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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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seiner Anspielung falschlag – unser »Moment« in der Bibliothek war rein platonisch gewesen –, trafen die anderen Behauptungen zu. Jemand war in unserer Bibliothek gewesen. Hatte unser Gespräch belauscht. Jemand spielte Katz und Maus mit uns.
    Was aber viel schlimmer war: Jemand übte Verrat an Ethan. Erneut.
    Ich wollte es nicht, zwang mich aber, mich zur Seite zu drehen und Ethan anzusehen. Er stand wie erstarrt neben mir, die Zähne zusammengebissen, und versuchte nicht einmal, seine unbändige Wut zu verbergen.
    »Einen solchen Moment gab es nicht«, platzte es aus ihm heraus, »und wir haben auch niemals Jamie oder einem anderen Mitglied deiner Familie Gewalt angedroht. So funktioniert mein Haus nicht. Wenn dir eine derartige Nachricht geschickt wurde, dann wurde sie nicht von einem Vampir Cadogans verfasst, und ganz sicher nicht mit meiner Zustimmung. Sollte jemand aus meinem Haus dir ein anderes Bild vermittelt haben, dann täuscht er oder sie sich … gewaltig.«
    Trotz Ethans ernstem Tonfall reagierte Nick nur mit einem Achselzucken. »Es tut mir leid, Sullivan. Aber das reicht nicht.«
    Ethan hob die Augenbrauen. »Das reicht nicht?«
    »Wir bitten dich doch nur, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen«, sagte ich zu Nicholas. »Das ist alles.«
    »Keine voreiligen Schlüsse zu ziehen?« Nick kam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Ich musste mich dazu zwingen, nicht zurückzuweichen.
    »Wie naiv bist du eigentlich, Merit? Oder redet da nur die Vampirin, die ihr Problem verdrängen will?«
    »Nicholas«, sagte Papa Breckenridge, aber Nick schüttelte den Kopf.
    »Nein«, brüllte er. »Ich habe dir gesagt, dass ich hinter dir her sein würde, mit allem, was mir zur Verfügung steht, falls du ihm Schaden zufügst. Ich werde nicht zusehen, wie Vampire meine Familie zerstören, Merit.«
    »Nicholas, Junge«, wiederholte Papa Breckenridge, doch Nicholas blieb stehen, nur wenige Zentimeter von mir entfernt, und starrte mich mit funkelnden blauen Augen an.
    »Wir haben Jamie keine Gewalt angedroht, Nick.«
    »Lüg mich nicht an, Merit!« Er beugte sich zu mir und flüsterte so leise, dass seine Worte nur für mich bestimmt sein konnten. »Sie schenken dir vielleicht ein Kleid, und sie schenken dir vielleicht ein Schwert, aber ich weiß, wer du bist.«
    Oh, es würde mir Spaß bereiten, ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. Ich senkte mein Haupt, schloss die Augen und ließ den Zorn von mir Besitz ergreifen, gerade genug, um meine Augen silbern werden zu lassen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, während ich darum kämpfte, den Rest zu verhindern – meine Fangzähne nicht zu entblößen, die Vampirin in mir nicht zu wecken –, und dieser Kampf zwang mich, einen Augenblick zu schweigen. Ich schwieg lange genug, um das unruhige Scharren von Füßen im Raum zu hören – die anderen Anwesenden wurden langsam nervös, je länger ich meinen Kopf nach unten gerichtet hielt.
    Ich öffnete leicht die Augen und hob langsam den Kopf, sah Nick aus halb geöffneten Lidern an. Wie vorherzusehen war, verschwand sein Lächeln, und seine Augen wurden groß, als er das Silber in meinen erkannte. Er schluckte schwer, vermutlich, weil ihm wieder klar wurde, dass ich nicht mehr das Mädchen war, das er in der Highschool gekannt hatte. Vermutlich wurde ihm auch klar, dass ich mich von ihm nicht einschüchtern ließ, nur damit er seinem Zorn freien Lauf lassen konnte, der auf Vorurteilen basierte und ihn blind machte.
    »Nicholas«, sagte ich mit sanfter, leiser und sinnlicher Stimme, »ich bin Hüterin eines Hauses mit dreihundertzwanzig Vampiren. Ich werde nicht zuerst zuschlagen, aber er erlaubt mir, eine Waffe zu tragen, weil er weiß, dass ich sie einsetzen kann. Und ich werde sie einsetzen. Ich kenne meine Position, meine Pflichten, und ich werde tun, was nötig ist, um die Meinen zu beschützen. Ich werde dich einmal warnen, weil wir früher Freunde waren. Geh einen Schritt zurück.«
    Nick stand direkt vor mir, unbeweglich wie eine Statue, bis Papa Breckenridge eine Hand auf seinen Arm legte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Als Nick sich abwandte und zur Bar hinüberging, die mein Vater auf einem Betontisch in einer Raumecke eingerichtet hatte, hätte ich schwören können, dass ich in seinem Sog etwas spürte. Etwas Prickelndes, aber ich wurde von Ethans Stimme in meinem Kopf abgelenkt.
    Es gibt einen Verräter in meinem Haus, sagte er leise. Schon wieder.
    Mein Herz sehnte sich danach,

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