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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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mochte. Nicht an Mallory.
    Ich betrat die ruhige und leere Bibliothek – was ich diesmal genau überprüfte –, legte meine Stifte und die Notizblöcke auf den Tisch und ging zu den Bücherregalen hinüber.
    Kapitel Achtzehn
    Zwischen Bibliotheksregalen
    »Ganz schön spät, oder?«
    Ich blinzelte schwarze Buchstaben vor meinen Augen weg, sah auf und bemerkte, wie Ethan auf meinen Tisch zukam. Mein Plan, mich in meine Arbeit zu vertiefen, hatte bestens funktioniert – ich hatte nicht einmal gehört, dass die Bibliothekstür geöffnet wurde.
    »Ist es?« Ich drehte meinen Unterarm, um die Zeit auf meiner Armbanduhr abzulesen, doch noch bevor ich das Ziffernblatt vor Augen hatte, stellte er fest: »Es ist fast drei Uhr. Deine Arbeit scheint dich komplett vereinnahmt zu haben.«
    Seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, war also über eine Stunde vergangen. Den größten Teil dieser Zeit hatte ich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf meinem Stuhl gesessen, das Schwert griffbereit neben mir, die Pumas ausgezogen unter dem Tisch.
    Ich kratzte mich an der Schläfe und blickte auf das Buch, das vor mir lag. »Französische Revolution«, sagte ich.
    Ethan wirkte verwirrt und verschränkte die Arme vor der Brust. »Französische Revolution? Aus welchem Grund solltest du Nachforschungen über die Französische Revolution anstellen?«
    »Weil ich, weil wir besser verstehen werden, wer sie ist und worauf sie es abgesehen hat, wenn wir wissen, woher sie kommt.«
    »Du meinst Celina.«
    »Komm her«, forderte ich ihn auf und blätterte durch ein Buch, um die Passage wiederzufinden, die ich vor Kurzem entdeckt hatte. Als er auf der anderen Tischseite angelangt war, drehte ich das Buch zu ihm hin und tippte mit einem Finger auf den entsprechenden Absatz.
    Er stützte sich mit den Händen auf dem Tisch ab und las mit gerunzelter Stirn laut vor: »Die Familie Navarre verfügte in Burgund über beachtlichen Grundbesitz, einschließlich eines Château in der Nähe von Auxerre. Am 31. Dezember 1785 wurde die älteste Tochter geboren, Marie Collette.« Er sah auf. »Das wäre dann Celina.«
    Ich nickte. Celina Desaulniers, geborene Marie Collette Navarre. Vampire wechselten ihre Identität mit gewisser Regelmäßigkeit, denn ein Nachteil der Unsterblichkeit war die Tatsache, dass man seinen Namen und seine Familie überlebte. Menschen neigten dazu, in einem solchen Fall misstrauisch zu werden; deshalb die Namenswechsel.
    Natürlich war Ethan schon fast zwei Jahrhunderte lang Vampir gewesen, bevor Celina ihren aristokratischen Eltern auch nur ein Augenzwinkern entlockt hatte, und sie war Mitglied des Greenwich Presidium. Er hatte sich also vermutlich schon längst ihren Namen, ihr Geburtsdatum und ihren Geburtsort eingeprägt. Doch ich hielt die nachfolgenden Sätze, die in der kurzen Biographie eines längst verstorbenen Vampirs verborgen waren, für wesentlich interessanter.
    »Obwohl sie in Frankreich geboren wurde«, fuhr Ethan fort, »wurde Marie 1789 nach England geschmuggelt, um den brutalen Verfolgungen während der Revolution zu entgehen. Sie lernte, fließend englisch zu sprechen, und wurde als äußerst intelligent und seltene Schönheit bezeichnet. Sie wurde von der Familie Grenville, den Herzögen von Buckingham, als im Ausland geborene Cousine großgezogen. Es wurde davon ausgegangen, dass Miss Navarre George Herbert heiraten würde, Viscount Penbridge, doch das Paar verlobte sich nie offiziell. Georges Familie gab später seine Verlobung mit Miss Anne Dupree aus London bekannt, doch George verschwand wenige Stunden vor dem Hochzeitstermin.«
    Ethan machte ein interessiertes Geräusch und sah mich an. »Sollen wir eine Wette eingehen, was mit dem armen George geschehen ist?«
    »Leider brauchen wir darum nicht mehr zu wetten, denn er ist tot. Wir wissen auch, was mit Celina geschehen ist – sie wurde zu einer Vampirin. Aber die entscheidende Frage ist: Was ist mit Anne geschehen?« Ich deutete mit der Hand auf die Stelle. »Lies die Fußnote.«
    Er runzelte die Stirn, zog aber den Stuhl vor sich unter dem Tisch hervor, ohne den Blick von dem Buch zu nehmen. Er machte es sich gemütlich, schlug die Beine übereinander, legte das Buch auf seine rechte Hand und die linke auf seinen Schoß.
    »Georges Leiche wurde vier Tage später gefunden«, fuhr er fort. »Am nächsten Tag brannte Anne Dupree mit Georges Cousin Edward durch.« Ethan klappte das Buch zu, legte es auf den Tisch und sah mich schräg an. »Ich nehme an,

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