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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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vermieden wir es, über meine Dissertation zu sprechen. Über meinen möglichen Doktortitel. Darüber, dass er mich von der University of Chicago hatte exmatrikulieren lassen, nachdem er mich zum Vampir verwandelt hatte. Es half mir und damit indirekt auch ihm, das Thema nicht anzusprechen. Aber dass er es beleidigte, meine Arbeit beleidigte, das war eine neue Form von Überheblichkeit.
    Ich sah zu ihm auf, die Handflächen auf den Tisch gepresst. »Was soll das heißen?«
    »Es bedeutet, dass du deine Doktorarbeit geschrieben und eine Professur an irgendeinem Liberal Arts College an der Ostküste angenommen hättest, und was dann? Du würdest dir ein Ferienhaus kaufen und diese Kiste auf Rädern, die du dein Auto nennst, aufrüsten lassen, und den größten Teil deiner Zeit würdest du in deinem winzigen Büro damit verbringen, an veralteten, seltsamen literarischen Eingebungen herumzukritteln.«
    Ich richtete mich auf, verschränkte die Arme vor der Brust, und musste mich daran hindern, ihm etwas an den Kopf zu werfen. Und das tat ich nur, weil er mein Chef war.
    Trotzdem war meine Stimme eiskalt. »An veralteten, seltsamen literarischen Eingebungen herumkritteln?«
    Er sah mich herausfordernd an.
    »Ethan, es wäre ein ruhiges Leben, gewesen, das weiß ich. Aber es wäre erfüllend gewesen.« Ich warf einen Blick auf mein Katana. »Vielleicht nicht ganz so spannend, aber dennoch erfüllend.«
    »Nicht ganz so spannend?«
    Es war verblüffend, wie sarkastisch er klang. Meiner Ansicht nach musste es Vampirarroganz sein, dass er mir nicht glauben wollte, dass das Leben einfacher Menschen auch lohnend sein konnte.
    »In Archiven können auch spannende Sachen passieren.«
    »Zum Beispiel?«
    Denk nach, Merit, denk nach! »Ich könnte ein literarisches Rätsel lösen. Ein vermisstes Manuskript entdecken. Oder im Archiv könnte es spuken.« Letzteres war mir nur eingefallen, weil es vermutlich eher sein Fachgebiet betraf.
    »Eine beeindruckende Liste, Hüterin.«
    »Wir können nicht alle Soldaten sein, die zu Meistervampiren verwandelt wurden, Ethan.« Und ich dankte dem Herrn dafür. Einer von denen reichte völlig aus.
    Ethan beugte sich auf seinem Stuhl vor, verschränkte die Hände auf dem Tisch und sah mir in die Augen. »Was ich sagen will, ist: Verglichen mit dieser Welt, Hüterin, mit deinem neuen Leben, hättest du ein abgeschiedenes, menschliches Leben geführt. Es wäre ein unbedeutendes Leben gewesen.«
    »Es wäre ein Leben gewesen, das ich mir selbst ausgesucht hätte.« Ich hoffte, dieses Gespräch beenden zu können, indem ich das Buch zuklappte, das ich zu lesen vorgegeben hatte. Ich nahm es mit einigen anderen Büchern, die auf dem Tisch lagen, in die Hand und ging zu den Bücherregalen, um sie wieder einzusortieren.
    »Dein Leben wäre verschwendet gewesen.«
    Glücklicherweise war mein Blick auf die Regale gerichtet, als er mir diese Weisheit an den Kopf warf, denn ich glaube nicht, dass er von meinen verdrehten Augen oder meinem Nachäffen begeistert gewesen wäre. »Du kannst aufhören, mich mit Komplimenten zu überhäufen«, sagte ich. »Ich habe es dir bereits ermöglicht, meinen Vater und den Bürgermeister kennenzulernen.«
    »Wenn du glaubst, dass dies unsere Interaktionen der letzten Woche zusammenfasst, dann hast du nicht verstanden, worum es geht.«
    Als ich hörte, wie sein Stuhl zurückgeschoben wurde, hielt ich inne, die Hand auf dem Buchrücken einer Abhandlung über französische Trinkgewohnheiten. Ich schob das Buch zwischen seine benachbarten Exemplare und sagte unbeschwert: »Und erneut hast du mich beleidigt. Wir sind also wieder auf dem richtigen Weg.«
    Ich nahm das nächste Buch von meinem Stapel und überflog die Dezimalklassifizierungen der Regale auf der Suche nach der richtigen Ziffernfolge, um den Titel korrekt einzuordnen.
    Anders ausgedrückt bemühte ich mich ernsthaft, nicht an die Schritte hinter mir zu denken, daran, dass sie sich mir näherten.
    Interessant, dass ich ihm noch nicht ausgewichen war.
    »Ich will damit sagen, Hüterin, dass du mehr als nur eine Frau bist, die sich in einer Bibliothek versteckt.«
    »Hm«, sagte ich ungezwungen und schob das letzte Buch an seinen Platz. Ich wusste, was geschehen würde. Ich konnte es an seinem Tonfall hören, an seiner dunklen, heiseren Stimme. Ich wusste nicht, warum er es versuchte, da er sich seiner Gefühle mir gegenüber überhaupt nicht im Klaren war, aber das war der Beginn einer Verführung.
    Schritte, die sich

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