Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
verlangte von mir, alles zu tun, außer sich zu fügen.
Meine Finger hatte ich in seine Jacke gekrallt und zog ihn näher zu mir heran, ihn und seine Wärme, seinen Duft, seinen Geschmack, immer näher.
Ich überdachte mein Verhalten einen Augenblick lang, bevor ich zu dem Schluss kam, dass mein Entsetzen nicht groß genug war, um ihn loszulassen.
Ethan.
Ich flüsterte seinen Namen nicht einmal mehr, sondern rief ihn nur gedanklich, und er stöhnte triumphierend auf, saugte meine Zunge in seinen Mund und quälte sie mit sanften, reibenden Bewegungen und der Wärme seines Mundes.
Ich küsste ihn und ließ ihn mich küssen, ließ ihn meine Hüfte packen, seine Finger in den Stoff meines Shirts vergraben, die Hände um meine Taille nach hinten auf meinen Rücken gleiten, ließ ihn mich Millimeter um Millimeter an sich heranziehen. Er machte ein Geräusch, ein Knurren oder Schnurren, etwas, was ein Raubtier hätte von sich geben können, das grollend seiner Kehle entstieg, und dann sagte er meinen Namen. Und diesmal war es keine Frage, sondern die Bestätigung seines Siegs, die Entgegennahme seines Preises.
Seine Finger, die er auf meinen Rücken drückte, rutschten langsam nach oben, und er presste sich gegen mich, sodass ich die Härte seiner Erektion spürte, die gegen meinen Bauch drückte.
Ich nahm sein Gesicht in die Hände, während wir uns lang und sinnlich küssten, uns gegenseitig erregten, und seine dichten, seidenweichen goldenen Haare legten sich um meine Finger.
Bis es an der Tür klopfte.
Ethan zuckte zurück, eine Hand an der Seite, die andere auf seinem Mund, um alle Spuren wegzuwischen.
»Ja?« Seine Stimme klang laut in dem leeren Raum, fast wie ein Kanonenschuss.
Ich wischte mit dem Handrücken über meinen Mund.
Die Tür öffnete sich, eine Gestalt zeichnete sich im Türrahmen ab, und Malik kam herein. »Sie sind hier«, sagte er, den Blick auf mich gerichtet, mit einem Hauch von unausgesprochenem Mitgefühl. Dann sah er zu Ethan. »Im großen Salon.«
Ethan nickte. »Bring sie in mein Büro! Wir sind gleich da.« Ohne einen weiteren Kommentar nickte Malik und verließ die Bibliothek. Die Tür schloss sich mit einem schweren, langsamen Klicken.
Ich ging wieder zum Tisch und hielt den Blick auf meine Notizblöcke und die Texte gerichtet, die ich nun zusammensuchte. Mein Herz raste, denn Morgans Vorwürfe hatten sich bestätigt, und ich wurde von Schuldgefühlen geplagt.
Was hatte ich nur getan? Was wollte ich, wollten wir gerade tun?
»Merit.«
»Sag es nicht!« Ich hatte meine Notizblöcke ordentlich aufeinandergestapelt, hob sie auf, schnappte mir mein Schwert und hielt beides wie einen Schild vor die Brust. »Sag es nicht! Das hätte nicht geschehen dürfen.«
Ethan reagierte nicht, bis ich mich auf den Weg zur Tür machte. Dann hielt er mich am Ellbogen fest. Selbst dann war eine gehobene Augenbraue die einzige Frage, die ich erhielt.
»Du hast mich ihm zum Geschenk gemacht.«
Seine Augen wurden mit einem Schlag groß. Er war also überrascht, überrascht, dass es mir etwas bedeutete – dass es mir etwas bedeutete, dass er mich gewollt hatte, aus welchen Gründen auch immer, all seinen Zweifeln zum Trotz, und mich dennoch verschenkt hatte. An Morgan. Der ein Stockwerk unter uns auf uns wartete.
Ich entwand mich seinem Griff und ging zu Tür. Als ich sie erreichte, blieb ich kurz stehen, drehte mich um und sah ihn an. Sah, dass er immer noch verblüfft war. »Du hast deine Entscheidung getroffen«, warf ich ihm an den Kopf. »Jetzt musst du damit leben.«
Nach einigen weiteren Sekunden schüttelte er den Kopf und löste sich aus seiner Schockstarre. »Wir haben Gäste«, sagte er in eiskaltem Ton. »Wir müssen los.«
Mit Schwert und Notizen in der Hand folgte ich ihm hinaus.
Sie waren bereits im Büro, als wir unten ankamen – Morgan, Scott Grey und Noah Beck hatten bereits an Ethans Konferenztisch Platz genommen. Seit der Nacht, als mein zukünftiger Exfreund versucht hatte, meinem Meister eine zu verpassen, hatte ich weder Scott noch Noah gesehen. Eine Nacht später hatte Celina versucht, Ethan umzubringen. Es schien irgendwie passend, dass wir uns unter ähnlich dramatischen Umständen wiedersahen.
Scott war groß gewachsen, hatte dunkelbraune Haare und trug Jeans und ein Cubs-T-Shirt. Er war ein echter Sportfanatiker, also bestand die Uniform des Hauses Grey normalerweise aus Sportklamotten, insofern man das als Uniform bezeichnen wollte. Die Vampire der Häuser
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