Ethans smaragdgrünen Augen, um mich bestätigt zu fühlen. Ich deutete mit einer nachlässigen Geste auf ihn.
    »Ethan Sullivan, mein … Meister.«
    Tate lächelte nach wie vor, doch seine Augen waren kalt. Er hatte sich gefreut, mich zu sehen, ob nun aus reiner Lüsternheit oder aus anderen Gründen. Davon, Ethan zu treffen, schien er deutlich weniger begeistert. Vielleicht war er ja einem Treffen mit den Meistern der Stadt tatsächlich ausgewichen. Und plötzlich war ich aufgetaucht und hatte ihn dazu gezwungen. Allerdings hätte mein Vater niemals verschwiegen, dass wir vorhatten, an der Party teilzunehmen – das war die Sorte Information, die er nicht für sich behalten konnte. Meiner Meinung nach hätte das Tate Warnung genug sein müssen.
    Ethan trat einen Schritt vor, neben mich, und Tate reichte ihm steif die Hand.
    »Ethan, es freut mich, Sie endlich kennenzulernen.«
    Was für ein Lügner, dachte ich, betrachtete aber fasziniert ihr Aufeinandertreffen.
    Sie gaben sich die Hand. »Es ist mir eine Ehre, Sie endlich kennenzulernen, Herr Bürgermeister.«
    Tate trat einen Schritt zurück und musterte mich. Das Grinsen in seinem Gesicht schwächte den Blick ab, der sich andernfalls erniedrigend angefühlt hätte. (So aber war er nur zu vierzig oder fünfzig Prozent erniedrigend. Böser Junge oder nicht, er war sehr hübsch.)
    »Ich habe Sie seit Jahren nicht mehr gesehen«, sagte Tate. »Nicht mehr seit dem letzten Foto in der Tribune.« Er schenkte mir ein charmantes Lächeln.
    »Ich glaube, da haben Sie recht.«
    Er nickte. »Ich hatte gehört, dass Sie nach Chicago zurückgekehrt waren, um an Ihrer Doktorarbeit zu arbeiten. Ihr Vater war sehr stolz auf Ihre akademischen Leistungen.« Das hörte ich zum ersten Mal. »Ich habe mit Bedauern gehört, dass Sie Ihre Forschungsarbeit … unterbrochen haben.«
    Tate warf Ethan einen kurzen Blick zu. Da ich meine Doktorarbeit nur unterbrochen hatte, weil mich Ethan zu einem Vampir gemacht hatte, war der Seitenhieb auf Ethan äußerst grob und, offen gesagt, ziemlich überraschend. Ging Tate davon aus, dass wir Feinde waren? Oder versuchte er lediglich das herbeizuführen, indem er einen Keil zwischen uns trieb?
    Obwohl ich die Sticheleien gegen Ethan zugegebenermaßen genoss, so war ich doch immer noch auf seiner Seite. Ich war auch nicht blauäugig genug zu glauben, dass es eine gute Idee wäre, an dem Ast zu sägen, auf dem ich mittlerweile saß. Auch wenn es nur darum ging, dem Bürgermeister zu schmeicheln.
    »Ich glaube, meine Unsterblichkeit macht meinen Doktortitel mehr als wett«, lautete daher meine Antwort.
    »Nun«, sagte er und verbarg seine Überraschung nicht. »Ich verstehe. Offenbar ist der Bürgermeister nicht immer über alles im Bilde.« Es gefiel mir, dass er den Schlag einsteckte, dass er akzeptierte, dass seine Information über die angebliche Feindseligkeit zwischen mir und Ethan nicht gänzlich richtig war, egal, von welchen Quellen sie stammte.
    Aber, um ehrlich zu sein, war sie auch nicht gänzlich falsch.
    »Ich wollte mich bei Ihnen für das Vertrauen bedanken«, sagte ich, um das Thema zu wechseln, »das Sie meinem Großvater entgegengebracht haben.« Ich sah mich um und hielt es für das Beste, die Informationen über die Position meines Großvaters in dieser gemischten Gesellschaft auf ein Minimum zu begrenzen – und im Haus meines Vaters sowieso. Soweit ich wusste, wusste mein Vater nichts über die Funktion meines Großvaters als Ombudsmann. Ich hatte vor, es dabei zu belassen.
    »Ich möchte nicht ins Detail gehen, da dies weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für eine solche Unterhaltung ist«, fing ich an, und Tate nickte zustimmend, »aber ich weiß, dass er froh darüber ist, weiterhin damit beschäftigt sein zu können, anderen zu helfen, und ich bin froh zu wissen, dass ich jemanden auf meiner Seite habe. Das sind wir alle.«
    Tate nickte, wie es von einem Politiker im Wahlkampf zu erwarten war – der aufmerksame Zuhörer, der sein Gegenüber jederzeit ernst nimmt. »Ich teile Ihre Meinung. Sie – Sie alle – verdienen es, in Chicago gehört zu werden.«
    Einer von Tates Begleitern beugte sich zu ihm. Der Bürgermeister hörte ihm kurz zu und nickte dann.
    »Ich bedaure es sehr, mich verabschieden zu müssen«, sagte er zu mir, und sein Mund verzog sich zu einem wehmütigen Lächeln, »aber ich muss an einer Sitzung teilnehmen.« Er reichte

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