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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Ausmaß von Nicks Wut kennengelernt hatte, machte ich mir darüber auch keine Sorgen. Aber mit einundzwanzig war er wesentlich jünger als jeder andere hier im Raum und Mitglied einer Gruppe, die nicht gerade zu den Lieblingen der Vampire gehörte. Obwohl es ziemlich unwahrscheinlich war, dass wir unsere Waffen ziehen mussten, stellten wir so auf jeden Fall sicher, dass sich die Meister ihrer guten Manieren erinnerten.
    »Danke, dass du dich bereiterklärt hast, mit uns zu reden«, sagte Ethan, der aufgestanden war und Jeff die Hand reichte, als wir uns dem Tisch näherten. »Vor allem so kurzfristig.«
    »Kein Problem«, sagte Jeff gut gelaunt und gab ihm die Hand. »Bin froh, wenn ich helfen kann, hoffe ich doch.« Er setzte sich auf einen leeren Stuhl; ich setzte mich neben ihn.
    Ethan lächelte und wandte sich wieder den restlichen Anwesenden zu. »Ich glaube, du kennst alle, die hier sind, aber ich werde sie der Form halber dennoch vorstellen.« Das machte er auch, und die Vampire begrüßten Jeff geradezu liebenswürdig, was aber vermutlich daran lag, dass ich ihnen allen einen bösen Blick zuwarf, als Warnung, den Gast unseres Hauses nicht mit abfälligen Bemerkungen zu begrüßen.
    Nach der Vorstellungsrunde sah Jeff zuerst Ethan, dann mich an. »Also, was wollt ihr wissen?«
    »Wie du weißt«, fing ich an, »untersuchen wir gerade die Drohung, die angeblich von Vampiren Cadogans gegen Jamie Breckenridge ausgesprochen wurde. Wir konnten aber niemanden finden – vor allem keinen Vampir –, der einen Groll gegen Jamie hegt.« Ich hielt inne. »Wir glauben, dass die Breckenridges Formwandler sind.«
    »Oh!«, sagte Jeff. Die Überraschung war ihm anzusehen. »Okay.«
    »Was wir herauszufinden versuchen«, fuhr ich fort, »ist, ob es einen anderen Formwandler geben könnte, der einen Groll gegen die Familie hegt.«
    Jeff runzelte die Stirn. »Ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Jamie ist schon immer ein wenig planlos gewesen, oder, Merit?«, fragte Ethan.
    Ich nickte. »Ich glaube, das kann man so sagen.«
    »Dennoch scheint sich die Familie Breckenridge im Moment nur um ihn zu drehen. Niemand sonst weiß, soweit ich das beurteilen kann, dass die Breckenridges Formwandler sind. Wir gehen von der Theorie aus, dass sie sich vielleicht aus einem bestimmten Grund so intensiv um ihn kümmern. Vielleicht ist Jamie schwach, vielleicht hat er ein magisches Problem. Und vielleicht wollen einige Mitglieder seines Rudels etwas dagegen tun.«
    Jeff schüttelte den Kopf. »Ich verstehe immer noch …« Er brach ab, und seine Kinnlade fiel herunter. Entsetzen, Bestürzung und, was das Schlimmste war, Kränkung wechselten sich auf seinem Gesicht ab. Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück, als ob ihn die Frage ernüchtert hätte. »Wow!«
    Schweigen senkte sich auf den Raum, als alle schuldbewusst auf den Tisch blickten. Die Vampire konnten ihm nicht in die Augen sehen.
    Ein oder zwei Minuten vergingen ohne ein Geräusch. Ich wollte meine Hand nach ihm ausstrecken, ihn berühren, nicht nur, um ihn zu trösten, sondern auch, um mich selbst zu beschwichtigen, doch die Geste hätte herablassend gewirkt. Stattdessen sah ich auf und bemerkte die Sorgenfalte zwischen Ethans Augenbrauen.
    »Nichts für ungut, aber das ist der Grund, warum Formwandler Vampire nicht mögen«, sagte Jeff leise und zog unsere Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Die Gerüchte, die Spekulationen. Dass ihr mir diese Frage tatsächlich stellt: Bringt ihr Mitglieder eures Rudels um? Das ist beleidigend.«
    Er sah mich an. »Ich weiß, dass du noch jung bist und dass du es vielleicht nicht besser weißt«, sagte er und sah dann Ethan und die restlichen Vampire an, »aber ihr seid schon ein wenig herumgekommen. Ihr solltet es wissen.«
    Ich rechnete es ihnen hoch an, dass niemand Unwissenheit als Entschuldigung vorbrachte.
    »Also«, fuhr Jeff fort, lehnte sich vor und stützte seine Ellbogen auf den Tisch, »die Tatsache, dass wir keine Rudelmitglieder ausrotten« – er warf uns allen einen scharfen Blick zu, der andeutete, dass er genau wusste, welche übernatürliche Spezies so etwas tat; und bedachte man das Schwert an meiner Seite, hatte er wohl nicht ganz unrecht –, »heißt nicht, dass wir keine Kämpfe im Rudel austragen. Nur weil Jamie nicht umgebracht wird, heißt das nicht, dass er nicht von stärkeren Rudelmitgliedern schikaniert wird, dass sich niemand seine Schwäche zunutze machen würde, zu seinen Ungunsten oder zu Ungunsten seiner

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